Du Sitzt Im Mercedes Und Siehst Aus Wie Ein Loser
Okay, mal ehrlich: Kennst du das Gefühl, wenn du dich in etwas verkleidest, das eigentlich gar nicht du bist? Oder wenn du versuchst, jemand zu sein, der du gar nicht sein kannst? Es ist ein bisschen wie ein Karnevalskostüm, das einfach nicht richtig passt.
Stell dir vor: Du sitzt im Mercedes. Ein nagelneuer, glänzender Schlitten. Teuer, beeindruckend. Aber irgendwie... fühlst du dich fehl am Platz. Vielleicht hast du den Wagen geerbt, vielleicht war es eine Spontanentscheidung, oder vielleicht versuchst du, jemandem etwas zu beweisen. Aber unter dem polierten Blech und dem Leder fühlst du dich wie ein "Loser".
Das Dilemma des falschen Scheins
Warum ist das so? Ganz einfach: Äußerlichkeiten können täuschen. Und das gilt nicht nur für Autos. Denk an die teure Designertasche, die im Schrank verstaubt, weil sie einfach nicht zu deinem Stil passt. Oder der Anzug, der dich wie einen Fremdkörper erscheinen lässt.
Es ist dieses Gefühl, dass die Dinge, die du besitzt, nicht wirklich ein Teil von dir sind. Sie sind Accessoires, keine Erweiterung deiner Persönlichkeit. Und das strahlt aus. Die Leute sehen es. Und du fühlst es erst recht.
Warum juckt uns das überhaupt?
Weil wir soziale Wesen sind. Wir wollen dazu gehören, akzeptiert werden, authentisch sein. Und wenn wir versuchen, jemand zu sein, der wir nicht sind, um Anerkennung zu bekommen, dann fühlen wir uns innerlich zerrissen. Es ist wie eine innere Diskrepanz, die uns permanent nagt.
Es geht um Kongruenz. Wenn unsere äußere Erscheinung nicht mit unserem inneren Selbst übereinstimmt, dann entsteht ein Ungleichgewicht. Wir fühlen uns unwohl, unsicher und... ja, vielleicht sogar wie ein Loser, selbst im schicksten Mercedes.
Beispiele aus dem Alltag, die jeder kennt
Denk an den Typen im Fitnessstudio, der mit den neuesten Sportklamotten rumläuft, aber keine Hantel anfasst. Oder die Frau, die überfordert wirkt, wenn sie versucht, die neuesten Modetrends zu tragen.
Oder kennst du das, wenn du auf einer Party bist und versuchst, über ein Thema mitzureden, von dem du absolut keine Ahnung hast? Du wirfst mit Fachbegriffen um dich, versuchst, klug zu wirken, aber innerlich schwitzt du Blut. Das ist genau das gleiche Prinzip: Du versuchst, ein Bild von dir zu vermitteln, das nicht der Realität entspricht.
Was können wir dagegen tun?
Die Lösung ist einfacher als du denkst: Sei du selbst! Klingt kitschig, ist aber wahr. Finde deinen eigenen Stil, deine eigenen Interessen, deine eigene Wahrheit. Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen und dich an irgendwelche Ideale anzupassen.
Das bedeutet nicht, dass du dich nicht weiterentwickeln kannst. Natürlich kannst du an dir arbeiten, neue Dinge ausprobieren, dich verbessern. Aber tu es für dich selbst, nicht für andere. Wähle Dinge, die dich glücklich machen und die dich widerspiegeln.
Wenn du im Mercedes sitzt und dich wohlfühlst, weil er *dir* gefällt, weil er *deinen* Stil repräsentiert, dann ist alles gut. Aber wenn du ihn nur hast, um anderen zu imponieren, dann solltest du vielleicht darüber nachdenken, ob er wirklich das Richtige für dich ist.
Es geht um mehr als nur ein Auto
Das Ganze lässt sich auf so viele Lebensbereiche übertragen. Es geht darum, authentisch zu sein, sich selbst treu zu bleiben und sich nicht von äußeren Erwartungen unter Druck setzen zu lassen.
Es ist okay, nicht perfekt zu sein. Es ist okay, Ecken und Kanten zu haben. Gerade die machen uns doch erst interessant. Und es ist okay, nicht in das Bild zu passen, das andere von uns haben. Solange du dich selbst wohlfühlst, ist alles in Ordnung.
Also, das nächste Mal, wenn du dich in einer Situation befindest, in der du dich unwohl fühlst, weil du versuchst, jemand zu sein, der du nicht bist, erinnere dich daran: Du bist gut so, wie du bist. Und das ist mehr wert als jeder Mercedes der Welt.
