Departure From Outward Office Of Exchange Guangzhou

Ach, Guangzhou! Die Stadt der Dim Sum, der endlosen Märkte und... der berühmten (oder berüchtigten?) Postämter. Ich sage euch, sich von der Abgangsstelle des Outward Office of Exchange Guangzhou zu verabschieden, ist so ein bisschen wie der Versuch, einen Kaktus zu umarmen. Am Ende hat man zwar irgendwie gewonnen, aber ist mit ein paar Stacheln weniger und einem etwas fragwürdigen Gefühl zurückgekommen.

Kennt ihr das? Ihr habt dieses eine Paket, das euch wirklich am Herzen liegt. Vielleicht ein handgemachtes Strickmonster für eure Oma, oder die seltene Briefmarke, die eure Sammlung endlich komplettiert. Und dieses Paket muss raus! Also ab nach Guangzhou.

Die Odyssee beginnt

Der erste Schritt ist ja noch relativ einfach: Das Paket verpacken. So gut, dass es einen Atomkrieg überleben könnte, versteht sich. Schließlich soll Omas Strickmonster nicht zerfetzt ankommen.

Dann die Reise zum Outward Office. Eine kleine Irrfahrt durch Gassen und Straßen, die gefühlt alle gleich aussehen. Erinnert mich immer an das Labyrinth im Freizeitpark, nur dass es hier statt Zuckerwatte Abgase gibt.

Habt ihr es endlich gefunden, steht ihr da. Das Gebäude wirkt... nun ja, sagen wir mal, zweckmäßig. Architektonisch ist das Ganze eher "funktionale Platte" als "inspirierende Baukunst". Aber hey, es geht ja um den Inhalt, nicht um die Verpackung (im wahrsten Sinne des Wortes!).

Der Tanz mit der Bürokratie

Drinnen angekommen, beginnt der eigentliche Spaß. Der Tanz mit der Bürokratie. Zettel hier, Stempel da. Formulare, die so kompliziert sind, dass selbst ein promovierter Jurist ins Schwitzen kommt. Und überall Schalter, die von Menschen besetzt sind, die so aussehen, als hätten sie seit 1987 keinen Urlaub mehr gehabt.

Ich erinnere mich an eine Situation, als ich versucht habe, ein Paket mit getrockneten Pilzen zu verschicken. Die Dame am Schalter sah mich an, als hätte ich versucht, eine Plutoniumbombe zu exportieren. "Pilze?" fragte sie mit einem Tonfall, der vermuten ließ, dass Pilze in China verboten seien. Nach einer gefühlten Ewigkeit und der Vorlage meines gesamten Lebenslaufs durfte das Paket dann doch reisen. Puh!

Manchmal hat man Glück und es geht schnell. Dann ist es so, als hätte man einen Jackpot im Bürokratie-Casino geknackt. Aber meistens... meistens fühlt es sich eher an wie ein Marathonlauf mit Hindernissen, bei dem die Hindernisse aus Paragraphen und chinesischen Schriftzeichen bestehen.

Der Abschied

Endlich, nach Stunden des Wartens, Ausfüllens und Stempelns, ist es soweit. Das Paket ist abgegeben. Es liegt in den Händen des Outward Office of Exchange Guangzhou. Jetzt heißt es: Abwarten und Tee trinken. Und hoffen, dass Omas Strickmonster (oder die seltene Briefmarke) ihr Ziel erreicht, bevor der nächste Eiszeit kommt.

Der Abschied ist dann meistens unspektakulär. Ein Nicken vom Beamten, ein kurzes "Okay", und dann ist man wieder draußen. In der Hektik von Guangzhou. Aber irgendwie fühlt es sich trotzdem gut an. Man hat es geschafft! Man hat das Biest Bürokratie bezwungen (zumindest für dieses eine Paket).

Und wenn das nächste Paket ansteht? Tja, dann geht das Spiel von vorne los. Aber hey, zumindest wissen wir jetzt, was uns erwartet. Und vielleicht... ganz vielleicht... ist das nächste Mal ein bisschen weniger chaotisch. Oder auch nicht. Aber zumindest können wir drüber lachen. Und Dim Sum essen. Das hilft immer.

Also, beim nächsten Mal, wenn ihr euch auf den Weg zum Outward Office of Exchange Guangzhou macht, denkt daran: Es ist ein Abenteuer. Ein bisschen verrückt, ein bisschen anstrengend, aber am Ende doch irgendwie... unvergesslich. Und vergesst nicht, euren Humor einzupacken. Den werdet ihr brauchen!

Viel Glück und möge die Bürokratie mit euch sein!