Auf Einer Straße Außerhalb Geschlossener Ortschaften Fährt Vor Ihnen

Okay, stellt euch vor: Ich fahre letztens so auf der Landstraße, die Sonne knallt, die Playlist ist am Start (irgendwas mit 80er-Jahre-Power-Balladen, don't judge!), und vor mir... eine Schnecke. Wirklich. Keine Ahnung, ob der Fahrer gedacht hat, er sei bei "The Fast and the Furious" – wahrscheinlich eher "The Slow and the Slightly Irritating". 80 km/h, wo 100 erlaubt sind. Und das außerhalb geschlossener Ortschaften! Ihr kennt das, oder? Man wird wahnsinnig.
Genau darum soll es heute gehen: Was zur Hölle darf man eigentlich, wenn man außerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs ist und vor einem fährt so ein Sonntagsfahrer, der irgendwie den Dreh nicht raus hat? (Achtung, das war jetzt etwas gemein, ich weiß. Aber ehrlich, manchmal...)
Zuerst mal: Grundsätzlich gilt natürlich die Straßenverkehrsordnung (StVO). Und die ist, wie wir alle wissen, ein Quell unendlicher Freude und Inspiration. Ähm, nein. Aber im Ernst, da steht alles drin.
Überholen: Die Königsdisziplin
Klar, das erste, was einem in den Sinn kommt, ist überholen. Aber Achtung, hier lauern die Fallstricke.
Sichtverhältnisse: Habt ihr freie Sicht? Könnt ihr die Strecke gut überblicken? Keine Hügel, keine Kurven, keine Traktoren, die aus dem Feldweg kommen? Wenn nicht, Finger weg! Ehrlich, es ist das Risiko nicht wert. Ein kleiner Fehler und es knallt. Und dann ist nicht nur euer Auto kaputt.
Gegenverkehr: Kommt jemand entgegen? Selbst wenn es *scheinbar* reicht, um zu überholen, denkt dran: Autos sind schneller, als man denkt. Und manchmal tauchen sie plötzlich auf. Lieber warten, bis wirklich alles frei ist.
Verkehrszeichen: Überholverbot? Durchgezogene Linie? Dann ist die Sache klar. Hier gibt's nix zu diskutieren. Auch wenn der Vordermann nur 60 fährt. Außerhalb geschlossener Ortschaften bedeutet das Überholverbot!
Geschwindigkeit: Ihr müsst schneller sein als der, den ihr überholen wollt. Logisch, oder? Aber auch hier gilt: Achtet auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Sonst wird's teuer. (Und peinlich, wenn man dann *langsamer* als der Überholte ist...)
Abstand halten: Die Geduldsprobe
Okay, überholen geht nicht. Was nun? Abstand halten ist die Devise. Klingt langweilig, ist aber wichtig. Und zwar nicht nur, um nicht aufzufahren (was auch doof wäre), sondern auch, um dem Hintermann die Möglichkeit zu geben, *euch* zu überholen.
Klingt komisch? Ist aber so. Wenn ihr schön Abstand haltet, kann derjenige hinter euch vielleicht besser einschätzen, ob er überholen kann. Und ihr werdet nicht von jemandem bedrängt, der euch am liebsten auf den Kofferraum klettern würde. Win-win, würde ich sagen. (Außer für den Vordermann, der immer noch 80 fährt...)
Hupe? Lichthupe? Eher nicht...
Die Versuchung ist groß, ich weiß. Mal kurz die Hupe antippen oder kurz mit der Lichthupe signalisieren, dass man es etwas eiliger hat. Aber davon rate ich dringend ab. Ist in den meisten Fällen nämlich Nötigung und kann richtig Ärger geben.
Klar, in Ausnahmefällen – wenn Gefahr droht – darf man hupen. Aber nur, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Nicht, um jemanden zu drängeln, schneller zu fahren. Das ist nämlich nicht nur unhöflich, sondern auch illegal.
Und was mache ich jetzt mit meiner 80er-Jahre-Playlist? Einfach weiterhören und entspannen. Irgendwann kommt schon eine Stelle, an der man gefahrlos überholen kann. Oder man nimmt es einfach als Zeichen, mal etwas langsamer zu machen und die Landschaft zu genießen. (Okay, zugegeben, das ist leichter gesagt als getan. Aber man kann es ja mal versuchen, oder?) Und denk dran: Sicher ankommen ist wichtiger als schnell ankommen.



