Children Of Bodom Follow The Reaper Full Album

Stellt euch vor, ihr seid Mitte 20, kommt aus Espoo, Finnland, und habt gerade eine Melodic-Death-Metal-Band namens Children Of Bodom gegründet. Klingt erstmal nach kaltem, nordischem Wind, oder? Aber wartet ab, es wird witziger.
Denn was dann passiert, ist, dass ihr nicht nur irgendein Album aufnehmt, sondern Follow The Reaper. Ein Album, das nicht nur eure Fans umhaut, sondern auch die Musikwelt aufhorchen lässt. Veröffentlicht im Jahr 2000, ist es wie eine Achterbahnfahrt mit einem verrückten Dirigenten am Steuer.
Was viele vielleicht nicht wissen: Hinter diesen finsteren Riffs und gutturalen Growls steckt eine Menge Humor. Alexi Laiho, der charismatische Frontmann, war bekannt für seinen schwarzen Humor und seine Selbstironie. Er nahm sich selbst und die ganze Metal-Szene nicht immer bierernst. Ich stelle mir gerne vor, wie die Bandmitglieder zwischen den Aufnahmen von Songs wie „Hate Me!“ über ihre eigenen Gitarren stolperten und sich kaputtgelacht haben.
Der Reaper und die Karikatur
Das Cover von Follow The Reaper ist ikonisch. Der Sensenmann mit seiner Kapuze und der Sense. Aber wenn man genauer hinschaut, wirkt er fast schon ein bisschen… karikaturhaft. Als hätte ihn ein Comiczeichner erschaffen. Es ist gruselig, ja, aber auch ein bisschen campy, wie ein Horrorfilm der 80er. Ich wette, die Band hat sich beim Entwerfen des Covers köstlich amüsiert.
Und dann sind da die Keyboard-Soli von Janne Wirman. Ja, Keyboard-Soli im Death Metal! Klingt erstmal wie ein Stilbruch, aber Janne war ein Genie. Er hat dem Sound von Children Of Bodom eine ganz eigene Note gegeben. Er hat die Härte der Gitarren mit melodischen, fast schon klassischen Elementen kombiniert. Manchmal klang es, als würde Johann Sebastian Bach auf einem Synthesizer mit einem Teufelspakt jammen.
Es ist fast so, als hätten sie absichtlich Kontraste erzeugt, um die Leute zu überraschen. Harte Riffs, melodische Keyboard-Soli, finstere Texte, aber dann immer wieder diese kleinen, humorvollen Momente. Es ist, als würden sie sagen: „Wir sind Death Metal, aber wir haben auch Spaß dabei!“
Mehr als nur böse Riffs
Children Of Bodom war auch eine Band von Brüdern. Nicht im biologischen Sinne, aber im übertragenen Sinne. Sie waren eine eingeschworene Gemeinschaft, die zusammen durch dick und dünn gegangen ist. Sie haben gemeinsam getourt, gemeinsam gefeiert und gemeinsam gelitten. Diese tiefe Verbundenheit hat man ihrer Musik angemerkt. Es war mehr als nur Technik und Können, es war auch Freundschaft und Leidenschaft.
Es gab sicher auch Streitereien und Eifersüchteleien, wie in jeder Band. Aber am Ende haben sie immer zusammengehalten. Sie waren eine Familie, die durch die Musik verbunden war. Und diese Familie hat etwas geschaffen, das die Zeit überdauert hat.
Follow The Reaper ist ein Album, das man immer wieder hören kann. Es ist ein Album, das einen mitreißt, das einen zum Headbangen bringt, das einen zum Lachen bringt und das einen vielleicht sogar ein bisschen nachdenklich macht. Es ist ein Album, das die Band Children Of Bodom unsterblich gemacht hat.
Und auch wenn Alexi Laiho viel zu früh von uns gegangen ist, seine Musik lebt weiter. Seine Gitarrensoli werden weiterhin von jungen Gitarristen nachgespielt werden, seine Texte werden weiterhin von Fans mitgegrölt werden und der Reaper wird weiterhin über die Bühnen der Welt schweben.
Denn Musik, die von Herzen kommt, stirbt nie.
Also, schnappt euch eure Kopfhörer, dreht die Lautstärke auf und lasst euch von Follow The Reaper mitreißen. Es ist mehr als nur ein Album, es ist ein Erlebnis. Ein Erlebnis, das euch zum Lachen, zum Nachdenken und zum Headbangen bringen wird.
Und vergesst nicht: Auch hinter dem finstersten Death Metal steckt manchmal ein kleines bisschen Humor und ganz viel Herz.



