3 Tage überfällig Test Negativ Weißer Ausfluss
Drei Tage überfällig. Drei verdammte Tage. Kennen wir das nicht alle?
Man klammert sich an jeden kleinen Hoffnungsschimmer. Jedes Ziehen im Unterleib wird zum potenziellen Beweis. Jedes Gefühl von Übelkeit, zur endgültigen Bestätigung. Man ist quasi eine Detektivin im eigenen Körper. Detektivin *Schwanger*. (Oder eben nicht.)
Und dann: Der Test. Der Test! Das kleine Stück Plastik, das über die nächsten neun Monate, oder eben deren Fehlen, entscheidet. Man pinkelt drauf (hoffentlich richtig!), wartet die gefühlte Ewigkeit von drei Minuten ab und... Negativ. Groß, fett, NEGATIV.
Die Enttäuschung ist erstmal da. Natürlich. Man hatte sich vielleicht schon Namen ausgedacht. Kinderzimmer geplant. Das alles im Kopf, versteht sich. Verrückt, diese Frauenhirne, oder?
Aber dann, irgendwo zwischen der Enttäuschung und dem Frust, keimt eine kleine, heimliche Erleichterung auf. Puh! Eine kleine Verschnaufpause. Noch mal davongekommen.
Und dann ist da noch dieser verdammte, ominöse weiße Ausfluss. Der Freund, Helfer oder Verräter? Manchmal fühlt er sich an wie ein schlechter Witz des weiblichen Zyklus. "Hier, nimm das. Ach, und übrigens, du bist *nicht* schwanger."
Meine (unpopuläre) Meinung dazu:
Ich sage, weiße Ausfluss, du bist, was du bist. Mal ein Zeichen für dies, mal ein Zeichen für das. Aber ganz ehrlich? Ich interpretiere nicht mehr so viel rein. Dafür ist das Leben zu kurz. (Und Google zu unzuverlässig.)
Ich finde, wir Frauen sollten uns viel öfter eingestehen, dass es völlig okay ist, gemischte Gefühle zu haben. Es ist okay, sich ein Baby zu wünschen, und gleichzeitig Angst vor der Verantwortung zu haben. Es ist okay, enttäuscht über einen negativen Test zu sein, und gleichzeitig erleichtert.
Das Internet ist voll von Ratgebern und schlauen Tipps. Aber was oft fehlt, ist die ehrliche, ungeschminkte Wahrheit: Es ist kompliziert. Es ist ein Auf und Ab. Und es ist verdammt nochmal okay, sich manchmal einfach nur ratlos zu fühlen.
Dieses ganze Kinderkriegen-Ding ist so ein riesiges Thema. Und jeder hat eine Meinung dazu. Die Tante, die Freundin, der blöde Kollege. Alle wissen es besser.
Aber was ich gelernt habe: Du bist die Expertin für deinen eigenen Körper. Und für dein eigenes Leben.
Also, was tun, wenn der Test negativ ist und der weiße Ausfluss fröhlich vor sich hin läuft? Schulterzucken. Tee trinken. Schokolade essen. Einen Abend mit Freundinnen verbringen. Oder einfach mal einen Tag lang nichts tun. (Okay, fast nichts. Außer vielleicht Google nach "beste Schokoladensorten" durchsuchen.)
Ich finde, wir sollten uns alle öfter mal selbst erlauben, einfach nur zu sein. Ohne Druck, ohne Erwartungen, ohne Angst, etwas falsch zu machen. Und wenn dann irgendwann der richtige Zeitpunkt kommt, dann kommt er eben. Und wenn nicht, dann eben nicht. Das Leben hat so viele andere schöne Dinge zu bieten.
Und mal ehrlich: Wer braucht schon neun Monate Schwangerschaftsübelkeit, wenn er stattdessen neun Monate lang Pizza bestellen und Netflix schauen kann? (Das war jetzt ein Scherz. Irgendwie.)
Was ich wirklich denke:
Kinder sind toll. Wunderbar. Das Größte überhaupt. Aber sie sind eben nicht alles. Und das ist eine Tatsache, die wir uns alle, glaube ich, öfter mal ins Gedächtnis rufen sollten.
Also, liebe Mitleidende, lasst uns gemeinsam auf die nächste Periode anstoßen. (Mit alkoholfreiem Sekt, versteht sich. Man weiß ja nie...) Und lasst uns den weißen Ausfluss einfach mal weiß sein lassen.
Denn am Ende des Tages zählt nur eins: Dass wir glücklich sind. Egal, ob mit oder ohne Babybauch. Und dass wir uns selbst nicht zu ernst nehmen. Denn das Leben ist schon ernst genug.
In diesem Sinne: Prost! Auf uns! Und auf die verrückte, wunderbare, unvorhersehbare Reise des Frau-Seins.
Und wenn der nächste Test dann doch positiv ist? Dann freut man sich eben. Und kauft ganz viele Umstandshosen. Und vergisst all die schlauen Ratschläge, die man sich selbst gegeben hat. Aber das ist eine andere Geschichte. Für ein anderes Mal.
P.S. Ich bin übrigens keine Ärztin. Das hier ist nur meine persönliche, völlig unqualifizierte Meinung. Bei Fragen oder Beschwerden, wenden Sie sich bitte an Ihren Apotheker oder Therapeuten.
