Der Teufel Mit Den 3 Goldenen Haaren Defa

Kennen Sie das? Manchmal hat man so ein richtiges Glücksschwein-Gefühl. Alles läuft wie am Schnürchen, die Sonne scheint (obwohl es eigentlich regnen sollte) und selbst die blöde Kaffeemaschine in der Arbeit spuckt ausnahmsweise mal keinen Kaffeesatz in die Tasse. Dann gibt's aber auch die Tage, an denen man sich fragt, ob man vielleicht im falschen Film gelandet ist. So ein bisschen wie der arme Tropf im DEFA-Märchen Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren.
Ja, genau, dieser Klassiker aus der DDR. Wer ihn nicht kennt, hat definitiv was verpasst. Stell dir vor: Du wirst als Glückskind geboren – super, oder? Aber dann kommt der König (ein echter Griesgram, so einer, der wahrscheinlich auch schon schlechte Laune hat, wenn er morgens aufwacht) und will dich loswerden. Einfach so! Weil du ihm angeblich gefährlich wirst. Kommt dir bekannt vor? Vielleicht nicht mit einem König, aber vielleicht mit einem Chef, der sich von deinem Erfolg bedroht fühlt. Oder einer neidischen Nachbarin, die immer was zu meckern hat.
Eine Reise ins Ungewisse – mit Happy End?
Unser Held, der Glückssohn, wird also auf eine Reise geschickt, die ungefähr so angenehm ist wie ein Zahnarztbesuch ohne Betäubung. Er muss zum Teufel persönlich, um ihm drei goldene Haare auszureißen. Klingt nach einem entspannten Sonntagsausflug, nicht wahr? Ich meine, wer hat schon mal dem Teufel die Haare gezupft? Vermutlich niemand. Aber genau das ist es, was das Märchen so charmant macht: Diese völlig absurde Situation, in die der Junge gerät.
Unterwegs trifft er natürlich auf allerhand Gestalten. Einen Brunnen, der so tief ist, dass keiner weiß, wo er endet (quasi das Bermuda-Dreieck für Wasser), einen Baum, der goldene Äpfel trägt (und wahrscheinlich auch noch eine saftige Rechnung für den Gärtner) und eine Fähre, die nur einmal in hundert Jahren übersetzt (da kann man ja direkt ein Zelt aufschlagen). Alle haben ein Problem und der Held, dieser gutmütige Kerl, hilft natürlich aus. Das ist so typisch für Märchen, oder? Der Held ist immer hilfsbereit, selbst wenn er eigentlich genug eigene Probleme hat. So wie deine Oma, die dir immer noch einen Kuchen backt, obwohl sie Rückenschmerzen hat.
Der Teufel – ein ganz normaler Familienvater?
Und dann der Teufel. Stellt euch vor, ihr erwartet einen feuerspeienden, blutrünstigen Dämonen und was bekommt ihr? Einen ganz normalen Familienvater, der abends müde von der Arbeit nach Hause kommt und von seiner Oma die Haare gekämmt bekommt. Ja, richtig gelesen! Der Teufel hat eine Oma. Das ist doch mal eine Wendung, mit der keiner rechnet. Plötzlich ist der Teufel nicht mehr so unnahbar und bedrohlich, sondern eher so ein bisschen wie dein Onkel, der immer Witze erzählt, die keiner versteht.
Die Moral von der Geschicht? Hilfsbereitschaft zahlt sich aus. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht. Und manchmal sind die größten Monster gar nicht so furchterregend, wie man denkt. Vielleicht sind sie auch nur gestresst und brauchen eine gute Massage oder einen langen Urlaub. Oder drei goldene Haare weniger.
Mehr als nur ein Märchen
Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren ist eben mehr als nur ein Märchen. Es ist eine Geschichte über Mut, Hilfsbereitschaft und die Erkenntnis, dass das Glück manchmal auf Umwegen zu uns kommt. Und dass man auch den Teufel nicht immer gleich verteufeln sollte. Vielleicht braucht er ja nur jemanden, der ihm die Haare kämmt. Und wer weiß, vielleicht findest du ja auch irgendwann deine eigenen drei goldenen Haare. Also, worauf wartest du noch? Geh raus und such sie! Aber pass auf den König auf, der könnte neidisch werden.
Denkt mal drüber nach, das nächste Mal, wenn euch das Leben mal wieder Steine in den Weg legt. Vielleicht ist es ja nur eine Prüfung, bevor ihr euren ganz persönlichen goldenen Schatz findet.



