Die Verlorene Ehre Der Katharina Blum Heinrich Böll

Okay, Hand aufs Herz: Wer hat Die verlorene Ehre der Katharina Blum wirklich gelesen? Nicht nur den Klappentext, sondern *richtig* gelesen? Ich gestehe: Ich habe es. Und, Achtung, jetzt kommt's: Ich fand's... okay. Nicht *megakracher*mäßig-gut, sondern okay.
Böll und die Boulevardpresse: Ein ewiger Kampf?
Klar, Heinrich Böll war ein Meister. Ein Großmeister der Nachkriegsliteratur. Und ja, er hatte 'nen ganz schönen Hass auf die sensationsgeile Presse. Verständlich, wer will schon dauernd im Kreuzfeuer stehen? Aber mal ehrlich, die überzeichnete "Zeitung" in dem Buch, die ZEITUNG, war schon ein bisschen... drüber, oder?
Ich meine, wir alle kennen Clickbait-Schlagzeilen und Journalisten, die's nicht so genau nehmen. Aber das, was die in dem Buch abziehen, ist ja schon fast Karikatur. Ein bisschen wie South Park, nur ohne den Humor. Und das, meine Freunde, ist ein Problem.
Die Message ist klar: Die Medien können dein Leben zerstören. Okay, geschnallt. Aber muss das so... plakativ sein? Ich meine, Katharina, arme Katharina Blum, tut mir leid. Wirklich. Aber ihre Reaktion? Puh. Da ist ja schon fast der "Tatort"-Kommissar entspannter, wenn der Mörder vor ihm steht.
„Die Gewalt ist kein Ausweg!“ – Ja, ja, schon klar. Aber manchmal...naja, lassen wir das.
Katharina Blum: Eine Heilige oder einfach nur... menschlich?
Katharina wird ja gerne als Opfer dargestellt. Unschuldiges Lamm, von der Presse in den Abgrund getrieben. Aber war sie wirklich so naiv? So komplett unbedarft? Ich weiß nicht... Ich meine, sie hilft einem gesuchten Terroristen zur Flucht. Kann man machen. Muss man aber nicht. Und hinterher wundern, dass die Hütte brennt?
Klar, die ZEITUNG ist widerlich. Absolut. Aber Katharinas Entscheidungen sind auch nicht gerade Oscar-verdächtig, was clevere Lebensführung angeht. Sie ist halt... menschlich. Mit Fehlern. Und das macht sie ja eigentlich auch wieder interessant. Aber eben auch nicht zur Heiligen.
Vielleicht ist das mein Problem mit dem Buch: Es will so moralisch sein, so anklagend. Dabei vergisst es, dass Menschen eben kompliziert sind. Nicht einfach nur gut oder böse, Opfer oder Täter.
Boulevard vs. Wahrheitsfindung: Eine Never-Ending-Story?
Das Thema ist nach wie vor brandaktuell. Fake News, Social Media-Hate, Shitstorms... Ja, die Medien können eine Waffe sein. Aber sie sind eben auch ein notwendiges Übel. Wie sollen wir sonst erfahren, dass der Nachbar 'ne neue Katze hat, die aussieht wie Grumpy Cat?
Und ganz ehrlich: Würden wir wirklich *jede* Information so akribisch prüfen, wie Böll es von uns fordert? Wahrscheinlich nicht. Wir sind bequem. Wir glauben, was uns gerade in den Kram passt. Und das ist das eigentliche Problem.
Also, was lernen wir daraus? Die ZEITUNG ist doof. Menschen sind kompliziert. Und Heinrich Böll war ein begnadeter Schriftsteller, der vielleicht ein bisschen zu sehr Angst vor der Macht der Medien hatte. Oder vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon so genau?
Ich sage: Lest das Buch. Bildet euch eure eigene Meinung. Und wenn ihr auch findet, dass es ein bisschen überbewertet ist... dann seid ihr nicht allein!
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss noch die Schlagzeilen checken. Vielleicht hat ja jemand 'ne noch grumpier aussehende Katze gefunden.



