Bewerbung Schülerpraktikum 9. Klasse Muster

Hand aufs Herz: Wer von euch hat beim Wort Bewerbung Schülerpraktikum 9. Klasse Muster nicht kurz die Augen verdreht?

Ich gestehe, ich gehöre zur Fraktion "Bewerbungsschreiben sind wie schlechte Witze". Man kennt den Ausgang, aber trotzdem muss man sich durchquälen.

Die Suche nach dem perfekten Muster… eine endlose Odyssee. Man googelt und googelt. Plötzlich ist man Experte für DIN-Normen und korrekte Anreden. Hallo, Realität? Da draußen wartet das echte Leben!

Mal ehrlich, liebe Unternehmen, ihr wollt doch einen motivierten Schüler, der Bock hat, mit anzupacken. Wollt ihr wirklich seitenlange, perfekt formatierte Floskeln?

Ich behaupte ja: Die meisten Praktikumsbetreuer überfliegen diese Dinger sowieso nur. Hauptsache, Name, Adresse, Schule sind korrekt. Und vielleicht noch, ob man nicht gerade wegen dreifachen Mordes vorbestraft ist. (Achtung, kleiner Scherz!)

Aber dieser Zwang zur Perfektion! Dieses "Sei du selbst, aber bitte so, wie wir dich haben wollen"-Gefühl. Kennt ihr das?

Der berüchtigte Lebenslauf

Kommen wir zum Lebenslauf. Was schreibt man da als Neuntklässler rein? "Experte im Lösen von Matheaufgaben"? "Beherrscht den Umgang mit dem Taschenrechner in Perfektion"?

Meine "Karriere" bestand bis dahin hauptsächlich aus Hausaufgaben machen und gelegentlichen Siegen beim "Mario Kart"-Spielen. Ob das jetzt relevant für ein Praktikum in der Autowerkstatt ist? Ich wage es zu bezweifeln.

Und dann die Praktikumsbestätigung. Ich erinnere mich noch gut. Ein Zettel, der bescheinigt, dass ich tatsächlich zwei Wochen lang anwesend war und nicht heimlich Computerspiele gespielt habe. Eine Art "Lebensbeweis" für die Zukunft.

Ich meine, klar, ein gewisser Standard muss sein. Aber muss man wirklich so tun, als ob man sich für den Vorstandsvorsitz bewirbt?

Ich bin der festen Überzeugung: Ein kurzes, knackiges Anschreiben, das ehrlich zeigt, warum man gerade DIESES Praktikum machen will, ist viel wertvoller als ein abgedroschenes Muster.

Die "Unbeliebte Meinung"

Und jetzt kommt meine unbequeme Wahrheit: Ich glaube, dass viele Bewerbungsmuster eher kontraproduktiv sind. Sie verleiten dazu, etwas vorzugeben, was man nicht ist. Und das merkt man später im Praktikum sowieso.

Viel besser wäre es doch, wenn Unternehmen klar sagen würden: "Hey, wir suchen jemanden, der neugierig ist und keine Angst hat, Fragen zu stellen."

Anstatt Schüler mit formalen Anforderungen zu überfordern, könnten sie doch lieber auf die Persönlichkeit achten. Auf die Motivation. Auf das, was wirklich zählt.

Ich bin mir sicher, es gibt genügend Jugendliche, die total Bock auf ein Praktikum haben, aber an der Hürde "perfektes Bewerbungsschreiben" scheitern.

Schade eigentlich, oder?

Ein Plädoyer für Ehrlichkeit

Also, liebe Schüler: Lasst euch nicht von den Mustern verrückt machen. Seid authentisch. Zeigt, wer ihr seid. Und erklärt, warum ihr dieses Praktikum unbedingt wollt.

Und liebe Unternehmen: Seid gnädig. Erinnert euch daran, wie ihr selbst als Neuntklässler wart. Und gebt den Jugendlichen eine Chance, sich zu beweisen. Auch wenn die Bewerbung vielleicht nicht ganz perfekt ist.

Vielleicht bin ich ja naiv. Vielleicht liege ich auch völlig falsch. Aber ich glaube fest daran, dass Ehrlichkeit und Authentizität am Ende immer gewinnen.

Und falls alles schiefgeht: Keine Panik. Es gibt noch genügend andere Praktika da draußen. Und vielleicht ist ja das nächste Unternehmen etwas lockerer drauf.

In diesem Sinne: Viel Glück bei der Praktikumssuche! Und vergesst nicht, Spaß zu haben!

P.S.: Wer mir jetzt noch das perfekte Muster für eine Bewerbung um einen Job als professioneller "Mario Kart"-Spieler schicken kann, bekommt einen Orden! 😉