5 Sterne Hotel Türkei Ultra All Inclusive
Hand aufs Herz: Wer träumt nicht von einem 5-Sterne-Hotel in der Türkei? Und dann noch Ultra All Inclusive? Klingt nach dem Paradies, oder? Sonne, Strand, Cocktails... Alles inklusive!
Aber mal ehrlich, ist es wirklich so perfekt, wie alle immer tun?
Ich gebe zu, es ist unglaublich bequem. Kein Portemonnaie mitnehmen, einfach alles futtern und saufen, was das Herz begehrt. Morgens, mittags, abends Buffet. Dazwischen Snacks, Eis, Gözleme. Man rollt irgendwann eher zum Liegestuhl, als dass man geht.
Und genau da fängt mein kleines Problem an. Dieses Ultra All Inclusive ist irgendwie... beängstigend. Ein Schlaraffenland für Kalorien. Nach einer Woche fühlt man sich wie ein Michelin-Männchen im Badeanzug. Sport? Braucht man nicht. Man hat ja Urlaub!
Das Buffet-Dilemma
Oh, das Buffet! Eine endlose Weite an Köstlichkeiten. Vorspeisen, Hauptspeisen, Desserts... Die Auswahl ist so riesig, dass man sich fühlt, als müsste man alles probieren. Sonst verpasst man ja was! Also lädt man seinen Teller bis zum Anschlag voll. Und dann... isst man doch nur die Hälfte. Tut mir leid, kleiner Fisch, kleiner Döner, kleine Baklava!
Und dann die anderen Gäste. Die, die Berge von Essen auftürmen, als gäbe es morgen nichts mehr. Die, die mit ihren Tellern kämpfen, weil alles runterzufallen droht. Manchmal fühlt man sich wie im Zoo, nur dass die Tiere Messer und Gabel haben.
Versteht mich nicht falsch, das Essen ist meistens gut. Aber nach dem dritten Tag schmeckt irgendwie alles gleich. Alles ist sehr... international. Wo bleibt die türkische Mama-Küche? Die authentischen Aromen?
Pool-Party oder Ameisenhaufen?
Der Pool. Ein weiteres Highlight. Türkisblaues Wasser, Liegestühle so weit das Auge reicht. Aber wehe dem, der nach 9 Uhr kommt! Dann ist jede Liege mit einem Handtuch reserviert. Deutsche Handtuch-Mafia lässt grüßen! Man fühlt sich, als wäre man bei der Schlacht um die besten Plätze dabei gewesen.
Und dann die Animation. "Aqua-Gymnastik! Zumba! Wasserball!" Wer darauf steht, super. Ich persönlich ziehe es vor, meine Ruhe zu haben. Aber Ruhe ist in einem 5-Sterne-Hotel in der Türkei eher Mangelware. Kindergeschrei, laute Musik, Animateure, die einen zum Mitmachen zwingen wollen... Irgendwann wünscht man sich eine einsame Insel herbei.
Der ewige Kreislauf des Konsums
Irgendwie fühlt man sich in diesem Ultra All Inclusive-System wie ein Hamster im Rad. Essen, trinken, sonnen, schlafen. Wieder von vorn. Man ist so sehr damit beschäftigt, das Angebot auszunutzen, dass man vergisst, was Urlaub eigentlich bedeutet: Entspannung, neue Eindrücke, Kultur.
Man sitzt in seinem goldenen Käfig und denkt: "Hauptsache, die Getränke sind kostenlos!"
Und ja, ich weiß, das klingt jetzt alles sehr negativ. Aber ich bin ehrlich. Ich mag Komfort. Ich mag es, verwöhnt zu werden. Aber ich brauche auch Abwechslung. Ich will das Land sehen, die Leute kennenlernen, das echte Leben spüren. Und das geht in einem Ultra All Inclusive-Hotel nur bedingt.
Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ dafür. Vielleicht bin ich zu unruhig, zu neugierig. Vielleicht bin ich einfach nur ein Snob, der sich über Luxus beschwert. Wer weiß.
Aber eins ist sicher: Ich werde beim nächsten Mal wohl eher ein kleineres Hotel buchen. Mit Frühstück. Und dann die Gegend erkunden. Auf eigene Faust. Mit leerem Magen und offenem Herzen.
Denn mal ehrlich, das wahre "All Inclusive" ist doch das Leben selbst, oder?
