Chords Wir Sagen Euch An Den Lieben Advent

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt... oder: Wie ein Lied unser Wohnzimmer eroberte
Mal ehrlich, wer von uns kennt das nicht? Kaum ist der erste Lebkuchen im Supermarkt gesichtet, schwirrt es auch schon wieder durch die Köpfe: Weihnachtsmusik! Und mitten drin, ganz vorne mit dabei: "Wir sagen euch an, den lieben Advent". Ein Lied, so vertraut wie der Geruch von Tannennadeln und so hartnäckig wie Lametta, das einfach überall kleben bleibt.
Aber habt ihr euch eigentlich mal gefragt, woher dieses Lied kommt? Und warum es sich so unbarmherzig in unsere Gehörgänge fräst? Ich hab's getan. Und was ich gefunden habe, ist… überraschend. Und ein bisschen lustig.
Zunächst einmal: Das Lied ist gar nicht so alt, wie man vielleicht denkt. Die Melodie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Der Text, den wir heute kennen, wurde von Maria Ferschl in den 1950er Jahren geschrieben. Maria, die gute Seele! Sie hat uns also den Ohrwurm beschert, der uns alljährlich begleitet. Danke, Maria! Oder vielleicht auch nicht. 😉
Das wirklich Witzige ist aber, wie unterschiedlich Menschen dieses Lied wahrnehmen. Für die einen ist es der Inbegriff von Besinnlichkeit. Das Anzünden der Kerzen, die Familie um den Adventskranz versammelt, andächtiges Mitsingen. Für die anderen… nun ja, für die anderen ist es der Startschuss für den alljährlichen Weihnachts-Wahnsinn. Geschenke kaufen, Plätzchen backen, Weihnachtsfeiern überstehen. Und "Wir sagen euch an, den lieben Advent" dient als akustische Untermalung dieses vorweihnachtlichen Chaos.
Ich erinnere mich an eine Weihnachtsfeier in meiner Firma. Der Chef, ein Mann von etwa 60 Jahren, wollte uns so richtig in Weihnachtsstimmung bringen. Er holte seine Gitarre raus und kündigte feierlich an: "So, meine Damen und Herren, jetzt singen wir gemeinsam 'Wir sagen euch an, den lieben Advent'!" Das Problem? Er konnte sich partout nicht an den Text erinnern. Stattdessen improvisierte er munter vor sich hin. Aus "Sehet die zweite Kerze brennt" wurde "Sehet, der Glühwein brennt!". Und aus "Macht euch bereit" wurde "Macht euch zum Feiern bereit!". Die Stimmung war grandios. Besinnlich? Eher nicht. Aber lustig! Und irgendwie auch weihnachtlich.
Vielleicht ist es das Geheimnis dieses Liedes. Es ist so einfach, so eingängig, so vertraut, dass es jeder mitsingen kann. Egal, ob man textsicher ist oder nicht. Egal, ob man andächtig oder eher feierwütig ist. "Wir sagen euch an, den lieben Advent" ist ein Lied für alle. Ein Lied, das uns verbindet. Ein Lied, das uns daran erinnert, dass Weihnachten vor der Tür steht. Und ein Lied, das uns vielleicht auch ein bisschen wahnsinnig macht.
Aber mal ehrlich: Würden wir es wirklich missen wollen? Ich glaube nicht. Denn "Wir sagen euch an, den lieben Advent" ist mehr als nur ein Lied. Es ist ein Gefühl. Das Gefühl von Vorfreude, von Erwartung, von Kindheitserinnerungen. Das Gefühl von Weihnachten. Und auch wenn es manchmal nervt, so gehört es doch irgendwie dazu. Wie die Lebkuchen, das Lametta und der Glühwein.
Also, lasst uns singen! Lasst uns feiern! Lasst uns den Advent genießen! Und lasst uns verzeihen, wenn jemand den Text durcheinanderbringt. Denn am Ende zählt nur eins: Dass wir zusammen sind. Und dass wir gemeinsam "Wir sagen euch an, den lieben Advent" schmettern können.
Fröhliche Weihnachten!
P.S.: Ich habe gehört, es gibt auch eine Heavy-Metal-Version von "Wir sagen euch an, den lieben Advent". Vielleicht sollte ich die mal ausprobieren… 🤔



