Absoluter Und Komparativer Kostenvorteil

Stell dir vor, du bist der absolute Meister im Kartoffelschälen. Wirklich, du bist eine Maschine! Während dein Kumpel Peter für eine Kartoffel gefühlt eine halbe Stunde braucht und die Hälfte der Kartoffel gleich mit abschält, bist du in der gleichen Zeit schon mit einem ganzen Sack durch. Das ist der absolute Kostenvorteil in Reinform!
Der absolute Kostenvorteil: Wer ist der Beste?
Der absolute Kostenvorteil bedeutet, dass du etwas besser und effizienter produzieren kannst als jemand anderes. Einfacher gesagt: Du bist der Beste darin! Denk an einen Bäcker, der die leckersten Brötchen der Stadt backt – schneller und mit weniger Aufwand als alle anderen. Er hat einen absoluten Kostenvorteil beim Brötchenbacken. Glückwunsch, Bäcker!
Oder stell dir vor, zwei Freunde, Anna und Ben, wollen einen Kuchen backen. Anna ist eine begnadete Bäckerin. Sie braucht für einen Schokoladenkuchen nur eine Stunde und wenig Zutaten. Ben hingegen, nun ja, Ben braucht drei Stunden und irgendwie explodiert am Ende immer die Küche. Anna hat ganz klar den absoluten Kostenvorteil beim Kuchenbacken. Ben sollte vielleicht lieber Abwaschen…
Aber was passiert, wenn Anna auch noch sensationell gut im Rasenmähen ist? Sie mäht den Rasen doppelt so schnell wie Ben. Hat sie jetzt überall den absoluten Vorteil? Ja, hat sie! Aber hier kommt etwas ins Spiel, das noch viel cooler ist: Der komparative Kostenvorteil!
Der komparative Kostenvorteil: Wer sollte was tun?
Der komparative Kostenvorteil ist ein bisschen tricky, aber keine Angst, wir kriegen das hin! Er sagt aus, wer etwas im Verhältnis günstiger produzieren kann. Es geht nicht darum, wer der Beste ist (das war der absolute Kostenvorteil), sondern wer am wenigsten darauf verzichten muss, wenn er etwas tut. Klingt kompliziert? Keine Sorge, das Kuchen-Beispiel hilft!
Anna ist, wie gesagt, super im Kuchenbacken UND Rasenmähen. Aber: Wenn Anna eine Stunde Kuchen backt, kann sie in dieser Stunde NICHT Rasen mähen. Die Stunde, in der sie backt, hat sie "verloren" für den Rasen. Bei Ben ist das anders. Er braucht zwar drei Stunden für den Kuchen, aber das Rasenmähen dauert bei ihm auch ewig. Vielleicht sogar vier Stunden! Wenn Ben also Kuchen backt, verliert er viel mehr "Rasenzeit" als Anna.
Hier kommt der Clou: Auch wenn Anna in beidem besser ist, sollte sie sich auf den Kuchen konzentrieren! Warum? Weil die "Kosten" (in Form von verlorener Rasenmähzeit) für sie geringer sind als für Ben. Ben sollte also lieber Rasen mähen, auch wenn Anna es besser kann! Durch Spezialisierung und Handel (Anna backt, Ben mäht und sie tauschen) profitieren beide. Das ist der komparative Kostenvorteil in Aktion!
Denk an ein ganzes Land! Vielleicht ist Deutschland super in der Autoherstellung und China in der Produktion von Kleidung. Auch wenn Deutschland vielleicht theoretisch auch Kleidung herstellen könnte, ist es für sie viel "teurer" (in Form von verlorener Auto-Produktionszeit) als für China. Also spezialisieren sich beide und tauschen. Win-Win!
Noch ein Beispiel, weil es so schön ist!
Stell dir vor, du bist ein genialer Arzt UND ein begnadeter Gärtner. Du könntest beides machen, aber deine Zeit ist begrenzt. Als Arzt verdienst du aber viel mehr Geld pro Stunde als als Gärtner. Also solltest du dich auf den Arztberuf konzentrieren und dir einen Gärtner leisten! Auch wenn du besser gärtnerst als er, ist es für dich wirtschaftlich sinnvoller, dich auf deine Spezialität zu konzentrieren. Das ist komparativer Kostenvorteil im wahren Leben!
"Der komparative Kostenvorteil ist ein faszinierendes Konzept, das zeigt, dass Spezialisierung und Handel für alle von Vorteil sein können – selbst wenn einer alles besser kann!" – Irgendein schlauer Ökonom, vermutlich.
Also, merk dir: Der absolute Kostenvorteil zeigt, wer der Beste ist. Der komparative Kostenvorteil zeigt, wer was am besten tun sollte, um das große Ganze zu optimieren. Und jetzt ab an die Arbeit! (Oder lass jemanden anders die Arbeit machen, wenn er es im Verhältnis günstiger kann!)



