Böhse Onkelz Ein Freund Ein Guter Freund

Leute, lasst mich euch mal was erzählen. Kennt ihr das, wenn euch jemand über eine Band erzählt und ihr denkt nur: "Okay, cool… Aber warum erzählst du MIR das?" Nun, ich bin hier, um euch von den Böhsen Onkelz zu erzählen. Und ich schwöre, am Ende werdet ihr entweder sagen: "Okay, cool… Aber warum hast du MIR das erzählt?!" oder aber: "Heilige Scheiße, wo war diese Band mein ganzes Leben?!"
Wir reden hier von einer Band, die so polarisiert, dass selbst Magnete neidisch werden. Die Onkelz. Vier Frankfurter Jungs, die in den 80ern anfingen, die deutsche Musiklandschaft aufzumischen – und zwar mit einem Betonmischer voller Kontroversen.
Die Anfänge: Skinheads und Oi!
Angefangen hat alles mit Oi!-Punk. Ja, richtig gelesen. Skinheads. Aber Leute, bevor ihr jetzt alle "Nazi!" schreit (was ihnen oft genug vorgeworfen wurde), haltet mal kurz inne. Die Onkelz hatten eine Vergangenheit, ja. Eine Vergangenheit, die sie später selbst kritisch hinterfragt und aufgearbeitet haben. Aber dazu später mehr.
Stellt euch vor: 1980. Die Haare kurz, die Springerstiefel poliert, und im Radio laufen Schnulzen. Die Onkelz dachten sich: "Nö. Wir machen jetzt Krach." Und Krach haben sie gemacht. Mit Texten, die… sagen wir mal, nicht gerade für den Deutschunterricht geeignet waren. Aber hey, provokant war's.
Songs wie "Türken raus" existierten. Ja, das ist scheiße, und das bestreitet niemand. Und ja, das hat die Band jahrelang verfolgt. Aber was viele nicht wissen: Die Onkelz haben sich später öffentlich distanziert, Konzerte gegen Rechts gegeben und sich immer wieder gegen jede Form von Rassismus ausgesprochen. Aber das Image klebte an ihnen wie Kaugummi unter der Schuhsohle.
"Ein Freund, ein guter Freund…" – Der Durchbruch
Und dann kam er. DER Song. "Ein Freund, ein guter Freund". Ein Sauf- und Mitgröhl-Song, der so eingängig ist, dass er selbst den härtesten Metalhead zum Schunkeln bringt. Dieser Song hat die Onkelz in die Charts katapultiert. Plötzlich sangen alle mit. Vom Bauarbeiter bis zum Banker. Und die Moralapostel kriegten 'nen Herzinfarkt.
Der Song ist, ironischerweise, ein Cover. Aber die Onkelz-Version ist… sagen wir mal, etwas *unverkrampfter*. Der Refrain? Unvergesslich. Die Melodie? Geht ins Ohr und bleibt da wohnen. Wer diesen Song nicht kennt, hat entweder unter einem Stein gelebt oder ist ein außerirdischer Spion. Beides ist möglich.
Kontroversen und Kult
Die Onkelz waren immer eine Band der Extreme. Entweder man liebte sie, oder man hasste sie. Dazwischen gab es wenig. Sie wurden boykottiert, zensiert, und trotzdem füllten sie Stadien. Wie haben sie das gemacht? Mit Ehrlichkeit. Oder zumindest mit dem, was sie dafür hielten.
Sie sangen über das Leben, die Straße, die Kumpels, den Suff und die Probleme. Und das kam an. Bei den Leuten, die sich in ihren Texten wiederfanden. Bei den Leuten, die auch mal anecken, die auch mal Fehler machen, die auch mal einfach nur saufen und die Welt vergessen wollen.
Die Onkelz sind wie eine Currywurst: Entweder man liebt sie, oder man findet sie eklig. Aber keiner kann leugnen, dass sie ein deutscher Klassiker sind.
Das Vermächtnis
Die Onkelz haben sich zwar offiziell aufgelöst (und dann wieder zusammengefunden, wie das so üblich ist in der Rock'n'Roll-Welt), aber ihr Einfluss ist unbestreitbar. Sie haben den Deutschrock geprägt wie kaum eine andere Band. Sie haben den Weg geebnet für Bands wie Frei.Wild (die ebenfalls für Kontroversen sorgen, aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag).
Und "Ein Freund, ein guter Freund"? Der Song wird weiter gesungen. Auf Partys, in Kneipen, im Fußballstadion. Er ist ein Evergreen. Ein Ohrwurm. Ein Guilty Pleasure für viele.
Also, was lernen wir daraus? Die Böhsen Onkelz sind kompliziert. Sie sind widersprüchlich. Sie sind laut, dreckig und manchmal auch einfach nur daneben. Aber sie sind auch ehrlich, authentisch und… ja, irgendwie auch liebenswert. Auf ihre ganz eigene, kaputte Art.
Und wenn ihr das nächste Mal "Ein Freund, ein guter Freund" hört, dann denkt an diese Geschichte. Und dann entscheidet selbst, ob ihr die Onkelz feiert oder verteufelt. Aber ignoriert sie nicht. Denn das haben sie definitiv nicht verdient.



