Beschäftigung Flugzeug Kinder 2 Jahre
Klar, Flugreisen mit Kleinkindern, besonders mit Zweijährigen, haben einen Ruf. Einen furchteinflößenden. Bilder von schreienden, zappelnden Mini-Tyrannen, die die Geduld aller Passagiere auf eine harte Probe stellen, flimmern vor dem inneren Auge. Aber ist es wirklich *immer* so schlimm? Ich sage: Nein! (Meistens.)
Die Realität: Mehr Chaos als Katastrophe
Die Wahrheit ist, die meisten Zweijährigen sind, nun ja, Zweijährige. Sie sind unberechenbar, neugierig und haben eine Aufmerksamkeitsspanne, die kürzer ist als die eines Goldfisches, der unter ADHS leidet. Aber sie sind auch urkomisch, unglaublich liebenswert und überraschend einfach zu unterhalten – zumindest für kurze Zeit.
Unser erster Flug mit Emilia, damals genau zwei Jahre alt, war ein Paradebeispiel für geplantes Chaos. Wir hatten uns gewappnet: Malbücher, Stifte, kleine Spielsachen, sogar ein tragbarer DVD-Player mit Peppa Wutz. Wir waren bereit für den totalen Krieg.
Was passierte stattdessen? Emilia war fasziniert von der Sicherheitsdemonstration. Absolut fasziniert. Sie ahmt noch heute die Bewegungen der Flugbegleiterin nach und sagt dabei ernsthaft "Sauerstoffmaske". Wer hätte das gedacht?
Manchmal ist es das Einfachste, was die größte Wirkung hat.
Die Kunst der Ablenkung (und Bestechung)
Natürlich gab es auch Momente, in denen die Geduld aller auf die Probe gestellt wurde. Der Start, der Landung, die unweigerliche Frage "Sind wir schon da?" alle fünf Minuten. Hier kommt die Kunst der Ablenkung ins Spiel. Und, ganz ehrlich, auch ein bisschen Bestechung.
Kleine Snacks sind Gold wert. Reiswaffeln, Obststücke, Käsewürfel. Und ja, auch Gummibärchen. (Ich sage es ja, Bestechung.) Die Herausforderung besteht darin, die Snacks langsam zu verteilen, um die Unterhaltung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
Bücher sind auch eine gute Option, aber nicht unbedingt die, die man sich vorstellt. Emilia war mehr an den Bildern in der Bordzeitschrift interessiert als an jeder Geschichte, die wir ihr vorlesen wollten. Sie liebte es, die Gesichter der Models zu zeigen und zu sagen: "Mama! Papa!"
Und dann gibt es noch das Spiel "Ich sehe was, was du nicht siehst". Dieses simple Spiel kann Wunder wirken, vor allem, wenn man kreativ wird. "Ich sehe was, was du nicht siehst, und es ist… blau!" (Der Himmel, die Uniform der Flugbegleiterin, die Sitze.)
Unerwartete Begegnungen und kleine Freuden
Das Schönste an Flugreisen mit Kindern sind die unerwarteten Begegnungen. Die ältere Dame, die Emilia ein Bonbon schenkt. Der Geschäftsmann, der ein Grimassen-Wettrennen mit ihr veranstaltet. Der Flugbegleiter, der ihr ein paar Aufkleber gibt.
Es sind diese kleinen Momente der Freundlichkeit, die die Reise so besonders machen. Sie erinnern uns daran, dass wir alle im selben Boot sitzen – oder besser gesagt, im selben Flugzeug – und dass ein bisschen Mitgefühl und Humor viel bewirken können.
Einer meiner liebsten Momente war, als Emilia während des Landeanflugs fest an meiner Hand zwickte und sagte: "Mama, fliegen ist toll!". In diesem Moment waren all die Sorgen und der Stress vergessen. Es war eine Erinnerung daran, dass selbst die chaotischsten Reisen unvergessliche Momente der Freude und Verbundenheit hervorbringen können.
Und wer weiß, vielleicht wird auch Ihr Zweijähriger von der Sauerstoffmasken-Demonstration fasziniert sein. Oder zumindest kurz ruhig.
Tipps für entspanntere Flüge:
- Packen Sie ausreichend Snacks und Getränke ein.
- Bringen Sie neue Spielsachen und Bücher mit.
- Laden Sie Filme und Serien auf Ihr Tablet.
- Planen Sie Pausen ein, um im Flugzeug herumzulaufen (wenn möglich).
- Seien Sie geduldig und flexibel.
- Und vergessen Sie nicht, zu atmen!
Fliegen mit Kindern ist vielleicht nicht immer einfach, aber es ist definitiv ein Abenteuer. Und wer weiß, vielleicht lernen Sie dabei sogar etwas über sich selbst und Ihre kleinen Entdecker.
