Appetit Holt Man Sich Woanders Gegessen Wird Zuhause

Mal ehrlich, Leute. Seid ihr auch manchmal so drauf? Zuhause kocht man, müht sich ab, und irgendwie… schmeckt's nicht so richtig.
Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meine Familie. Ich liebe meine Küche. Aber manchmal, ganz heimlich, denke ich: Appetit holt man sich woanders. Gegessen wird zuhause.
Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr durch die Stadt schlendert, und dieser Duft von frisch gebackener Pizza in die Nase steigt? Oder der Geruch von gebratenem Fleisch beim Imbiss um die Ecke? Plötzlich knurrt der Magen, obwohl ihr vor zwei Stunden noch zuhause am Esstisch saßt.
Daheim gibt's dann vielleicht Gemüsesuppe. Auch lecker, keine Frage. Aber die Pizza… die Pizza schreit förmlich nach mir!
Die Sache mit dem Ambiente
Ich glaube, es liegt auch am Ambiente. Zu Hause ist es… heimisch. Normal. Alltag. Man kennt jede Ecke, jeden Topf, jede Macke in der Tischplatte.
Im Restaurant, im Café, im Dönerladen ist alles anders. Neue Gesichter, neue Geräusche, neue Gerüche. Das Essen wird zum Erlebnis. Zum kleinen Ausflug aus dem Alltag.
Und mal ehrlich, wer hat schon zuhause einen professionellen Koch, der mit so viel Liebe und Hingabe (oder zumindest so tut) das Essen zubereitet?
Ich erinnere mich an eine Situation bei Oma Erna. Sie hatte extra meinen Lieblingskuchen gebacken. Apfelstrudel. Saftig, zimtig, einfach perfekt. Aber ich war satt. So richtig. Vom Mittagessen, das ich mir vorher beim Italiener um die Ecke reingezogen hatte. Ich habe tapfer ein Stück gegessen, Oma zuliebe. Aber der wahre Genuss blieb aus. Sorry, Oma!
Vielleicht liegt es auch daran, dass man zuhause immer weiß, was drin ist. Man kennt die Zutaten, die Zubereitung. Keine Überraschungen.
Auswärts ist es anders. Man bestellt etwas, ohne genau zu wissen, was einen erwartet. Ein bisschen Nervenkitzel, ein bisschen Abenteuer auf dem Teller.
Der psychologische Faktor
Ich vermute, da spielt auch Psychologie eine Rolle. Wenn man sich etwas "gönnt", schmeckt es automatisch besser. Der Burger, den man sich nach einer anstrengenden Woche bestellt. Der Eisbecher, den man sich im Urlaub gönnt. Das sind Belohnungen. Und Belohnungen schmecken nun mal besser als die alltägliche Hausmannskost.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Druck. Zuhause muss man sich benehmen, muss man den Teller leer essen, muss man Mama oder Oma loben. Auswärts ist man freier. Man kann das Essen genießen, ohne schlechtes Gewissen.
Ich weiß, ich weiß. Das klingt jetzt alles sehr undankbar. Aber ich glaube, viele von euch kennen das Gefühl. Man liebt das Essen zu Hause. Aber der Appetit… der kommt manchmal von woanders.
Neulich war ich mit meiner besten Freundin Sabine unterwegs. Wir hatten den ganzen Tag geshoppt und waren hundemüde. Eigentlich wollten wir zuhause kochen. Aber dann sind wir an einem kleinen türkischen Restaurant vorbeigekommen. Der Duft von Grillfleisch und Gewürzen hat uns magisch angezogen. Wir haben uns zwei Döner bestellt und ihn draußen auf der Bank gegessen. Es war der beste Döner meines Lebens. Und ich bin mir sicher, zuhause hätte er nicht halb so gut geschmeckt.
Also, was lernen wir daraus? Es ist okay, wenn man nicht immer Appetit auf das Essen zuhause hat. Es ist okay, wenn man sich ab und zu etwas gönnt. Es ist okay, wenn man seinen Appetit woanders stillt. Solange man das Essen zuhause trotzdem wertschätzt. Und solange man Mama nicht sagt, dass der Döner besser war als ihr Sonntagsbraten. Das könnte böse enden!
In diesem Sinne: Guten Appetit! Egal, wo ihr ihn euch holt.
Und vielleicht, ganz vielleicht, überdenken wir mal die Speisekarte für morgen. Vielleicht gibt es ja mal Pizza zuhause. Dann klappt's vielleicht auch mit dem Appetit.



