Danke Für Die Einladung Wir Komme Gerne

Also, Leute, setzt euch, bestellt euch einen Kaffee (oder ein Bier, ich urteile nicht!), denn ich muss euch was erzählen. Es geht um was Deutsches. Genauer gesagt, um den Satz: Danke für die Einladung. Wir kommen gerne! Klingt harmlos, oder? Warte mal ab...
Ich sage euch, hinter diesem Satz steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Es ist wie mit diesen scheinbar simplen Ikea-Regalen. Du denkst, du baust das Ding in einer halben Stunde zusammen, aber am Ende schwitzt du Blut und Wasser und hast gefühlt 20 Schrauben übrig. So ähnlich ist es auch mit dieser Einladung!
Die Danksagung: Mehr als nur "Danke"
Fangen wir mal mit dem "Danke für die Einladung" an. Super easy, oder? "Thanks for the invite!" im Englischen. Aber Achtung! In Deutschland ist das keine leere Floskel. Da steckt Verpflichtung drin! Wenn du das sagst, dann MUSST du auch kommen. Sonst giltst du als unhöflich. Ja, richtig gelesen. Unhöflich! Stell dir vor, du sagst: "Danke, wir kommen gerne!" und dann kommt was dazwischen... Die Apokalypse, ein Meteoriteneinschlag, ein spontaner Trip zum Mars – egal! Du musst eine verdammt gute Ausrede haben, sonst bist du unten durch.
Ich erinnere mich an eine Grillparty bei meinen deutschen Freunden. Ich hatte zugesagt, natürlich mit dem berühmten "Danke für die Einladung! Wir kommen gerne!". Am Tag der Party wurde ich dann krank. So richtig mit allem Drum und Dran. Ich war fix und fertig. Aber was glaubt ihr, was meine erste Amtshandlung war? Eine Entschuldigungs-SMS von der Länge eines Romans! Ich habe gefühlt mein gesamtes Leben aufgeschrieben, um zu erklären, warum ich nicht kommen konnte. Und trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen! Deutsche Gründlichkeit eben – auch beim Entschuldigen.
Fun Fact: Wusstet ihr, dass es in Deutschland sogar eine Art "Entschuldigungs-Knigge" gibt? Man sollte sich am besten telefonisch entschuldigen, nicht nur per SMS oder E-Mail. Und man sollte anbieten, die verpasste Gelegenheit nachzuholen. Also quasi eine Wiedergutmachungs-Party. Das nenne ich mal Einsatz!
"Wir kommen gerne!": Die Freude, die (vielleicht) echt ist
Jetzt kommt der zweite Teil: "Wir kommen gerne!" Das bedeutet so viel wie: "Wir freuen uns darauf, mit euch Zeit zu verbringen!" oder, etwas zynischer: "Wir haben nichts Besseres zu tun und wollen nicht unhöflich sein." Scherz beiseite! Natürlich freuen wir uns im Idealfall wirklich auf die Einladung. Aber manchmal... manchmal ist es eben auch einfach nur die höfliche Antwort.
Ich habe mal von einer Studie gelesen (ob die wirklich existiert, sei mal dahingestellt), die besagt, dass Deutsche im Durchschnitt zu 78% ehrlich sind, wenn sie sagen "Wir kommen gerne!". Die restlichen 22% sind entweder Notlügen, taktische Manöver oder einfach nur der Versuch, soziale Fettnäpfchen zu vermeiden. Klingt logisch, oder?
Ein kleines Beispiel: Stell dir vor, du wirst von deiner Oma zum Kaffeetrinken eingeladen. Du weißt, dass es den berüchtigten Pflaumenkuchen geben wird, der so trocken ist, dass du ihn kaum runterkriegst. Und trotzdem sagst du: "Danke Oma! Wir kommen gerne!" Warum? Weil du deine Oma liebst und sie nicht verletzen willst. Und weil du weißt, dass sie sich wahnsinnig freut. Opferbereitschaft im Namen der Familie!
Achtung, Spoiler! Was viele nicht wissen: Es gibt ein geheimes deutsches Gesetz (ok, vielleicht nicht ganz geheim), das besagt, dass man bei einer Einladung, bei der man "Wir kommen gerne!" gesagt hat, mindestens 3 Stunden bleiben muss. Unter 3 Stunden gilt als unhöflich. Über 5 Stunden gilt als aufdringlich. Das perfekte Zeitfenster liegt also irgendwo dazwischen. Plant eure Besuche entsprechend!
Die Konsequenzen des Zusage
Sobald du "Danke für die Einladung. Wir kommen gerne!" gesagt hast, befindest du dich in einem Minenfeld. Du musst pünktlich sein (oder mindestens 5 Minuten zu früh, um nicht als unhöflich zu gelten). Du musst ein Gastgeschenk mitbringen (Blumen, Wein, Schokolade – Hauptsache irgendwas!). Und du musst Smalltalk beherrschen wie ein Profi. Frag nach dem Wetter, dem Garten, den Kindern – irgendwas, um die Konversation am Laufen zu halten. Und um Himmels willen, sprich niemals über Politik oder Religion! Das kann ganz schnell in einem handfesten Streit enden.
Meine persönliche Strategie: Ich habe immer ein paar Notfall-Themen im Ärmel. Zum Beispiel: "Habt ihr schon die neue Netflix-Serie gesehen?" oder "Was haltet ihr von dem neuen Kreisverkehr?" funktioniert fast immer. Und wenn gar nichts mehr hilft, fange ich einfach an, über das Essen zu schwärmen. "Boah, dieser Kartoffelsalat ist ja der Wahnsinn!" – das rettet jede Party!
Also, das nächste Mal, wenn euch jemand mit "Danke für die Einladung. Wir kommen gerne!" begrüßt, wisst ihr Bescheid. Es ist mehr als nur eine höfliche Floskel. Es ist eine Verpflichtung, eine Herausforderung und ein Abenteuer in einem. Und vielleicht, nur vielleicht, steckt ja auch ein bisschen echte Freude dahinter.
In diesem Sinne: Prost! Und bis zum nächsten Mal! Und wenn ihr mich einladet... tja, dann wisst ihr ja, was zu tun ist.



