Einladung Zum Geburtstag Kaffee Und Kuchen

Ah, die deutsche Geburtstagseinladung: meistens per WhatsApp, manchmal noch oldschool auf Papier. Und was steht da oft drauf? Genau. Kaffee und Kuchen. Jedes. Einzelne. Mal.

Ich weiß, ich weiß. Das ist quasi ein heiliges Ritual. Man wird älter, man lädt ein, und es gibt Kaffee und Kuchen. Basta. Aber, und jetzt kommt's, ich habe da so eine... Meinung. Eine, die vielleicht nicht jeder teilt. Eine, die mich eventuell zum Außenseiter macht.

Kuchen: Überbewertet?

Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Kuchen. Wer tut das nicht? Aber nachmittags? Um drei? Nach dem Mittagessen? Ist das nicht ein bisschen... viel?

Da sitzt man dann, brav, mit den Kollegen, Freunden, der Familie. Alle müde, alle satt vom Mittagessen. Und dann kommt er: der Kuchen. Oft ein Blechkuchen. Trocken. Mit Streuseln. (Nichts gegen Streusel, aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten!)

Man nimmt ein Stück, weil man ja höflich sein muss. Man kaut, man schluckt. Und man fragt sich: hätte ich jetzt nicht lieber ein Nickerchen gemacht? Oder einen Spaziergang? Oder irgendetwas anderes, das nicht mit Zucker vollgestopft ist?

Kaffee: Das kleinere Übel

Kaffee... nun ja. Kaffee ist okay. Kaffee hält wach. Aber Kaffee *und* Kuchen? Das ist wie eine doppelte Dosis Müdigkeit. Erst der Zucker-Flash vom Kuchen, dann der Koffein-Kick vom Kaffee. Und danach? Das große Gähnen.

Und ganz ehrlich: wie viele Leute trinken Kaffee wirklich, weil sie ihn genießen? Oder trinken sie ihn, weil es eben dazu gehört? Weil Kaffee und Kuchen nun mal Kaffee und Kuchen ist?

Vielleicht ist es Zeit für eine Revolution. Eine Revolution des Geburtstagskaffees.

Alternativen, bitte!

Ich träume von Einladungen, auf denen steht: "Geburtstags-Brunch!" Oder: "Geburtstags-Grillen!" Oder sogar: "Geburtstags-Wanderung mit anschließender Jause!" (Okay, Jause ist auch wieder Essen, aber immerhin frische Luft vorher!).

Ich träume von Einladungen, die nicht automatisch bedeuten, dass ich danach ins Zuckerkoma falle.

Vielleicht bin ich einfach nur komisch. Vielleicht bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der Kaffee und Kuchen am Geburtstag nicht so wahnsinnig aufregend findet. Aber ich glaube, da draußen sind noch andere. Andere, die sich nach etwas... anderem sehnen.

Und wenn nicht, dann ist das auch okay. Dann esse ich eben mein Stück trockenen Streuselkuchen und trinke meinen lauwarmen Kaffee. Aber heimlich, ganz heimlich, träume ich von einer Welt ohne verpflichtenden Nachmittagskaffee.

Die Sache mit dem Smalltalk

Mal ehrlich, der Smalltalk bei Kaffee und Kuchen ist doch auch immer derselbe, oder? Das Wetter, die Arbeit, die Kinder. Und dann noch ein paar Bemerkungen über den Kuchen. "Der ist aber lecker!" (Auch wenn er eigentlich furztrocken ist.) "Hast du ihn selbst gebacken?" (Obwohl man genau weiß, dass er vom Bäcker um die Ecke ist.)

Gäbe es etwas anderes als Kuchen, gäbe es vielleicht auch etwas anderes zu besprechen. Vielleicht sogar interessante Gespräche! Wer weiß?

Ich will hier niemanden beleidigen. Ich will nur mal einen Gedankenanstoß geben. Ist es wirklich das, was wir wollen? Kaffee und Kuchen bis zum bitteren Ende? Oder gibt es da draußen noch mehr Möglichkeiten, einen Geburtstag zu feiern?

Ich plädiere für mehr Kreativität! Mehr Abwechslung! Und vor allem: mehr Ehrlichkeit! Wenn ihr keinen Kuchen wollt, sagt es! Wenn ihr lieber eine Pizza hättet, sagt es! Das ist euer Geburtstag, verdammt nochmal!

Und wer weiß, vielleicht, nur vielleicht, starte ich irgendwann selbst eine Kaffee und Kuchen Revolution. Mit mir als Anführer. Bewaffnet mit... einer Kaffeetasse. Und vielleicht ein paar Keksen. Aber definitiv ohne trockenen Streuselkuchen.

Also, was meint ihr? Bin ich komplett verrückt? Oder gibt es da draußen noch Leidensgenossen?