Ich Bin Dann Mal Kult Buch Circus Halligalli

Erinnert ihr euch noch an diese Zeit, als jeder zweite Student, der sich für ach so intellektuell hielt, mit einem verschmitzten Lächeln in der Bibliothek saß und einen zerfledderten, mit Post-its übersäten Schinken in den Händen hielt? Ja, genau, "Ich bin dann mal weg". Und man dachte sich: "Oh Gott, nicht schon wieder! Was ist so toll daran, dass sich jemand in ein Kloster zurückzieht?" Ich meine, klar, Auszeit ist wichtig, aber gleich ein ganzes Buch darüber schreiben? Spoiler: Ich habe es dann doch gelesen.
Und genau da liegt der springende Punkt. Irgendwie hat dieses Buch, dieses Phänomen, eine ganze Generation geprägt. Aber lasst uns mal ein bisschen tiefer graben. Denn es geht ja nicht nur um Hape Kerkelings Pilgerreise, sondern um einen ganzen Zeitgeist. Und da kommt ein anderes Kult-Objekt ins Spiel: Circus HalliGalli.
Das Pilgern des modernen Menschen – oder so ähnlich
Klar, Kerkeling ist nach Santiago de Compostela gepilgert. Respekt! Aber was machen wir "normalen" Leute, die keinen Bock auf Blasen an den Füßen und spirituelle Erleuchtung durch Fußpilz haben? Genau, wir sitzen vor dem Fernseher und lassen uns von Joko und Klaas berieseln. (Psst, ich gestehe, ich auch!) Denn irgendwie, und das ist jetzt ein bisschen gewagt, war Circus HalliGalli das Pilgern des modernen Menschen.
Warum? Na, weil es um die Suche nach etwas geht. Nur nicht nach Gott, sondern nach dem maximalen Entertainment-Overload. Und nach der Frage, wie weit man eigentlich gehen kann, bevor die TV-Zensur eingreift. Also quasi die spirituelle Suche nach dem Tabubruch. Klingt komisch? Ist es auch. Aber irgendwie hat es funktioniert.
Vom Jakobsweg zum Studio-Chaos
Versteht mich nicht falsch. Ich will Kerkeling nicht mit Joko und Klaas gleichsetzen. Das wäre Blasphemie. Aber beide Phänomene haben etwas gemeinsam: Sie haben einen Nerv getroffen. Kerkeling hat uns gezeigt, dass man dem Hamsterrad entfliehen kann. Joko und Klaas haben uns gezeigt, dass man das Hamsterrad auch einfach mal anzünden kann. (Achtung, Metapher! Bitte keine Hamster anzünden!).
"Ich bin dann mal weg" war der Sehnsuchtsort der gestressten Mittelschicht. Circus HalliGalli war der Spielplatz für die Generation Y (oder waren es doch die Millennials? Egal!). Beide haben uns einen Spiegel vorgehalten. Der eine hat uns gezeigt, wie wir sein könnten, wenn wir mutig genug wären. Die anderen haben uns gezeigt, wie wir sind: ein bisschen verrückt, ein bisschen verloren und immer auf der Suche nach dem nächsten Lacher.
Der Kultfaktor: Warum es funktioniert hat
Warum aber sind diese beiden Sachen so ein Kult geworden? Ich glaube, es liegt daran, dass sie authentisch waren. Kerkeling hat seine Erfahrung ehrlich geteilt. Und Joko und Klaas haben sich nie verstellt. Sie waren einfach sie selbst – zwei sympathische Chaoten, die uns jede Woche aufs Neue überrascht haben. Und das ist in einer Welt voller Fake News und Inszenierungen verdammt viel wert.
Und mal ehrlich, wer von uns hat nicht schon mal davon geträumt, einfach alles hinzuschmeißen und nach Spanien zu pilgern? Oder sich von Joko und Klaas in einer verrückten Challenge blamieren zu lassen? (Okay, vielleicht nur ich...)
Und was lernen wir daraus?
Vielleicht, dass man sich nicht immer alles so ernst nehmen sollte. Dass es okay ist, mal abzuschalten und sich treiben zu lassen. Ob das jetzt auf dem Jakobsweg passiert oder vor dem Fernseher, ist ja eigentlich egal. Hauptsache, man hat Spaß dabei. Und Hauptsache, man vergisst nicht, ab und zu mal aus dem Fenster zu schauen und die Welt zu entdecken. Egal, ob mit oder ohne Pilgerstab. Und egal, ob mit oder ohne Konfettiregen.
Also, liebe Leser, was ist euer persönlicher Jakobsweg? Und welches Chaos-Duo inspiriert euch am meisten? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!



