Ab Wann Ist Es Ein Langstreckenflug

Okay, mal ehrlich: Wann genau wird ein Flug zum Langstreckenflug? Ist das, wenn der Service irgendwann anfängt, dich mit Vornamen anzusprechen? Oder wenn du die Stewardess schon so oft nach einer extra Decke gefragt hast, dass ihr euch fast schon ein Nickerchen teilen könntet?
Wir alle kennen es. Du sitzt da, eingequetscht wie eine Sardine in der Dose, versuchst, nicht den Ellbogen deines Nachbarn zu touchieren (mission impossible!), und fragst dich: "Sind wir schon da?!" Und dann, nach was gefühlt einer Ewigkeit ist, realisierst du: Wir sind nicht mal über Brandenburg hinaus!
Die offizielle Definition ist natürlich etwas prosaischer: Meistens sagen Experten, dass ein Flug ab etwa 3.000 Kilometern als Langstrecke gilt. Das ist ungefähr so, als würdest du von Hamburg nach Istanbul fliegen. Aber mal unter uns: Spielt die Kilometeranzahl wirklich eine Rolle, wenn du dich fühlst, als hättest du schon ein halbes Leben im Flugzeug verbracht?
Wenn die Zeit stillzustehen scheint...
Für mich persönlich fängt ein Langstreckenflug an, wenn der "sind wir bald da?"-Gedanke das erste Mal in meinem Kopf auftaucht. Und wenn dieser Gedanke sich dann wie ein hartnäckiger Ohrwurm festsetzt. Kennst du das? Manchmal ist es, als würde die Zeit auf Pause drücken. Du schaust auf die Uhr, und gefühlt sind seitdem nur 3 Minuten vergangen, obwohl du schon den zweiten Film geschaut und das Menü "Huhn oder Rind" intus hast.
Es ist auch ein Langstreckenflug, wenn du anfängst, die anderen Passagiere zu beobachten wie in einer Art Flugzeug-Zoo. Der Typ, der schnarcht wie ein Bär im Winterschlaf. Die Frau, die ihr Kind mit einer Engelsgeduld unterhält (Respekt!). Und natürlich der Klassiker: Der Mensch, der versucht, seinen Koffer in die Gepäckablage zu quetschen, obwohl er offensichtlich zu groß ist.
Ein sicheres Zeichen für einen Langstreckenflug ist auch, wenn deine Beine anfangen, ihr eigenes Leben zu führen. Sie kribbeln, sie pochen, sie betteln um Bewegung. Dann stehst du auf, um zum zehnten Mal aufs Klo zu gehen (obwohl du gar nicht musst), nur um deine armen Gliedmaßen zu bewegen.
Die kleinen Freuden (und Leiden)
Es gibt natürlich auch die kleinen Freuden. Das Essen! Okay, das Flugzeugessen ist nicht gerade ein kulinarisches Highlight, aber es ist ein willkommener Zeitvertreib. Und hey, manchmal ist es sogar ganz okay! Besonders, wenn du hungrig genug bist, um auch ein Stück Pappe mit Genuss zu verspeisen.
Und dann sind da die Filme. Endlich Zeit, all die Blockbuster zu schauen, für die du im Alltag nie Zeit hast. Auch wenn der Bildschirm gefühlt so groß ist wie ein Smartphone aus den 90ern und die Kopfhörer so unbequem sind, dass deine Ohren danach weinen. Egal, Hauptsache Ablenkung!
Aber ganz ehrlich: Ein Langstreckenflug ist auch eine mentale Herausforderung. Du musst dich damit abfinden, dass du für Stunden in einer Metallröhre gefangen bist. Du musst lernen, mit beengten Platzverhältnissen, seltsamen Geräuschen und manchmal auch mit nervigen Mitreisenden umzugehen. Es ist quasi wie ein Survival-Training für Fortgeschrittene.
Also, ab wann ist es ein Langstreckenflug? Ich würde sagen: Ab dem Moment, in dem du anfängst, über die Sinnlosigkeit des Lebens im Allgemeinen nachzudenken, während du versuchst, in einem unbequemen Flugzeugsitz zu schlafen. Oder ab dem Moment, in dem du dich fragst, ob du wirklich einen so langen Flug buchen musstest, um Tante Erna in Australien zu besuchen. Aber hey, am Ende ist es ja auch irgendwie ein Abenteuer, oder?
Und wenn du dann endlich am Ziel bist, all die Strapazen vergessen hast und mit einem Jetlag im Gepäck die neue Umgebung erkundest, dann weißt du: Es war es irgendwie doch wert. Zumindest, bis zum Rückflug...













