Entwicklungsgitter Nach Kiphard Tabelle Download

Hand aufs Herz: Wer von uns Eltern hat NICHT schon mal heimlich gegoogelt, ob das eigene Kind "normal" ist? Ich gestehe! Und zwar nicht nur einmal. Die Suchbegriffe? Oftmals haarsträubend. Und irgendwo, ganz tief im Kaninchenbau des Internets, stolpert man dann über die berühmt-berüchtigte Entwicklungsgitter nach Kiphard Tabelle. Klingt erstmal nach strenger Wissenschaft, oder?

Kiphard und das große Rätselraten

Kiphard, Kiphard... Dieser Name verfolgt einen. So wie der Song, den man einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Und die Tabelle? Ein Labyrinth aus Zahlen, Altersangaben und irgendwelchen motorischen Fähigkeiten. Krabbeln, laufen, hüpfen, malen... Plötzlich wird man zum Hobby-Entwicklungspsychologen.

Mein erstes Kind konnte mit 13 Monaten noch nicht laufen. Panik! Sofort die Tabelle rausgekramt. "Oh Gott, ist er hintendran? Brauchen wir Frühförderung? Yoga für Babys?" (Ja, das habe ich tatsächlich gegoogelt). Mein zweites Kind ist dann mit 10 Monaten losgesprintet. Wieder die Tabelle! "Ist sie VIELLEICHT schon zu weit? Wird sie jetzt ein kleines Genie und vergisst, wie man 'normal' spielt?"

Unpopuläre Meinung: Diese Tabellen sind Fluch UND Segen zugleich!

Einerseits geben sie einem eine gewisse Orientierung. Ein Gefühl von "Alles im grünen Bereich" oder eben auch "Vielleicht sollten wir das mal ansprechen". Andererseits... machen sie einen wahnsinnig! Denn Kinder sind keine Roboter, die sich nach einem präzisen Algorithmus entwickeln. Sie sind Individuen! Kleine, wandelbare, manchmal überraschend unberechenbare Individuen.

Der Download-Dschungel

Und dann ist da noch der Download! Gefühlt gibt es 100 verschiedene Versionen dieser Kiphard Tabelle im Netz. Mal als PDF, mal als Excel-Datei, mal mit bunten Bildern, mal in schnödem Schwarz-Weiß. Man fragt sich: Welche ist die "echte"? Welche ist die aktuellste? Und ist die Quelle überhaupt seriös?

Ich habe mir natürlich ALLE heruntergeladen. Natürlich! Mein Desktop sah aus wie das Kontrollzentrum der NASA, nur eben mit dem Fokus auf kindliche Entwicklung. Und was habe ich gelernt? Dass jede Tabelle irgendwie anders ist. Dass es immer irgendwelche Abweichungen gibt. Und dass man sich am Ende trotzdem auf sein Bauchgefühl verlassen muss.

Denn mal ehrlich: Wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn alle Kinder genau gleich wären? Wenn sie alle zur gleichen Zeit krabbeln, laufen, sprechen? Wo bliebe denn da die Individualität? Die kleinen Eigenheiten, die jedes Kind so einzigartig machen?

Lasst die Kinder einfach Kinder sein!

Ich bin ja der festen Überzeugung, dass man Kindern einfach Zeit geben sollte. Zeit zum Entdecken, Zeit zum Ausprobieren, Zeit zum Scheitern und wieder Aufstehen. Solange sie gesund und munter sind, und sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln, ist doch alles gut! Oder?

Und wenn man doch mal unsicher ist, lieber einmal mehr mit dem Kinderarzt sprechen, als sich von irgendwelchen Tabellen verrückt machen zu lassen. Die können zwar hilfreich sein, aber sie sollten nicht das Zepter in der Erziehung übernehmen. Das gehört immer noch uns Eltern. (Und vielleicht auch ein bisschen dem Bauchgefühl).

Also, liebe Eltern: Atmet tief durch! Lasst die Entwicklungsgitter nach Kiphard Tabelle (vorerst) in der Versenkung verschwinden. Genießt die Zeit mit euren Kindern. Sie werden schneller groß, als ihr denkt. Und irgendwann laufen sie euch eh davon. Dann vermisst man vielleicht sogar die Zeit, als man sich noch Sorgen gemacht hat, ob sie "normal" sind.

Und was meine Kinder betrifft? Die sind inzwischen groß. Der eine rennt Marathon, die andere malt mit Begeisterung abstrakte Kunst. Und keiner von beiden hat jemals wieder eine Kiphard Tabelle gesehen. Zumindest hoffe ich das! 😉