Hilfe Mein Hund Ist In Der Pubertät Gebraucht

Erinnert ihr euch noch an Welpi-Fifi, der immer brav Sitz gemacht hat, bevor er sein Leckerli bekommen hat? Tja, der ist weg. Verschwunden. Ersetzt durch einen haarigen Teenager, der mich mit Ignoranz straft, wenn ich "Sitz" sage, und stattdessen lieber an meinem Schuh schnüffelt. Letzte Woche hat er sogar meinen Lieblingsschuh geklaut und ihn im Garten vergraben! Mein Lieblingsschuh! War das wirklich derselbe Hund? Offenbar ja. Und offenbar steckt er mitten in der Pubertät. Und ich? Ich brauche dringend Hilfe! (Ja, das ist ein Hilferuf... schickt Schokolade und Geduld!)
Die Pubertät beim Hund – ein Thema, das viele Hundehalter unterschätzen. Man freut sich auf den kleinen Welpen, die Kuschelstunden, das fröhliche Spielen. Aber dann kommt sie, diese Phase, in der der Hund plötzlich alles vergisst, was er je gelernt hat. Er testet Grenzen aus, ignoriert Befehle und benimmt sich generell wie ein kleiner Halbstarker. Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du nicht allein!
Was passiert da eigentlich?
Im Grunde genommen ist die Pubertät beim Hund wie die Pubertät beim Menschen – nur eben schneller. Hormone spielen verrückt, das Gehirn wird umgebaut, und der Hund versucht, seinen Platz in der Welt zu finden. Es ist eine Phase des Umbruchs und der Entwicklung. Und ja, das kann ganz schön anstrengend sein, sowohl für den Hund als auch für den Halter.
Während dieser Zeit werden vermehrt Geschlechtshormone ausgeschüttet. Rüden fangen an, ihr Revier zu markieren (auch gerne mal in der Wohnung... *seufz*), Hündinnen werden läufig. Aber nicht nur die Geschlechtshormone spielen eine Rolle. Auch andere Hormone, die für Stress und Angst zuständig sind, können verstärkt ausgeschüttet werden. Das kann dazu führen, dass der Hund ängstlicher oder unsicherer wird.
Side Note: Manchmal denke ich, Fifi glaubt, er ist jetzt der Boss. Ich übe dann einfach weiter, und versuche, geduldig zu bleiben (was manchmal leichter gesagt als getan ist!).
Die Symptome der Hunde-Pubertät
Wie erkennst du, ob dein Hund in der Pubertät steckt? Hier sind ein paar typische Anzeichen:
- Vergesslichkeit: Befehle, die vorher einwandfrei funktioniert haben, werden plötzlich ignoriert.
- Ungehorsam: Der Hund testet Grenzen aus und macht, was er will.
- Unsicherheit oder Angst: Der Hund reagiert ängstlich auf Situationen, die ihm vorher keine Angst gemacht haben.
- Überdrehtheit: Der Hund ist ständig aufgedreht und kann sich schwer beruhigen.
- Starkes Interesse am anderen Geschlecht: Rüden markieren vermehrt und zeigen Interesse an läufigen Hündinnen. Hündinnen werden läufig.
Achtung: Nicht jeder Hund zeigt alle Symptome! Und manche Hunde sind während der Pubertät "nur" etwas ungezogener als sonst. Aber wenn du mehrere der genannten Anzeichen bei deinem Hund bemerkst, ist es wahrscheinlich, dass er gerade in der Pubertät steckt.
Was kannst du tun?
Die gute Nachricht: Die Pubertät beim Hund ist eine Phase, die vorübergeht. Die schlechte Nachricht: Es kann dauern! Aber mit der richtigen Strategie kannst du deinem Hund und dir selbst das Leben während dieser Zeit erleichtern.
- Geduld: Das ist das A und O. Sei geduldig mit deinem Hund und erinnere dich daran, dass er gerade eine schwierige Zeit durchmacht.
- Konsequenz: Trotz aller Geduld solltest du konsequent bleiben und weiterhin die Regeln durchsetzen.
- Positive Verstärkung: Belohne deinen Hund für gutes Verhalten. Das motiviert ihn und stärkt eure Bindung.
- Training: Nutze die Pubertät, um das Training zu intensivieren. Festige die Grundlagen und lerne neue Tricks. Das lastet deinen Hund aus und stärkt eure Beziehung.
- Beschäftigung: Sorge für ausreichend Beschäftigung, sowohl körperlich als auch geistig. Lange Spaziergänge, Suchspiele, Intelligenzspielzeug – alles, was deinem Hund Spaß macht und ihn auslastet.
- Professionelle Hilfe: Wenn du mit der Situation überfordert bist, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein guter Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut kann dir wertvolle Tipps geben und dir helfen, die Pubertät deines Hundes erfolgreich zu meistern.
Denk daran: Du bist nicht allein! Viele Hundehalter machen während der Pubertät ihres Hundes ähnliche Erfahrungen. Tausche dich mit anderen Hundehaltern aus, lies Fachbücher oder besuche einen Kurs. Und vergiss nicht, zwischendurch auch mal zu lachen. Denn auch wenn die Pubertät anstrengend sein kann, ist sie doch auch eine Zeit, in der dein Hund sich weiterentwickelt und zu einem erwachsenen Hund heranwächst. Und das ist doch eigentlich etwas Schönes, oder?
Also, tief durchatmen, Schokolade bereithalten und durchhalten! Wir schaffen das! (Irgendwie...)



