Anzeige Wegen Körperverletzung Obwohl Ich Nichts Gemacht Habe

Stell dir vor, du stehst ahnungslos an der Bushaltestelle, vertieft in dein Handy, und plötzlich flattert dir Post ins Haus: Anzeige wegen Körperverletzung. Aber du hast doch gar nichts gemacht! Klingt absurd? Ist aber meinem Kumpel Paul passiert. Und die Geschichte ist so skurril, dass ich sie einfach erzählen muss.
Paul, der ruhigste Mensch, den ich kenne, ist der absolute Anti-Schläger. Er würde keiner Fliege was zuleide tun. Eher bietet er ihr noch ein Stück Kuchen an. Umso größer war sein Schock, als er den Brief vom Amtsgericht öffnete. Da stand es schwarz auf weiß: Körperverletzung. Angezeigt von einem gewissen Herrn Müller.
Seine erste Reaktion war natürlich Panik. Hatte er vielleicht im Schlaf gewandelt und jemanden verprügelt? Konnte ja sein, er war schließlich müde in letzter Zeit. Aber dann fiel ihm ein, dass er ja in den letzten Wochen kaum das Haus verlassen hatte. Außer… ja, außer der Sache mit der Bushaltestelle.
Die Bushaltestelle des Grauens
Paul erinnerte sich: Er stand an der Bushaltestelle, wartete auf den Bus und scrollte durch Instagram. Plötzlich spürte er einen leichten Stoß. Er schaute hoch und sah einen älteren Herrn, der ihn anmaulte: "Passen Sie doch auf, wo Sie hintreten! Ich habe Rücken!" Paul entschuldigte sich natürlich sofort. Herr Müller, der besagte Geschädigte, murmelte noch etwas vor sich hin, aber dann kam der Bus und alle stiegen ein.
Mehr war da nicht! Ein harmloser Rempler. Und dafür eine Anzeige? Paul war fassungslos. Er rief mich an, völlig aufgelöst. "Ich bin unschuldig! Ich habe nichts getan!" Ich beruhigte ihn erstmal und riet ihm, sich einen Anwalt zu nehmen. Sicher ist sicher.
Der Anwalt und das Beweisfoto
Der Anwalt von Paul, ein gewisser Herr Schmidt, war zum Glück ein sehr pragmatischer Mensch. Er hörte sich die Geschichte an und meinte trocken: "Das ist ja ein Klassiker. Solche Leute gibt es leider." Er riet Paul, sich keine Sorgen zu machen. Man würde das schon klären.
Das Lustige an der ganzen Sache war, dass Paul ein Alibi hatte, ohne es zu wissen. Er hatte nämlich an diesem Tag ein Foto von sich an der Bushaltestelle auf Instagram gepostet! Mit einem Kommentar wie: "Warten auf den verspäteten Bus… typisch Montag!". Auf dem Foto war er deutlich zu sehen, wie er da stand, vertieft in sein Handy. Und weit und breit kein Herr Müller in Sicht.
Die Auflösung
Der Anwalt schickte das Foto an das Gericht. Und was soll ich sagen? Die Anzeige wurde fallen gelassen. Herr Müller hatte sich entweder geirrt oder einfach nur jemanden gesucht, an dem er seinen Frust auslassen konnte.
Paul war natürlich erleichtert. Aber er hatte auch etwas gelernt: Man sollte immer aufpassen, wo man hintritt, auch wenn man nur auf sein Handy schaut. Und vielleicht sollte man auch nicht alles so ernst nehmen, was im Leben passiert. Denn manchmal sind die absurdsten Geschichten die lustigsten.
Das Beste an der ganzen Sache war aber, dass Paul jetzt eine unglaubliche Anekdote zu erzählen hat. Jedes Mal, wenn wir uns treffen, erzählt er von der "Anzeige wegen Körperverletzung" und wir lachen uns schlapp. Und Herr Müller? Der ist seitdem Pauls persönlicher Running Gag. Wir fragen uns immer wieder, was er wohl als nächstes anstellen wird.
Und Paul? Der lernt jetzt Selbstverteidigung. Nur für alle Fälle. Man weiß ja nie, wann Herr Müller wieder auftaucht.
Die Moral von der Geschicht: Auch wenn man nichts gemacht hat, kann einem so einiges passieren. Aber mit Humor und einem guten Anwalt kommt man da schon durch.



