Flughafen Berlin-schönefeld Parken Mit Auto
Okay, liebe Leser, Hand aufs Herz: Wer von uns hat sich noch nie in einem Parkhaus verfranst? Ich gestehe, mir ist das schon mehr als einmal passiert. Und wenn es dann noch am Flughafen Berlin-Schönefeld (sorry, liebe BER-Fans, die alten Namen hängen einfach noch so im Kopf...) ist, kurz vor Abflug, dann wird's erst richtig spannend. Dann wird das Parkhaus zum persönlichen Labyrinth des Minos, und der Flieger, der da drohend am Himmel wartet, zum Minotaurus.
Ich erinnere mich da an eine Begebenheit. Es war Weihnachten, der Flieger sollte pünktlich nach Fuerteventura abheben (Winterflucht, versteht sich). Gepäck war aufgegeben, Sicherheitskontrolle gemeistert, alles im grünen Bereich. Nur noch das Auto parken. "P4" stand auf dem Ticket, klang simpel. Dachte ich. Eine halbe Stunde später irrte ich immer noch durch die Betonwüste, verfolgt vom leisen Crescendo meiner eigenen Panik. P4 schien sich in eine Art Quantenzustand verwandelt zu haben: überall und nirgends gleichzeitig.
Was folgte, war ein verzweifelter Slalom zwischen parkenden Autos, vorbei an gestressten Familien, die offensichtlich dasselbe Problem hatten. Ein Pärchen stritt sich lauthals über die Schuldfrage ("Ich hab' doch gesagt, wir hätten links abbiegen sollen!"). Eine ältere Dame versuchte, mit einem riesigen Koffer auf Rädern einen steilen Anstieg zu bewältigen, während sie verzweifelt nach ihrem Mann rief. Es war wie in einem schlechten Film, nur dass die Hauptrolle von mir gespielt wurde.
Schließlich, in höchster Not, fragte ich einen Parkplatzwächter um Hilfe. Der Mann, ein Berliner Original mit der Herzlichkeit eines Teddybären, grinste mich an. "P4? Jaja, da verlaufen sich alle. Ist 'n bisschen... sagen wir mal... unübersichtlich hier. Aber keine Sorge, ick bring' Sie hin."
Und so kam es, dass ich in einem quietschenden Golf-Caddy durch die Tiefgarage chauffiert wurde, vorbei an ratlosen Touristen und genervten Geschäftsleuten. Der Parkplatzwächter, nennen wir ihn mal Karl-Heinz, erzählte mir Anekdoten aus seinem Arbeitsalltag. Von Leuten, die ihren Autoschlüssel im Kofferraum einschlossen (natürlich bei laufendem Motor). Von Brautpaaren, die auf dem Weg zur Hochzeit die Ausfahrt verpassten. Und von einem Hund, der im Auto vergessen wurde und die halbe Inneneinrichtung zerlegte.
Das Parken als Abenteuer
Diese kleine Odyssee im Parkhaus Schönefeld (äh, BER) hat mir etwas Wichtiges gezeigt: Selbst die banalsten Dinge im Leben können zu kleinen Abenteuern werden. Man muss nur bereit sein, sich darauf einzulassen. Und manchmal braucht man eben einen freundlichen Berliner Parkplatzwächter mit einem Golf-Caddy, um den Weg zu finden.
Inzwischen parke ich am Flughafen mit deutlich mehr Gelassenheit. Ich plane großzügig Zeit ein, notiere mir die Parkplatznummer wie eine geheime Formel und bin innerlich auf alles vorbereitet. Und falls ich mich doch wieder verirre? Nun, dann hoffe ich einfach, dass Karl-Heinz Dienst hat.
Ein Tipp noch für alle, die demnächst am BER parken: Nutzt die Online-Parkplatzreservierung! Das spart nicht nur Geld, sondern auch Nerven. Und ladet euch die Flughafen-App herunter, die hilft bei der Orientierung. Aber vergesst nicht: Ein bisschen Abenteuerlust schadet nie. Wer weiß, vielleicht begegnet ihr ja eurem eigenen Karl-Heinz.
Mehr als nur Blech
Was mich immer wieder fasziniert, ist, dass so ein profaner Ort wie ein Flughafenparkhaus so viele Geschichten erzählen kann. Da treffen Menschen aus aller Welt aufeinander, alle auf dem Sprung, alle mit ihren eigenen Zielen und Sorgen. Und mittendrin stehen sie, die stummen Zeugen all dieser Aufbrüche und Ankünfte: die Autos. Jedes einzelne ein fahrendes Zuhause, vollgepackt mit Erinnerungen und Träumen.
Wenn ich heute durch ein Parkhaus gehe, sehe ich nicht mehr nur Blech und Beton. Ich sehe Geschichten. Geschichten von Familien, die in den Urlaub fahren. Geschichten von Geschäftsleuten, die wichtige Deals abschließen. Geschichten von Liebenden, die sich nach langer Zeit wiedersehen. Und Geschichten von ganz normalen Menschen, die einfach nur ihr Auto parken wollen. Meistens zumindest.
Und ja, auch die Geschichte von dem Weihnachtsabend in Schönefeld und der Rettung durch Karl-Heinz gehört dazu. Eine Geschichte, die mich immer wieder zum Schmunzeln bringt. Und die mich daran erinnert, dass selbst im größten Chaos immer noch Platz für Menschlichkeit und Humor ist.
Ich kann nicht mehr, ich glaube, ich gehe ein. Wollen wir nicht lieber einen Tee trinken?










