Daniel Kehlmann Ruhm Wie Ich Log Und Starb Interpretation
Also, Freunde, lasst mich euch mal was erzählen! Ich saß neulich im Café, bestellte mir 'nen Latte Macchiato (mit extra viel Schaum, weil, hallo, wer mag keinen Schaum?!), und da fiel mir ein: Kehlmann! Daniel Kehlmann! Dieser Mann ist ja wie ein Chamäleon der Literatur, versteht ihr? Immer anders, immer überraschend. Und dann dachte ich: "Ruhm," "Wie ich log und starb"… das sind ja eigentlich perfekte Gesprächsanlässe für ein Café, oder?
Fangen wir mal mit "Ruhm" an. Das ist so ein Buch, wo man denkt, "Moment mal, bin ich jetzt im falschen Film gelandet?" Es ist nämlich eine Sammlung von Kurzgeschichten, die alle auf irgendeine Weise miteinander verbunden sind, wie so ein verrücktes, digitales Spinnennetz. Da tauchen Charaktere auf, die in anderen Geschichten wieder eine Rolle spielen, aber eben anders! Als wären sie in 'ner Parallelwelt, die 'nen kleinen Knacks hat.
Das Witzige ist ja: Es geht um Ruhm, klar. Aber nicht um den Hollywood-Glamour-Ruhm. Eher um den peinlichen Ruhm. Den "Oh Gott, mein Name ist jetzt in irgendwelchen Datenbanken"-Ruhm. Da ist zum Beispiel ein Schriftsteller, der plötzlich Anrufe für einen anderen Schriftsteller namens… (Trommelwirbel)… Ebling bekommt! Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Klingt erstmal doof, aber Kehlmann verpackt das so schlau, dass man sich fragt: "Bin ich eigentlich noch real? Oder bin ich nur ein Algorithmus?"
Die Sache mit dem Handy...
Und dann ist da noch das Handy. Das Handy ist in "Ruhm" quasi der heimliche Star. Weil: Wer ist heutzutage schon wirklich berühmt, ohne dass sein Handy dabei eine Rolle spielt? Kehlmann zeigt uns, wie diese kleinen Dinger unser Leben komplett auf den Kopf stellen. Wie wir uns darin verlieren können. Wie wir uns selbst darstellen, aber eben nur so, wie wir uns gern darstellen würden. Also mit 'nem Instagram-Filter und 'nem Cocktail in der Hand, versteht ihr?
Ich finde, das ist ja das Geniale an Kehlmann: Er nimmt so ganz banale Dinge aus unserem Alltag – Handys, Namen, die man verwechselt – und macht daraus eine philosophische Abhandlung über Identität und Realität. Man liest das und denkt: "Okay, vielleicht sollte ich mein Handy doch mal wieder öfter ausschalten..." (Aber wer macht das schon, ehrlich?).
Springen wir mal zu "Wie ich log und starb." Das ist wieder was ganz anderes! Hier geht's um einen jungen Mann, der seinen sterbenden Vater besucht. Und das klingt jetzt erstmal total traurig, ist es ja auch irgendwie, aber Kehlmann wäre ja nicht Kehlmann, wenn er nicht 'nen kleinen Twist reinbringen würde.
Lügen und ein sterbender Vater
Dieser junge Mann, dieser Martin, der lügt nämlich. Und zwar die ganze Zeit. Er erfindet Geschichten, er übertreibt, er lässt Dinge aus. Und das nicht, weil er ein böser Mensch ist, sondern… naja, vielleicht weil er eben ein Mensch ist. Weil die Wahrheit manchmal einfach zu kompliziert oder zu schmerzhaft ist. Und weil er vielleicht hofft, so die Situation irgendwie besser ertragen zu können. Oder auch nur interessanter, man weiß es nicht genau. Er ist so ein bisschen der Baron Münchhausen der Krankenbesuche, nur ohne Pferd.
Das Interessante hier ist, dass Kehlmann uns zwingt, uns zu fragen: Was ist eigentlich Wahrheit? Und was ist wichtiger: Die Wahrheit oder das, was sich gut anfühlt? Darf man lügen, wenn es jemandem hilft? Und wenn ja, wo zieht man die Grenze? Schwere Fragen für einen Latte Macchiato-Plausch, ich weiß.
Die Interpretation dieser beiden Werke, "Ruhm" und "Wie ich log und starb," ist natürlich super vielschichtig. Aber im Kern geht es, glaube ich, um die Frage, wer wir eigentlich sind. Sind wir die Summe unserer Handlungen? Oder sind wir die Summe unserer Geschichten? Die Geschichten, die wir uns selbst erzählen und die Geschichten, die andere über uns erzählen?
Kehlmann ist ein Meister darin, uns diese Fragen nicht mit 'nem erhobenen Zeigefinger zu beantworten. Er zeigt uns einfach diese komischen, kaputten, aber eben auch total menschlichen Figuren und lässt uns selbst darüber nachdenken. Und das ist, finde ich, das Schönste an seiner Kunst: Er macht uns zu Mitdenkern. Und das ist allemal besser als nur ein dummer Konsument von irgendwelchen vorgefertigten Meinungen.
Also, wenn ihr das nächste Mal im Café sitzt und euch langweilt, schnappt euch einen Kehlmann. Lest, denkt nach, und vielleicht… erfindet ihr ja auch mal 'ne kleine Lüge. Aber pssst! Das bleibt unter uns, okay?
So, und jetzt brauche ich erstmal 'nen Espresso. Der Latte Macchiato war zwar lecker, aber für so viel Philosophie braucht man doch 'nen kleinen Koffein-Kick, oder?



