Größentabelle Socken Stricken 6 Fädig Lana Grossa

Stricken. Socken. 6-fädig. Lana Grossa. Und dann kommt sie: die Größentabelle.

Ach, die Größentabelle. Dieses mystische Dokument. Diese heilige Schrift der Stricksocken-Welt. Man sollte meinen, alles wäre klar. Einfach Fuß messen, Tabelle konsultieren, Maschen anschlagen. Fertig, oder?

Naja. Sagen wir mal so: Ich habe da eine... ähm... Meinung zu.

Ganz ehrlich? Ich glaube, die Größentabelle ist eher eine grobe Richtlinie. Eine vage Idee. Ein freundlicher Vorschlag.

Denn mal ehrlich, wer von uns hat Füße, die exakt in die Maße passen, die da stehen? Niemand! Entweder der Fuß ist einen Millimeter zu breit, oder der Knöchel etwas dicker, oder die Zehen irgendwie... anders.

Und dann kommt noch das Garn dazu. 6-fädig Lana Grossa ist ja nicht gleich 6-fädig Lana Grossa. Da gibt's Merino, Baumwolle, Mischungen. Alles verhält sich anders. Dehnt sich anders. Kuschelt anders.

Ich behaupte mal, die Größentabelle für Stricksocken ist wie eine Diät. Du denkst, du hältst dich genau dran, aber irgendwas läuft immer schief. Entweder du hast trotzdem Hunger, oder du nimmst nicht ab, oder du hast plötzlich Heißhunger auf Schokolade (was ja durchaus passieren kann, während man strickt!).

Und jetzt kommt meine – Achtung, Achtung – unpopuläre Meinung: Ich ignoriere die Größentabelle meistens.

Ja, ich weiß, das ist blasphemisch. Aber hört mich an!

Ich stricke lieber eine Testsocke. Eine winzige. Nur so weit, dass ich sehe, wie das Muster aussieht und wie sich das Garn verhält. Ich messe sie. Ich ziehe sie an. Ich zerre daran. Ich quäle sie. Und dann entscheide ich, wie viele Maschen ich brauche.

Ist das aufwendiger? Vielleicht. Aber ist es nicht auch befriedigender, eine Socke zu haben, die wirklich passt? Eine Socke, die den Fuß umarmt wie ein alter Freund? Eine Socke, die keine fiesen Abdrücke hinterlässt?

Ich glaube, die Größentabelle hat uns zu Sklaven gemacht. Zu Sklaven des Lineals. Zu Sklaven der Mathematik. Dabei ist Stricken doch eigentlich etwas Kreatives. Etwas Spielerisches. Etwas... Intuitives.

Ich sage: Befreit euch von der Tabelle! Vertraut eurem Gefühl! Lasst eure Füße entscheiden!

Okay, vielleicht nicht komplett. Ein bisschen Orientierung schadet ja nicht. Aber vergesst nicht: Es ist eure Socke. Es sind eure Füße. Und es ist euer Garn. Macht, was euch glücklich macht!

Und wenn die Socke am Ende doch nicht ganz perfekt ist? Na und! Dann hat sie eben ein bisschen mehr Charakter. Und vielleicht passt sie ja dem Fuß eines Freundes. Oder dem eines netten Nachbarn. Oder dem des Postboten. Wer weiß?

Die Welt ist voller Füße, die warme Socken brauchen. Auch wenn sie nicht die Norm erfüllen.

Meine persönliche Erfahrung mit 6-fädig Lana Grossa und Größentabellen

Ich erinnere mich an eine bestimmte Lana Grossa Meilenweit Socke. Angeblich Größe 39. Nach Tabelle gestrickt. Das Ergebnis? Eher Größe 42. Und mein Fuß fühlte sich wie in einem zu großen Schuh an. Nie wieder. Seitdem schwöre ich auf die Testsocke.

Oder die Socken für meinen Mann. Er hat Schuhgröße 44. Nach Tabelle? Perfekt. In der Realität? Die Socken waren so eng, dass er sie kaum anziehen konnte. Der Mann hat normale Füße! Nicht zu dick, nicht zu dünn. Einfach... Füße. Aber die Tabelle hat versagt.

Und wisst ihr was? Ich habe festgestellt, dass es viel befriedigender ist, eine Socke zu stricken, die perfekt passt, auch wenn es bedeutet, ein bisschen zu improvisieren.

Also, ihr Lieben: Macht, was ihr wollt! Ignoriert die Tabelle, wenn ihr es für richtig haltet! Strickt Testsocken! Experimentiert! Habt Spaß! Und vor allem: Tragt warme Füße!

Denn am Ende des Tages ist das doch das Wichtigste, oder?