Ab Wieviel Jahren Darf Man Ein Henna Tattoo

Also, stellt euch vor, ihr sitzt im Straßencafé, Cappuccino in der Hand, und plötzlich kommt eure kleine Nichte (sagen wir mal, zarte 8 Jahre) mit einem Riesengrinsen angerannt. "Tante/Onkel!", ruft sie, "Ich will ein Henna-Tattoo! Aber Mama sagt, ich bin noch zu jung!" Drama, Baby, Drama! Und natürlich stellt sich die Frage: Ab wann darf man eigentlich mit Henna-Kunstwerken den Körper verzieren?
Die kurze Antwort? Es gibt kein festgelegtes Mindestalter für Henna-Tattoos in Deutschland. Keine Henna-Polizei, die Kinder von der Strandpromenade scheucht. Aber! (Ja, es gibt immer ein Aber) Das bedeutet nicht, dass es ein Freifahrtschein für jedes Alter ist.
Das Henna-Dilemma: Natur pur oder Chemie-Keule?
Das Problem ist nämlich nicht das Henna an sich, sondern die *Art* von Henna. Echtes, natürliches Henna ist bräunlich-rötlich und wird aus den Blättern des Hennastrauchs gewonnen. Soweit, so gut. Dieses Henna ist in der Regel unbedenklich, wenn man nicht gerade eine seltene Allergie hat (und selbst dann ist es meistens nur eine leichte Reizung).
Aber jetzt kommt der Knackpunkt: Viele Anbieter, gerade an Touristenorten oder auf Festivals, verwenden sogenanntes "Schwarz-Henna". Und das ist der Übeltäter. Schwarz-Henna enthält oft einen Farbstoff namens PPD (Paraphenylendiamin) in viel zu hoher Konzentration. PPD ist in Haarfärbemitteln erlaubt, aber eben nur in geringen Mengen und unter strengen Auflagen. Auf die Haut geklatscht kann das Zeug aber richtig fiese allergische Reaktionen auslösen. Wir reden hier von Blasenbildung, Narbenbildung und lebenslanger Sensibilisierung. Autsch!
Stellt euch vor, ihr wolltet nur kurzfristig cool aussehen und endet im Krankenhaus. Kein schöner Urlaubsabschluss, oder?
Also, was tun? Tipps für sicheres Hennatätowieren (egal welches Alter!)
Hier sind ein paar Tipps, damit die Henna-Session nicht zum Horror-Trip wird:
- Augen auf beim Henna-Kauf: Fragt *immer* nach, was in der Paste drin ist. Echtes Henna ist bräunlich-rötlich. Finger weg von Schwarz-Henna! Zweifel? Lieber verzichten!
- Der Riechtest: Natürliches Henna riecht erdig, fast ein bisschen nach Heu. Schwarz-Henna hat oft einen chemischen, unangenehmen Geruch.
- Die Inhaltsstoffe: Besteht darauf, die Inhaltsstoffe zu sehen. Seriöse Anbieter haben da kein Problem mit.
- Testen, testen, testen: Bevor ihr euch großflächig verzieren lasst, lasst eine kleine Stelle an einer unauffälligen Stelle auftragen. Wartet 24 Stunden. Keine Reaktion? Gut! Reaktion? Ab zum Arzt!
- Seriöse Anbieter: Geht zu einem professionellen Henna-Künstler. Die kennen sich mit den Inhaltsstoffen aus und verwenden hochwertiges Henna.
Und, ganz wichtig: Lasst euch nicht von vermeintlich günstigen Preisen blenden. Billig ist oft teuer, besonders wenn es um eure Gesundheit geht!
Zurück zur Ursprungsfrage: Ab wann ist es "erlaubt"?
Wie gesagt, ein festes Alter gibt es nicht. Aber als Eltern, Tanten, Onkel oder ältere Geschwister haben wir eine Verantwortung. Wenn eure kleine Nichte unbedingt ein Henna-Tattoo will, dann klärt sie über die Risiken auf. Und vor allem: Achtet darauf, dass echtes Henna verwendet wird. Im Zweifelsfall: Lieber ein Glitzer-Tattoo. Das ist zwar nicht so "cool", aber definitiv sicherer.
Und mal ehrlich, wer braucht schon ein Henna-Tattoo, wenn man mit ein bisschen Schminke und Fantasie ein Einhorn auf die Stirn zaubern kann? Oder einen lustigen Schnurrbart? Die Möglichkeiten sind endlos! Und garantiert ohne PPD.
Denkt dran: Ein Henna-Tattoo soll Spaß machen, nicht im Krankenhaus enden. Also, Augen auf und informiert euch gut! Und dann, viel Spaß beim Verschönern!
P.S.: Und wenn ihr euch doch für ein echtes Tattoo entscheidet (aber bitte erst, wenn ihr volljährig seid!), dann geht zu einem professionellen Tätowierer mit Hygiene-Zertifikat. Das ist eine ganz andere Geschichte, aber auch hier gilt: Sicherheit geht vor!


