Herr Ribbeck Auf Ribbeck Im Havelland Inhaltsangabe

Okay, lasst uns ehrlich sein. Wir alle kennen ihn. Oder zumindest, wir *sollten* ihn kennen: Den guten alten Herrn Ribbeck. Aus Ribbeck im Havelland. Ja, genau der mit den Birnen. Aber mal unter uns: Ist dieses Gedicht von Theodor Fontane nicht ein bisschen...überbewertet?
Ich weiß, ich weiß. Unpopuläre Meinung. Aber hört mir zu!
Im Grunde geht's ja darum: Herr Ribbeck, der reiche Gutsbesitzer, ist ein super netter Typ. Er stopft jedem Kind die Taschen mit Birnen voll. Umsonst! Einfach so! Weil er ein Herz aus Gold hat. So weit, so gut. Klingt nach 'ner rührseligen Geschichte für Omis Kaffeekränzchen. Und dann stirbt er. Tragisch! Aber Moment...das Beste kommt ja noch!
Er hat nämlich vorher in seinem Testament festgelegt, dass man ihm eine Birne mit ins Grab legen soll. Was für eine Verschwendung, oder? Ich meine, es gibt genug hungrige Eichhörnchen! Aber gut, jedem das Seine. Und was passiert dann? Aus seinem Grab wächst ein Birnbaum! Und der neue Gutsbesitzer, ein richtiges Ekelpaket, kann nichts dagegen tun, dass die Kinder weiterhin Birnen kriegen. Moral von der Geschicht': Sei nett zu Kindern, dann wächst aus deinem Grab ein Birnbaum! Super! Genial!
Aber hier kommt mein "Aber"
Mal ganz ehrlich: Ist das nicht ein bisschen...manipulativ? Ich meine, Fontane drückt uns da mit dem Holzhammer eine Moral rein, die kaum zu übersehen ist. "Seht her! Der Reiche ist nur dann gut, wenn er armen Kindern Birnen gibt!" Okay, Botschaft angekommen. Aber ist das wirklich alles, was es zum Thema Großzügigkeit und Nächstenliebe zu sagen gibt?
Und diese Birnen! Überall Birnen! Ständig werden Kinder mit Birnen vollgestopft. Birnen hier, Birnen da, Birnen überall! Irgendwann hat man das Gefühl, Fontane hätte einen Vertrag mit der Havelländer Birnenlobby. Ich sag ja nur...
Versteht mich nicht falsch. Ich finde die Idee grundsätzlich gut, dass man anderen eine Freude machen soll. Und Herr Ribbeck ist definitiv ein sympathischer Charakter. Aber diese ganze Geschichte ist so...perfekt! So glatt! So voller moralischer Selbstverständlichkeit, dass es fast schon weh tut.
Und dieser Kontrast! Herr Ribbeck, der heilige Birnenspender, gegen den neuen Gutsbesitzer, den Kapitalismus-Dämon! Das ist doch Schwarzweißmalerei pur! Gibt es denn keine Grautöne dazwischen?
Vielleicht bin ich einfach zu zynisch. Vielleicht bin ich von der modernen Gesellschaft verdorben. Vielleicht brauche ich einfach mal wieder eine gute Birne. Aber ich finde, Herr Ribbeck auf Ribbeck im Havelland ist ein bisschen...overhyped. Sorry, Fontane! Aber ich musste das einfach mal loswerden!
Ich mein, was würde Herr Ribbeck selbst dazu sagen? Wahrscheinlich würde er lächeln und mir eine Birne anbieten. Und ich würde sie nehmen. Aber innerlich würde ich immer noch denken: "Ja, ja, die Birnen. Wir wissen's ja jetzt!"
Und überhaupt: War das wirklich die beste Verwendung für diese Birne im Grab? Ich hätte ja eher auf ein kleines Birnenbäumchen im Topf gesetzt, das man dann dem nettesten Kind aus dem Dorf schenkt. Aber was weiß ich schon...
Vielleicht ist es ja auch einfach nur der Neid, der aus mir spricht. Ich meine, wer hätte nicht gerne einen Birnbaum, der aus seinem Grab wächst? Das wär schon ziemlich cool. Aber trotzdem: Ich bleibe dabei. Ein bisschen weniger Perfektion, ein bisschen mehr Realismus, und vielleicht hätte ich diese Birnengeschichte noch mehr lieben gelernt.
Aber hey, das ist nur meine Meinung. Und Meinungen sind ja bekanntlich wie Birnen: Jeder hat eine. (Okay, das war jetzt ein bisschen plump. Aber ich konnte einfach nicht widerstehen!)
Also, was meint ihr? Bin ich ein Banause? Oder gibt es da draußen noch jemanden, der Herrn Ribbeck auch ein bisschen kritisch sieht?



