Alles Was Wir Geben Mussten Amazon Prime

Okay, lasst uns mal ehrlich sein. Wer von uns hat nicht schon mal einen Abend damit verbracht, auf der Couch zu lümmeln, Chips in sich hineinzustopfen und sich zu fragen: "Was guck ich denn jetzt bloß?" Und zack! Da ist er, der rote Prime-Button, der uns in ein Universum voller Filme und Serien entführt. Aber heute reden wir nicht über irgendwelche Serien, sondern über eine, die uns alle ein bisschen... anders berührt hat. Eine, bei der man danach erstmal eine extra dicke Decke braucht und vielleicht ein bisschen Schokolade. Wir reden über Alles Was Wir Geben Mussten.
Erinnert ihr euch an das Gefühl, als ihr das erste Mal von der Serie gehört habt? Es war so, als ob jemand gesagt hätte: "Hey, hier ist eine total gemütliche, warmherzige Geschichte über Freundschaft!" Und dann, BAM! Ein Schlag in die Magengrube. So ungefähr, als ob man erwartet, einen fluffigen Pfannkuchen zu essen und stattdessen einen Ziegelstein serviert bekommt. (Aber einen Ziegelstein mit viel Gefühl!)
Die Story, die uns alle... naja, bewegt hat.
Alles Was Wir Geben Mussten, die Adaption des Romans von Kazuo Ishiguro, ist eine Geschichte über Kathy, Ruth und Tommy, die in Hailsham aufwachsen. Klingt erstmal ganz normal, oder? Internat, Freundschaft, Teenager-Drama. Aber dann stellt man fest, dass Hailsham... etwas anders ist. Und diese "Andersartigkeit" ist nicht so eine "Oh, die haben einen komischen Dresscode"-Andersartigkeit, sondern eher eine "Oh, mein Gott, mein Weltbild zerbricht gerade"-Andersartigkeit.
Die Kinder in Hailsham sind Klone, deren Leben dem Zweck dient, ihre Organe zu spenden. Ja, ich weiß. Schwerer Tobak. Es ist so, als ob man "Downton Abbey" guckt und plötzlich herausfindet, dass alle Bediensteten Roboter sind, die von Aliens gesteuert werden. (Okay, vielleicht nicht GANZ so extrem, aber ihr versteht, was ich meine.)
Und das Krasse ist: Die Serie schafft es, diese schwere Thematik so zu erzählen, dass man sich trotzdem mit den Charakteren verbunden fühlt. Man leidet mit ihnen, man freut sich mit ihnen (wenn es denn mal etwas zum Freuen gibt), und man will sie am liebsten alle in den Arm nehmen und sagen: "Es wird alles gut!" (Obwohl man genau weiß, dass es das nicht wird.)
Warum wir trotzdem zuschauen (und heimlich weinen)
Warum tun wir uns das an? Warum schauen wir uns eine Serie an, die uns so runterzieht? Vielleicht, weil sie uns etwas Wichtiges zeigt. Vielleicht, weil sie uns daran erinnert, wie wertvoll das Leben ist. Vielleicht, weil sie uns zwingt, über Dinge nachzudenken, über die wir lieber nicht nachdenken würden. Oder vielleicht auch einfach nur, weil Carey Mulligan eine fantastische Schauspielerin ist und man ihr einfach gerne zusieht.
Es ist wie mit dem Sportstudio. Niemand hat wirklich Lust hinzugehen, aber hinterher fühlt man sich irgendwie besser. So ähnlich ist es mit Alles Was Wir Geben Mussten. Die Serie ist kein Zuckerschlecken, aber sie hinterlässt etwas. Sie regt zum Nachdenken an. Und sie lässt uns vielleicht ein bisschen dankbarer für das sein, was wir haben.
Also, wenn ihr das nächste Mal vor dem Prime-Abo sitzt und nicht wisst, was ihr schauen sollt, dann gebt Alles Was Wir Geben Mussten eine Chance. Aber warnt euch selbst. Besorgt euch eine große Packung Taschentücher und vielleicht einen Freund zum Anlehnen. Ihr werdet es brauchen.
Und wenn ihr fertig seid, schreibt mir. Wir können dann gemeinsam darüber reden, wie unfair alles ist und wie sehr wir Tommy, Kathy und Ruth ins Herz geschlossen haben. Dann können wir versuchen, das Loch, das die Serie in unsere Herzen gerissen hat, mit Ben & Jerry's zu stopfen. Klingt nach einem Plan?
Denn am Ende des Tages ist es doch so: Wir alle brauchen mal eine Serie, die uns ein bisschen... naja, alles abverlangt. Auch wenn es danach erstmal nur noch nach dem Ende der Welt aussieht.



