Hund Folgt Auf Schritt Und Tritt Martin Rütter

Stell dir vor, du hast einen besten Freund, der dir einfach immer folgt. Nicht so creepy-mäßig, sondern eher so wie ein kleiner, felltragender Schatten, der dich überallhin begleitet. Geht's dir auch manchmal so mit deinem Hund?
Viele Hundehalter kennen das: Der Vierbeiner weicht einem kaum von der Seite. Er folgt einem auf Schritt und Tritt, vom Gang zur Kaffeemaschine bis zum abendlichen Sofa-Marathon. Und genau da kommt Martin Rütter ins Spiel. Der Hundeprofi hat sich nämlich auch schon mit diesem Phänomen auseinandergesetzt.
Warum klebt mein Hund so an mir?
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer der Hauptgründe ist die Bindung. Dein Hund sieht dich als seinen Rudelführer, seine Bezugsperson, sein Ein und Alles. Du bist seine sichere Basis, der Fels in der Brandung. Das ist doch eigentlich total süß, oder?
Denk mal drüber nach: Wer füttert, spielt und kuschelt mit ihm? Richtig, du! Kein Wunder, dass er dich so mag und in deiner Nähe sein will.
Ein weiterer Faktor kann Langeweile sein. Wenn dein Hund den ganzen Tag nichts zu tun hat, ist es doch klar, dass du zur Hauptattraktion wirst. Du bist sein Fernseher, sein Abenteuerpark und sein bester Kumpel in einem.
Und manchmal ist es auch einfach nur Neugier! Was machst du da eigentlich so Spannendes in der Küche? Riecht das etwa nach leckeren Snacks? Da will der Hund natürlich dabei sein und nichts verpassen. Stell dir vor, du wärst eine Katze im Internet – ständig auf der Suche nach dem nächsten lustigen Video. So ähnlich geht es deinem Hund mit dir!
Angst und Unsicherheit können auch eine Rolle spielen. Gerade ängstliche Hunde suchen die Nähe ihrer Bezugsperson, um sich sicherer zu fühlen. Das ist wie bei kleinen Kindern, die sich bei Mama oder Papa verstecken, wenn sie Angst haben.
Ist das überhaupt ein Problem?
Grundsätzlich ist es ja schön, wenn dein Hund dich liebt und deine Nähe sucht. Aber es kann auch problematisch werden, wenn er extrem anhänglich ist und gestresst reagiert, wenn du mal außer Sichtweite bist.
Stell dir vor, du gehst kurz aufs Klo und dein Hund jault und bellt, als ob die Welt untergeht. Das ist natürlich nicht ideal. Oder er verfolgt dich in jeden Raum und stolpert dir ständig über die Füße. Das kann nicht nur nervig sein, sondern auch gefährlich.
Martin Rütter betont in seinen Seminaren und Büchern immer wieder, wie wichtig es ist, dass Hunde auch lernen, alleine zu sein und sich selbst zu beschäftigen. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und beugt Trennungsangst vor.
Was kann ich dagegen tun?
Keine Sorge, du musst deinen Hund jetzt nicht plötzlich ignorieren! Aber es gibt ein paar einfache Tricks, mit denen du ihm helfen kannst, etwas unabhängiger zu werden:
- Beschäftigung: Sorge für ausreichend geistige und körperliche Auslastung. Lange Spaziergänge, Suchspiele, Intelligenzspielzeug – alles, was deinen Hund fordert und müde macht.
- Rückzugsort: Schaffe ihm einen gemütlichen Rückzugsort, an dem er sich sicher und geborgen fühlt und ungestört sein kann. Eine Hundehöhle oder ein bequemes Kissen sind ideal.
- Alleine bleiben üben: Fange langsam an, deinen Hund für kurze Zeit alleine zu lassen. Steigere die Zeitspanne allmählich, bis er entspannt alleine bleiben kann.
- Routine: Etabliere feste Tagesabläufe. Das gibt deinem Hund Sicherheit und hilft ihm, sich zu entspannen.
- Ignorieren: Manchmal hilft es auch, das Anhängliche Verhalten einfach zu ignorieren. Nicht jedes Verhalten muss sofort belohnt werden.
Denk daran: Geduld und Konsequenz sind der Schlüssel zum Erfolg. Es braucht Zeit, bis dein Hund lernt, etwas unabhängiger zu sein. Aber mit liebevoller Erziehung und den richtigen Strategien kannst du ihm helfen, ein entspanntes und selbstbewusstes Leben zu führen – auch wenn du mal nicht in der Nähe bist.
Und hey, ein bisschen Anhänglichkeit ist ja auch ganz süß. Solange dein Hund dich nicht auf die Toilette begleitet, ist alles im grünen Bereich!
Also, beobachte deinen Vierbeiner, nimm seine Bedürfnisse ernst und finde einen gesunden Mittelweg zwischen Nähe und Unabhängigkeit. Dann habt ihr beide ein glückliches und entspanntes Zusammenleben. Und vielleicht lernst du ja sogar noch ein paar Tricks von Martin Rütter – schaden kann's ja nicht!



