Hartz 4 Wenn Man Bei Eltern Wohnt über 25

Okay, mal ehrlich: Wer von uns hat nicht schon mal heimlich im Kühlschrank der Eltern genascht, obwohl man eigentlich "erwachsen" ist? Ich erinnere mich da an eine besonders peinliche Situation. Ich, damals 27, "kurz" zu Besuch bei meinen Eltern, nachts um drei, mit knurrendem Magen… und plötzlich steht Papa in der Küche. "Was machst du denn hier?" - Meine Antwort? "Äh, ich wollte nur gucken, ob noch Käse da ist…" Autsch.
Und genau darum soll's heute gehen: Hartz 4 (oder Bürgergeld, wie es jetzt heißt) und das Wohnen bei den Eltern, nach dem 25. Geburtstag. Klingt erstmal nach "läuft ja gar nicht!", aber hey, manchmal ist das Leben kompliziert. Lass uns das mal auseinandernehmen.
Wenn du über 25 bist und wieder bei deinen Eltern einziehst oder noch da wohnst, und gleichzeitig Bürgergeld beziehst, dann gibt es ein paar Dinge, die du wissen solltest. Es ist nämlich nicht so einfach wie "Ich wohne hier, also zahlt der Staat!".
Die "Bedarfsgemeinschaft": Ein schwieriges Wort
Das Jobcenter guckt nämlich erstmal genauer hin. Stichwort: Bedarfsgemeinschaft. Das bedeutet, dass das Jobcenter prüft, ob du und deine Eltern eine Art "wirtschaftliche Einheit" bilden. Teilt ihr euch den Kühlschrank? Kocht ihr zusammen? Habt ihr ein gemeinsames Konto? Okay, letzteres wahrscheinlich eher nicht, aber du verstehst, worauf ich hinaus will, oder? (Augenzwinkern)
Wenn das Jobcenter zu dem Schluss kommt, dass ihr eine Bedarfsgemeinschaft bildet, dann wird das Einkommen und Vermögen deiner Eltern grundsätzlich berücksichtigt. Das heißt: Wenn deine Eltern gut verdienen, kann es sein, dass dein Bürgergeld gekürzt oder sogar gestrichen wird. Uff!
Aber Achtung! Es gibt auch Ausnahmen. Die wichtigste: Du musst nachweisen, dass du nicht Teil einer Bedarfsgemeinschaft bist. Das bedeutet im Klartext: Du musst beweisen, dass du ein eigenständiges Leben innerhalb der elterlichen Wohnung führst.
Wie geht das? Gute Frage! Hier ein paar Tipps:
- Eigene Finanzen: Ein eigenes Konto ist Pflicht. Deine Eltern sollten keinen Zugriff darauf haben.
- Getrennte Haushaltsführung: Du kaufst deine eigenen Lebensmittel, kochst selbst und wäschst deine eigene Wäsche. (Ja, das klingt anstrengend, ich weiß!)
- Eigener Wohnbereich: Hast du ein eigenes Zimmer, das du abschließen kannst? Das ist ein Pluspunkt!
- Mietvertrag: Ja, richtig gelesen. Du könntest einen Mietvertrag mit deinen Eltern abschließen. Das wirkt natürlich gleich viel offizieller. Aber Achtung: Die Miete muss angemessen sein und darf nicht höher sein als das, was das Jobcenter für eine vergleichbare Wohnung zahlen würde. (Also keine Villa mit Pool an Mama und Papa vermieten!)
Ganz wichtig: Sprich mit dem Jobcenter! Bevor du irgendwelche voreiligen Schlüsse ziehst, geh zum Jobcenter und lass dich beraten. Die können dir genau sagen, welche Unterlagen sie von dir brauchen und worauf sie achten.
Und nochmal ganz deutlich: Jeder Fall ist anders! Was bei deinem Kumpel geklappt hat, muss bei dir noch lange nicht funktionieren. Also informiere dich gut und lass dich nicht verunsichern.
Was passiert, wenn es doch eine Bedarfsgemeinschaft ist?
Selbst wenn das Jobcenter eine Bedarfsgemeinschaft feststellt, heißt das nicht automatisch, dass du gar kein Bürgergeld bekommst. Es wird geprüft, ob deine Eltern genug Geld haben, um dich zu versorgen. Wenn das der Fall ist, bekommst du natürlich weniger oder gar nichts. Aber es gibt auch Freibeträge und Ausnahmen. Zum Beispiel, wenn deine Eltern selbst wenig Geld haben oder wenn du besondere Bedürfnisse hast (z.B. aufgrund einer Krankheit).
Mein Tipp: Sei transparent und ehrlich gegenüber dem Jobcenter. Verheimliche nichts und versuche nicht, irgendetwas zu beschönigen. Das rächt sich meistens. Und denk dran: Du bist nicht allein! Viele junge Erwachsene stecken in ähnlichen Situationen.
Also, Kopf hoch! Auch wenn die Situation mit Hartz 4 und dem Wohnen bei den Eltern kompliziert ist, gibt es immer einen Weg. Informiere dich, sprich mit dem Jobcenter und such dir Unterstützung. Und vergiss nicht: Irgendwann wirst du wieder auf eigenen Beinen stehen. (Und dann kannst du so viel Käse aus dem Kühlschrank essen, wie du willst! 😉)



