Befreite Lust Fifty Shades Of Grey Netflix

Okay, lasst uns ehrlich sein. Wir alle haben es gesehen. Oder zumindest so getan, als ob wir es nicht gesehen hätten. Ich spreche natürlich von Fifty Shades of Grey. Und ja, ich meine auch die anderen Teile. Die, die noch...freier...wurden. Und ja, ich oute mich jetzt. Ich fand's...unterhaltsam.
Bevor ihr jetzt die Mistgabeln rausholt: Ich sage nicht, dass es literarische Meisterwerke sind. Shakespeare ist es nicht. Und Tolstoi auch nicht. Aber hey, wann habt ihr das letzte Mal einen Roman von Tolstoi auf Netflix gebinged? Eben.
Ich weiß, ich weiß. Die Dialoge sind... sagen wir mal...verbesserungswürdig. Christian Grey ist ein Milliardär mit emotionalem Gepäck. Und einer Vorliebe für rote Räume. Anastasia Steele ist die unschuldige Studentin, die in sein Netz gerät. Klingt nach einem Klischee? Absolut. Aber Klischees sind aus einem Grund Klischees. Sie funktionieren! Zumindest manchmal.
Und dann war da Netflix. Der Retter aller Couchpotatoes. Plötzlich konnte man die Eskapaden von Christian und Ana ganz bequem von zu Hause aus verfolgen. Mit Popcorn. Und vielleicht einem Glas Wein. Oder auch zwei. Wer urteilt schon?
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als der erste Film rauskam. Überall waren Frauen, die entweder heimlich davon schwärmten oder demonstrativ die Nase rümpften. Es war fast schon ein gesellschaftliches Experiment. Wer traut sich, zuzugeben, dass er es mag?
Und die Musik! Vergesst nicht die Musik! Die Soundtracks waren ein absoluter Hit. Von Beyoncé bis The Weeknd. Jeder wollte Teil des Fifty Shades Universums sein. Selbst wenn man es nicht zugeben wollte.
Ich behaupte mal ganz frech: Befreite Lust (und die anderen Teile auch) waren ein Phänomen. Ein Popkultur-Moment. Ein guilty pleasure für Millionen von Menschen.
Klar, die Kritiker haben es zerrissen. Aber wen interessiert das schon? Die Kinokassen haben geklingelt. Die DVDs (erinnert ihr euch noch an DVDs?) gingen weg wie warme Semmeln. Und die Streaming-Zahlen waren astronomisch. Also, irgendwas müssen die Filme ja richtig gemacht haben.
Vielleicht ist es die Fantasie. Die Vorstellung von einem Mann, der alles hat und trotzdem von dir besessen ist. Vielleicht ist es die Neugier. Die Lust, einen Blick hinter die Fassade des Glamours und des Reichtums zu werfen. Vielleicht ist es einfach nur der Eskapismus. Die Möglichkeit, für ein paar Stunden in eine andere Welt einzutauchen und den Alltag zu vergessen.
Oder vielleicht ist es einfach nur, weil Jamie Dornan gut aussieht. Seien wir ehrlich.
Ich will hier keine wissenschaftliche Analyse der Fifty Shades Trilogie liefern. Dafür gibt es bessere Orte. Ich will nur sagen: Es ist okay, wenn man es mag. Es ist okay, wenn man es heimlich genießt. Es ist okay, wenn man es auf Netflix binged, während man heimlich Popcorn isst. Wir sind alle nur Menschen.
Und jetzt mal Butter bei die Fische:
Wer von euch hat heimlich Fifty Shades auf Netflix geschaut? Und wer von euch hat heimlich den Soundtrack runtergeladen? Keine Angst, ich verrate euch nicht. Versprochen!
Ich meine, es ist ja auch nicht so, dass ich jedes Mal, wenn "Earned It" von The Weeknd im Radio läuft, sofort an Christian Greys Helikopter denke. Überhaupt nicht. Wirklich nicht.
Also, lasst uns zu unseren Guilty Pleasures stehen. Lasst uns die Filme genießen, die uns Spaß machen. Lasst uns über die schlechten Dialoge lachen. Und lasst uns Jamie Dornan bewundern. Das Leben ist zu kurz, um sich für seinen Geschmack zu schämen.
Und wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann noch ein weiterer Fifty Shades Film. Und dann können wir alle wieder gemeinsam mit Popcorn und Wein vor dem Fernseher sitzen. Und uns heimlich darüber freuen.
Denn seien wir ehrlich: Tief in unserem Herzen lieben wir doch alle ein bisschen Befreite Lust.



