Aus Welchen Beiden Teilen Bestehen Zusammengesetzte Nomen

Ich saß neulich im Café, vertieft in mein "Käsebrötchen" (ja, ich weiß, super aufregend). Plötzlich hörte ich, wie sich zwei Leute am Nachbartisch über…Grammatik stritten! Genauer gesagt, über zusammengesetzte Nomen. Einer beharrte darauf, dass jedes zusammengesetzte Nomen aus zwei Teilen besteht, der andere meinte, es gäbe Ausnahmen. Wer hatte Recht? Ich, mit meinem Käsebrötchen-Wissen, wusste es natürlich (oder zumindest dachte ich das... dazu gleich mehr!).
Aber mal ehrlich, wer von uns hat sich noch nie gefragt, wie diese Wort-Monster eigentlich funktionieren? "Krankenversicherungskarte"? Ernsthaft? Wie soll man das bitte elegant in ein Gespräch einbauen?
Also, zurück zum Thema: Aus welchen zwei Teilen bestehen zusammengesetzte Nomen? Die kurze Antwort: meistens. Die etwas längere und spannendere Antwort: Fast immer, aber die deutsche Sprache wäre ja nicht die deutsche Sprache, wenn es nicht ein paar kleine, fiese Ausnahmen gäbe. (Ihr wisst, ich liebe Ausnahmen!)
Grundsätzlich gilt: Ein zusammengesetztes Nomen (auch Kompositum genannt – klingt viel wissenschaftlicher, nicht wahr?) besteht aus mindestens zwei Teilen. Einem Bestimmungswort und einem Grundwort.
Das Grundwort ist sozusagen der Chef. Es bestimmt das Genus (der, die, das) und die allgemeine Bedeutung des gesamten Wortes. Denk an das "Brötchen" in "Käsebrötchen". Es ist immer noch ein Brötchen, aber eben ein spezielles Brötchen mit... Überraschung!... Käse.
Das Bestimmungswort (in unserem Fall "Käse") präzisiert das Grundwort. Es sagt uns, was für eine Art von Brötchen wir haben. Es bestimmt also, was das Brötchen besonders macht. Verstanden? Gut! Sonst gibt's Nachsitzen mit Grammatikbüchern. (Kleiner Scherz!)
Merke: Das Genus des gesamten zusammengesetzten Nomens wird immer vom Grundwort bestimmt. Also, "das Brötchen" bleibt "das Käsebrötchen".
Klingt erstmal logisch, oder? Aber, wie gesagt, es gibt natürlich Stolpersteine. Zum Beispiel, wenn eines der beiden Wörter selbst schon ein Kompositum ist. Stell dir vor: "Autobahnraststättentoilette". (Ja, ich weiß, grausig). Im Prinzip ist es immer noch eine Toilette, aber was für eine! Hier haben wir quasi ein Kompositum im Kompositum. Ein Kompositum-Matrjoschka!
Manchmal können auch andere Wortarten als Nomen als Bestimmungswort fungieren. Denke an "Sonnenaufgang" (Verb + Nomen) oder "Hellraumprojektor" (Adjektiv + Nomen). Die Möglichkeiten sind schier endlos, was das Ganze ja so herrlich kompliziert macht. (Achtung, Ironie!)
Und jetzt kommt der Knackpunkt, warum mein Café-Nachbar vielleicht doch nicht ganz falsch lag: Es gibt nämlich auch Zusammensetzungen mit mehr als zwei Teilen! "Donaudampfschifffahrtsgesellschaft" zum Beispiel. Versucht das mal fehlerfrei auszusprechen! Hier haben wir im Grunde eine Kette von Wörtern, die immer weiter spezifizieren. Technisch gesehen besteht es immer noch aus zwei Hauptteilen (einer ist eben nur SEHR lang), aber der Eindruck von mehr als zwei Teilen bleibt.
Also, was lernen wir daraus? Zusammengesetzte Nomen bestehen meistens aus zwei Teilen (Bestimmungswort + Grundwort). Aber die deutsche Sprache wäre nicht die deutsche Sprache, wenn es nicht ein paar Ausnahmen und Sonderfälle gäbe, die das Ganze interessant (und manchmal frustrierend) machen. Und wenn ihr das nächste Mal ein "Käsebrötchen" esst, denkt daran: Es ist mehr als nur ein Snack. Es ist ein grammatikalisches Wunderwerk! Guten Appetit! (Und viel Spaß beim Analysieren von Wort-Monstern!)
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