Be Your Own Kind Of Beautiful übersetzung

Okay, lasst uns ehrlich sein. "Sei deine eigene Art von schön" – das klingt erstmal nach dem Friedensvertrag der Beauty-Industrie, oder? So nach "Ach, egal wie du aussiehst, du bist trotzdem toll!". Aber ist es das wirklich?
Ich hab da so meine Zweifel. Und vielleicht stehe ich damit allein, aber ich sage es trotzdem: Manchmal ist "Sei deine eigene Art von schön" einfach nur eine bequeme Ausrede.
Klar, jeder ist einzigartig. Jeder hat seine individuellen Merkmale. Die Sommersprossen, die Nase, die etwas krummen Zähne. Alles gut! Aber nur weil etwas "einzigartig" ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch automatisch schön ist. Sorry, not sorry.
Und jetzt kommt der Aufschrei, ich weiß. Aber denkt mal drüber nach. Nehmen wir mal Helga, unsere fiktive Freundin. Helga hat eine ausgeprägte Vorliebe für Leggings mit Leopardenmuster und Crocs. Dazu trägt sie ein Oberteil mit dem Aufdruck "Queen of Chaos". Sie ist fest davon überzeugt, dass sie "ihre eigene Art von schön" ist. Und das ist ja auch toll für sie, oder? Aber wenn wir ganz ehrlich sind, würden die meisten von uns Helgas Outfit eher als… sagen wir mal… "interessant" bezeichnen.
Ich will Helga nicht verurteilen! Jeder soll tragen, was er will. Aber die Frage ist doch: Geht es Helga wirklich darum, "ihre eigene Art von schön" zu sein, oder geht es ihr vielleicht einfach nur darum, sich nicht um Konventionen zu scheren? Und ist das wirklich das Gleiche?
Die Sache ist die: Schönheit ist subjektiv. Ja, das stimmt. Aber es gibt trotzdem gewisse Dinge, die die meisten Menschen als ansprechend empfinden. Und das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun! Es geht um Harmonie, um Symmetrie, um Gesundheit. Um Ausstrahlung. Und ja, auch um Pflege.
Ich sage nicht, dass wir alle aussehen müssen wie Gisele Bündchen. Um Gottes Willen, nein! Aber ein bisschen Mühe kann nicht schaden. Eine Dusche, ein bisschen Creme, vielleicht ein Hauch von Make-up. Das ist doch kein Verrat an der "eigenen Art von schön", oder? Im Gegenteil, es ist ein Zeichen von Selbstachtung.
Und was ist mit den Leuten, die sagen: "Ich bin, wie ich bin, und wer mich nicht mag, hat Pech gehabt!"? Ja, das ist eine starke Aussage. Aber ist sie auch ehrlich? Sind diese Leute wirklich so unbeeindruckt von der Meinung anderer? Oder ist es vielleicht doch eher ein Schutzmechanismus?
Ich glaube, viele von uns verstecken sich hinter der "Sei deine eigene Art von schön"-Phrase, um sich nicht mit ihren Unsicherheiten auseinandersetzen zu müssen. Es ist einfacher zu sagen: "Ich bin perfekt so wie ich bin!" als zuzugeben: "Ich würde gerne etwas an mir ändern, aber ich weiß nicht wie."
Versteht mich nicht falsch. Ich finde es toll, wenn Leute selbstbewusst sind und sich in ihrer Haut wohlfühlen. Aber ich glaube auch, dass es wichtig ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Und manchmal bedeutet das eben auch, sich einzugestehen, dass man vielleicht doch nicht die "Queen of Chaos" ist, sondern einfach nur ein bisschen unglücklich mit seinem Aussehen.
Was also tun?
Anstatt uns hinter der Phrase "Sei deine eigene Art von schön" zu verstecken, sollten wir uns lieber fragen: Was bedeutet Schönheit für mich persönlich? Was macht mich glücklich? Was gibt mir Selbstvertrauen?
Und dann sollten wir uns erlauben, uns zu verändern. Nicht, um anderen zu gefallen, sondern um uns selbst besser zu fühlen. Vielleicht bedeutet das, die Leggings mit Leopardenmuster gegen eine schicke Jeans einzutauschen. Vielleicht bedeutet es, sich endlich einen Friseurtermin zu gönnen. Vielleicht bedeutet es, einfach nur mehr zu lächeln.
Denn am Ende des Tages geht es doch darum, sich wohlzufühlen. Und das ist nicht immer einfach. Aber es ist es wert. Auch wenn es bedeutet, sich von der "Sei deine eigene Art von schön"-Phrase zu verabschieden und sich stattdessen der Realität zu stellen.
Und ja, vielleicht bin ich damit total auf dem Holzweg. Aber ich sage es trotzdem. Weil ich glaube, dass Ehrlichkeit wichtiger ist als falscher Optimismus. Und weil ich glaube, dass jeder Mensch das Recht hat, sich schön zu fühlen. Auch wenn er dafür ein bisschen Arbeit investieren muss.
P.S. Ich habe mir jetzt doch noch einen Friseurtermin geben lassen. Die "eigene Art von schön" kann warten. 😉



