Hund Will Nicht Gassi Gehen Martin Rütter

Kennst du das? Du stehst da, Leine in der Hand, Hundeblick – nicht deiner, sondern der vom Vierbeiner – der dich eher fragend anstarrt als freudig wedelnd vor der Tür zu stehen. Gassi gehen? Nicht heute, Chef. Das ist, als ob du deinem Partner vorschlägst, am Sonntag früh um 7 wandern zu gehen, und er/sie dich anstarrt, als hättest du gerade behauptet, die Erde sei eine Scheibe.
Der innere Schweinehund, äh, -hund
Martin Rütter, der Hundeprofi, kennt diese Situation natürlich. Er hat wahrscheinlich schon mehr widerwillige Fellnasen gesehen als ich Socken in der Waschmaschine verloren habe. Und was sagt er dazu? Nun, es ist selten eine Frage von Sturheit, sondern oft von Missverständnissen oder unbequemen Gründen.
Stell dir vor, dein Hund ist wie ein kleines, pelziges Kind mit einer sehr spezifischen Agenda. Manchmal ist er einfach müde, so wie du nach einem langen Arbeitstag keine Lust hast, noch ins Fitnessstudio zu rennen. Manchmal tut ihm was weh. Manchmal ist er einfach nur ein bisschen drama-queen-mäßig drauf. "Ich gehe nicht! Es ist zu windig! Mein Fell!" (Okay, vielleicht nicht wortwörtlich, aber du verstehst, was ich meine).
Ursachenforschung mit Sherlock Holmes
Rütter würde dir raten, genau hinzuschauen. Ist dein Hund vielleicht ängstlich? Hat er schlechte Erfahrungen gemacht, vielleicht ein lauter Knall oder eine Begegnung mit einem unfreundlichen Artgenossen? Dann ist der Spaziergang für ihn wie ein Horrorfilm in Dauerschleife. Und wer schaut schon freiwillig Horrorfilme?
Oder ist er vielleicht einfach nur gelangweilt von der immer gleichen Runde? Stell dir vor, du müsstest jeden Tag das gleiche Gericht essen. Irgendwann würde dir auch der Appetit vergehen, oder? Also, Varianz reinbringen! Neue Wege erkunden, Schnüffelspiele einbauen, den Spaziergang zum Abenteuer machen.
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Was also tun, wenn Bello streikt? Rütter würde vermutlich vorschlagen, positive Verstärkung einzusetzen. Nicht mit Zwang oder Gezeter, sondern mit Lob und Belohnungen. Ein Leckerli hier, ein liebes Wort da, und schon bewegt sich der widerwillige Hintern vielleicht doch in Richtung Tür.
Wichtig ist auch, geduldig zu sein. Dein Hund ist kein Roboter, der auf Knopfdruck funktioniert. Er hat seine eigenen Bedürfnisse und Empfindungen. Respektiere das, und versuche, auf seine Signale zu achten. Vielleicht braucht er einfach nur ein bisschen mehr Zeit, um sich zu überwinden.
Und hey, manchmal hilft auch einfach nur ein bisschen Humor. Wenn dein Hund sich weigert, einen Fuß vor die Tür zu setzen, mach doch einfach einen albernen Tanz. Vielleicht bringt ihn das zum Lachen – und zum Mitmachen. Oder du singst ihm ein Lied. Hauptsache, die Stimmung wird aufgelockert.
Wenn alles nichts hilft…
Sollte das Problem weiterhin bestehen, ist es vielleicht ratsam, einen erfahrenen Hundetrainer wie eben Rütter hinzuzuziehen. Der kann die Situation objektiv beurteilen und dir helfen, die Ursache des Problems zu finden und eine individuelle Lösung zu entwickeln.
Denn am Ende des Tages geht es nicht nur darum, dass dein Hund Gassi geht, sondern dass ihr beide eine gute Zeit habt. Und das geht nur, wenn ihr euch gegenseitig versteht und respektiert. Also, nimm die Leine in die Hand, atme tief durch, und versuche, die Welt mit den Augen deines Hundes zu sehen. Vielleicht entdeckst du ja etwas Neues, das dich selbst überrascht.
Und wenn er immer noch nicht will? Na ja, dann ist es vielleicht einfach ein Tag für die Couch. Kann ja mal vorkommen. Hauptsache, ihr kuschelt zusammen!



