Franz Kafka Kleine Fabel Interpretation

Okay, Freunde, lasst uns über Kafka reden. Und zwar über Kleine Fabel. Ja, genau die, mit der Maus. Und, Achtung, ich habe eine... sagen wir mal... unpopuläre Meinung.
Kafka, dieser Meister der düsteren Metaphern und des allgegenwärtigen Beamtentums. Wir alle haben ihn mal gehasst, im Deutschunterricht. Oder geliebt. Egal. Fakt ist: seine Werke sind... speziell. Und oft Interpretations-Schlachtfelder.
Die Kleine Fabel? Ein Klassiker. Eine Maus rennt vor der Katze weg. Irgendwann sagt sie: "Ach, die Welt wird ja immer enger!" Die Katze ist schon da und frisst sie. Zack. Ende.
Was sollen wir nun reininterpretieren? Die Ausweglosigkeit der Existenz? Die Allmacht des Schicksals? Die Sinnlosigkeit des Seins? Die Verzweiflung des Individuums in einer kalten, grausamen Welt?
Klingt alles super kafkaesk, oder?
Aber, haltet euch fest: Ich glaube, die Maus war einfach... dumm.
Moment mal!
Ja, ich weiß, das ist blasphemisch! Ich wage es, Kafka zu trivialisieren! Ich trete mit Füßen, was Generationen von Germanistikstudenten mühsam dekonstruiert haben! Schande über mich!
Aber mal ehrlich: Die Maus rennt. Sie rennt immer weiter. Sie rennt, bis die Welt enger wird. Hätte sie nicht einfach mal... stehen bleiben können? Oder abbiegen? Oder sich einen verdammt guten Anwalt suchen? (Okay, der Anwalt-Gedanke ist vielleicht etwas zu modern für Kafka...)
Oder noch besser: Hätte sie nicht einfach früher bemerken können, dass da eine riesige, hungrige Katze hinter ihr her ist? Mäuse sind ja jetzt nicht die hellsten Leuchten unter der Sonne, aber so blind?
Ich stelle mir die Szene vor: Die Katze schleicht sich an. Die Maus rennt panisch. Und dann, ganz philosophisch, während die Katze schon die Krallen ausfährt: "Ach, die Welt wird ja immer enger!"... *Nom*. Ende der Vorstellung.
Sorry, aber das klingt nicht nach tiefer existenzieller Krise. Das klingt nach einem Fall von extrem schlechter Situationsanalyse.
Die Katze, der wahre Philosoph?
Vielleicht sollten wir uns auf die Katze konzentrieren. Die hat nämlich keine Zeile Text. Kein Gejammer über die Enge der Welt. Die macht einfach, was eine Katze eben so macht: Sie jagt Mäuse. Ist das nicht ehrlicher als das pseudo-philosophische Gelaber der Maus?
"Die Welt ist, wie sie ist. Und ich habe Hunger."So würde die Katze wahrscheinlich Nietzsche zitieren, wenn sie sprechen könnte.
Oder vielleicht ist die Katze einfach nur eine Katze. Und die Maus einfach nur eine Maus. Und Kafka wollte uns einfach nur sagen: Manchmal sind die Dinge einfach... dumm.
Keine Angst vor der Einfachheit!
Ich weiß, es ist verlockend, in jedem Satz von Kafka nach versteckten Bedeutungen zu suchen. Nach Codes, die die Geheimnisse des Universums entschlüsseln. Aber vielleicht, nur vielleicht, ist es manchmal okay, die Dinge einfach so zu nehmen, wie sie sind.
Vielleicht ist die Kleine Fabel einfach nur eine Geschichte über eine dumme Maus und eine hungrige Katze. Und vielleicht ist das okay. Vielleicht sogar... befreiend?
Also, das nächste Mal, wenn ihr Kafka lest, versucht es doch mal mit einer Prise Humor. Und vergesst nicht: Manchmal ist die Lösung so einfach, dass man sie übersieht – so wie die Maus die Katze übersehen hat.
Und wer weiß, vielleicht ist das ja die eigentliche Botschaft von Kafka: Unterschätze niemals die Macht der Dummheit. Oder die eines guten Katzenfrühstücks.



