Der Wert Eines Lebens Assassins Creed Odyssey

Habt ihr euch jemals gefragt, was all das Töten in Assassin's Creed Odyssey eigentlich bedeutet? Klar, wir sind in einem Videospiel, aber die schiere Anzahl an Soldaten, Söldnern und Wildschweinen (vergesst nie die Wildschweine!) die wir über den Jordan schicken, ist schon beeindruckend. Und dann kommt die Frage: Was ist eigentlich der Wert eines Lebens in diesem antiken Griechenland, in dem wir als Kassandra oder Alexios rumhüpfen?
Zuerst einmal: Es ist verdammt unterhaltsam! Lasst uns ehrlich sein. Das Spiel gibt uns ja auch die Werkzeuge an die Hand, um kreativ und, sagen wir mal, "effizient" zu sein. Ein gezielter Tritt in eine Schlucht? Check. Ein gut platzierter Pfeil aus dem Verborgenen? Check. Ein ganzes Lager mit vergifteten Ködern in Brand stecken? Doppelt check! Die Möglichkeiten sind schier endlos. Aber ist es deswegen weniger... fragwürdig?
Die Tragödie der namenlosen Soldaten
Die meisten unserer Opfer sind namenlose Soldaten. Sie stehen einfach da, bewachen irgendetwas, und haben wahrscheinlich auch nur ihren Job gemacht. Sie haben Familien, Träume, vielleicht sogar eine Katze, die sie vermissen. Aber wir kommen, machen "Zack!", und dann fallen sie um. Kein großer Abschied, kein Nachruf, einfach nur... Game Over. Das ist, wenn man genauer darüber nachdenkt, schon ein bisschen traurig. Aber hey, immerhin droppen sie wertvolle Ressourcen!
Und dann gibt es die Söldner. Das sind die etwas "wertvolleren" Gegner. Sie haben Namen, Stärken, Schwächen, und meistens eine interessante Hintergrundgeschichte (die wir aber selten erfahren, weil wir sie ja... ihr wisst schon...). Sie jagen uns, wir jagen sie, und am Ende gibt es immer nur einen Gewinner. Das ist ein bisschen persönlicher, fast schon wie eine bizarre Form von Sport. Aber auch hier: Ihr Leben ist am Ende nur ein paar Drachmen und ein neues Schwert wert.
NPC-Liebe und Konsequenzen
Was den Wert eines Lebens in Odyssey wirklich ins Absurde treibt, sind die Nebenquests. Da retten wir die Enkelin eines alten Mannes, befreien eine ganze Familie aus den Fängen von Kultisten oder helfen einem verliebten Dichter, das Herz seiner Angebeteten zu erobern. Und all das, während wir im nächsten Moment fröhlich Dutzende von Menschen abschlachten, um an eine Truhe mit Leder zu kommen. Die Diskrepanz ist einfach zum Brüllen.
"Entschuldigung, ich muss kurz diesen armen Kerl von den Banditen befreien, aber danach werde ich 20 Spartaner umbringen, weil ich gerade eine Quest für jemanden mache, der sie nicht mag."
Und dann sind da noch die Entscheidungen, die wir treffen. Manchmal müssen wir wählen, wer sterben soll. Eine Familie, oder ein Dorf? Ein unschuldiger Sklave, oder ein korrupter Beamter? Diese Entscheidungen haben manchmal Konsequenzen, die uns später einholen. Aber auch hier: Der Wert eines Lebens hängt stark von unserer momentanen Laune, dem aktuellen Schwierigkeitsgrad und dem Wert der Belohnung ab.
Das Paradox des Helden
Im Kern von Assassin's Creed Odyssey steckt ein tiefes Paradox. Wir spielen einen Helden, der das Gute will. Wir kämpfen für die Freiheit, gegen die Ungerechtigkeit, für das Wohl des Volkes. Aber um diese Ziele zu erreichen, müssen wir unzählige Leben nehmen. Sind wir dann wirklich so anders als die, die wir bekämpfen? Sind wir wirklich Helden, oder nur effizientere Mörder mit einer besseren Marketingabteilung?
Die Antwort ist wahrscheinlich: Irgendwas dazwischen. Odyssey ist ein Spiel, und am Ende geht es um den Spaß. Aber es ist auch ein Spiel, das uns dazu anregt, über den Wert des Lebens nachzudenken. Nicht nur im Spiel, sondern auch in der Realität. Vielleicht töten wir keine Spartaner (hoffentlich!), aber wir treffen ständig Entscheidungen, die Auswirkungen auf andere haben. Und vielleicht sollten wir uns öfter fragen, was diese Entscheidungen wirklich wert sind.
Also, das nächste Mal, wenn ihr als Alexios oder Kassandra durch das antike Griechenland streift, nehmt euch einen Moment Zeit und denkt darüber nach. Und dann rennt schnell weiter, bevor euch die Wildschweine erwischen!



