Frankfurt Airport Park And Ride

Stellt euch vor: Ihr steht im Stau, der Flieger hebt in einer Stunde ab, und die Nerven liegen blank. Klingt vertraut? Dann kennt ihr vielleicht noch nicht das kleine Geheimnis vieler Frankfurt-Reisender: Park and Ride am Frankfurter Flughafen.

Ich weiß, Park and Ride klingt erstmal so aufregend wie eine Briefmarkensammlung. Aber haltet mal kurz inne und denkt drüber nach. Es ist im Grunde eine Abkürzung ins Urlaubsglück, oder zumindest ein Puffer gegen den üblichen Flughafen-Wahnsinn. Man parkt das Auto etwas außerhalb, steigt in einen Bus oder die S-Bahn und schwupps, ist man da. Klingt einfach, oder?

Die Odyssee des vergessenen Teddybären

Was ich aber an Park and Ride so liebe, sind die Geschichten, die sich dort abspielen. Kürzlich hörte ich von einer Familie, die auf dem Parkplatz panisch ihren Teddy suchte. Der kleine Mann, offenbar ein unverzichtbarer Reisebegleiter, war spurlos verschwunden. Papa kramte im Kofferraum, Mama unter den Sitzen, die Kinder weinten. Die Zeit rannte. Schließlich entdeckte ein aufmerksamer Parkplatzwächter den Übeltäter: Teddy hatte es sich unter dem Bus gemütlich gemacht, vermutlich in der Hoffnung, mit nach Mallorca zu fliegen! Eine Szene wie aus einem Kinderbuch, und zum Glück mit Happy End.

Oder die Geschichte von Herrn Müller, der regelmäßig am Park and Ride parkt. Nicht, weil er fliegen muss, sondern weil er von dort aus mit dem Fahrrad ins Grüne fährt. Er nennt es sein kleines "Vor-Urlaubs-Workout". Er parkt, radelt eine Runde durch den Wald, und fühlt sich danach "wie neugeboren". Wer braucht schon ein teures Fitnessstudio, wenn man den Frankfurter Flughafen und ein Fahrrad hat?

Ein Ort der Begegnung

Park and Ride ist auch ein faszinierender Mikrokosmos der Gesellschaft. Hier trifft der Business-Reisende im Anzug auf die Familie mit Kind und Kegel, der Student auf dem Weg ins Auslandssemester auf die Rentner, die eine Kreuzfahrt gebucht haben. Alle eint das gleiche Ziel: Pünktlich am Gate zu sein. Und irgendwie entsteht dabei eine kurzzeitige, bizarre Gemeinschaft. Man hilft sich mit dem Gepäck, gibt sich gegenseitig Tipps und teilt die Aufregung vor dem Abflug.

Ich erinnere mich an eine Dame, die völlig aufgelöst war, weil sie ihren Reisepass vergessen hatte. Eine andere Reisende, eine erfahrene Weltenbummlerin, beruhigte sie und gab ihr wertvolle Ratschläge. Am Ende schaffte es die Dame noch rechtzeitig nach Hause und zurück zum Flughafen. So etwas erlebt man eben nur am Park and Ride.

Der unterschätzte Held: Der Busfahrer

Nicht zu vergessen die Busfahrer, die stillen Helden des Park and Ride. Sie sind die Lotsen durch den Flughafen-Dschungel, die freundlichen Gesichter, die einem morgens um fünf Uhr schon ein Lächeln schenken. Sie kennen jede Abkürzung, jeden Stau und jeden verlorenen Gegenstand. Sie haben schon alles erlebt und bewahren trotzdem die Ruhe. Ein Hoch auf die Busfahrer!

Manchmal, wenn ich im Bus sitze und die Menschen um mich herum beobachte, frage ich mich, welche Geschichten sie wohl erleben werden. Welche Abenteuer warten auf sie, welche Hindernisse müssen sie überwinden? Und ich bin dankbar, dass ich ein kleiner Teil dieser Reise bin, zumindest für ein paar Minuten.

Also, das nächste Mal, wenn ihr am Frankfurter Flughafen unterwegs seid, denkt an Park and Ride. Es ist mehr als nur ein Parkplatz. Es ist ein Ort der Begegnung, der Geschichten und der kleinen Wunder. Es ist ein Ort, an dem man den Teddybär wiederfindet, neue Freunde kennenlernt und den Flughafen-Stress hinter sich lässt.

Und wer weiß, vielleicht erlebt ihr ja selbst eine Geschichte, die ihr später euren Enkeln erzählen könnt. Eine Geschichte von Frankfurt, dem Flughafen und dem Park and Ride – dem unterschätzten Helden der Reise.