Der Regenbogen Der Seine Farben Wechseln Wollte

Kennt ihr das Gefühl, wenn man total unzufrieden mit dem ist, was man hat? So richtig, mit allem drum und dran? So wie wenn man beim Bäcker steht und sich erst für das Schokocroissant entscheidet, es dann aber bereut, weil der andere Kunde gerade ein super lecker aussehendes Franzbrötchen bekommt? Ja, genau dieses Gefühl! Und genau so ging es dem Regenbogen, von dem ich euch erzählen will.
Dieser Regenbogen, nennen wir ihn mal Regi, war eigentlich ein ganz normaler Regenbogen. Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo, Violett – alles da, alles tutti. Aber Regi war ein Träumer, ein Querdenker, vielleicht auch ein bisschen ein Spinner. Er fand seine Farben…naja, langweilig. "Immer dieser gleiche Kram!", jammerte er. "Warum kann ich nicht mal pink sein? Oder türkis? Oder mit Glitzer?!"
Er beobachtete die Welt unter sich. Die Blumen in ihren tausend Farben, die Autos in ihrem Metallic-Glanz, sogar der Himmel, der jeden Tag eine andere Farbpalette präsentierte. Nur er, der arme Regi, hing da mit seinem ewig gleichen Farbverlauf. Das ist doch ungerecht, oder?
Die Suche nach der perfekten Farbe
Regi beschloss, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er wollte seine Farben verändern! Das war natürlich leichter gesagt als getan. Wie ändert ein Regenbogen seine Farben? Er konnte sich ja schlecht zum Baumarkt schleichen und sich einen Eimer Farbe kaufen. (Stellt euch das mal vor! "Guten Tag, ich hätte gern einen Eimer 'Ultramarin-Blau Extra' und einen Pinsel in Regenbogen-Größe!").
Er begann, die Sonne um Rat zu fragen. Die Sonne, die ja schließlich für seine Farben verantwortlich war. "Sonne, liebe Sonne," bettelte Regi, "gib mir doch bitte mal ein bisschen mehr Abwechslung! Ein bisschen Pink hier, ein bisschen Türkis da… sei doch nicht so knauserig!"
Die Sonne lachte. "Regi, Regi, du bist schon ein komischer Kauz! Deine Farben sind doch wunderschön! Die Leute lieben dich genau so, wie du bist! Denk doch mal darüber nach."
Aber Regi wollte nicht nachdenken. Er wollte andere Farben! Er versuchte, sich die Farben der Blumen zu leihen. Er dehnte sich so weit er konnte zu einem Feld mit roten Mohnblumen aus und versuchte, deren Farbe aufzusaugen. Aber es funktionierte nicht. Er sah nur ein bisschen rötlich aus, aber das war es auch schon.
Ein unerwarteter Blickwinkel
Er versuchte es mit dem Meer. Vielleicht konnte er sich die Farbe des türkisfarbenen Wassers aneignen? Aber auch das ging schief. Er sah nur ein bisschen bläulicher aus als sonst. Frustriert hing Regi in der Luft. Er war am Ende seiner Kräfte.
Eines Tages, als Regi mal wieder traurig in den Himmel starrte, hörte er Kinderstimmen. Sie zeigten auf ihn und riefen: "Mama, guck mal, ein Regenbogen! Der ist so schön!"
Regi horchte auf. Er hatte schon lange nicht mehr bewusst auf die Reaktionen der Menschen geachtet. Er war so mit seinen eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass er ganz vergessen hatte, wie sehr die Leute ihn mochten. Er sah, wie die Kinder lachten und sich freuten. Er sah, wie die Erwachsenen stehen blieben und ihn bewunderten.
In diesem Moment erkannte Regi etwas Wichtiges. Er musste nicht anders sein, um schön zu sein. Er war bereits perfekt, genau so wie er war. Seine Farben, die er so lange verachtet hatte, waren es, die ihn einzigartig machten.
Die Erkenntnis
Regi hörte auf, nach anderen Farben zu suchen. Er begann, seine eigenen Farben zu schätzen. Er merkte, dass sie in jeder Situation anders wirkten. Mal leuchteten sie kräftig und hell, mal zart und pastellig. Mal waren sie klar und deutlich, mal verschwommen und sanft. Er verstand, dass die Schönheit nicht in der Farbe selbst lag, sondern in der Art und Weise, wie sie präsentiert wurde.
Und so wurde Regi der Regenbogen, der seine Farben liebte. Er verstand, dass es viel wichtiger ist, mit dem zufrieden zu sein, was man hat, als immer nach etwas anderem zu suchen. Und wer weiß, vielleicht hat er sich ab und zu doch mal ein bisschen Glitzer gewünscht, aber das ist eine andere Geschichte…
Also, liebe Freunde, denkt daran: Seid wie Regi! Schätzt eure eigenen Farben und versucht nicht, jemand anderes zu sein. Denn ihr seid einzigartig, genau so wie ihr seid!



