Ich Glaube An Den Vater Text Und Noten

Okay, lasst uns ehrlich sein. Wer von uns hat nicht schon mal in der Kirche gestanden und leise vor sich hin genuschelt, während der Rest der Gemeinde voller Inbrunst "Ich glaube an den Vater..." geschmettert hat? Ich bekenne mich schuldig! Aber ich habe da so eine... Meinung, eine vielleicht etwas unpopuläre Meinung zu diesem Glaubensbekenntnis.
Ich meine, klar, der Text ist heilig. Er ist das Fundament. Er ist...lang. Und manchmal ein bisschen sperrig. Vor allem, wenn man versucht, ihn im Kopf mitzusingen und gleichzeitig die Noten im Gesangbuch zu entziffern, die aussehen, als hätte eine Spinne ein musikalisches Netz gewebt.
Die Noten! Oh, die Noten! Wer hat sich die eigentlich ausgedacht? Waren das Engel? Waren das Menschen? Waren es vielleicht irdische Engel, die einen besonders grausamen Tag hatten? Ich frage mich das wirklich jedes Mal. Sie scheinen irgendwie... komplizierter zu sein, als sie sein müssten. Als ob sie sagen wollten: "Du denkst, du kannst singen? Denk noch mal drüber nach!"
Und dann diese seltsamen Pausen. Manchmal fühlt es sich an, als ob man einen Marathonlauf absolviert, nur um dann für einen Atemzug innehalten zu müssen, der aber auch nicht zu lang sein darf, sonst verpasst man den Einsatz. Musikalische Gymnastik für die Lunge, quasi.
Aber lasst uns nicht nur über die Noten meckern. Der Text selbst hat es auch in sich. "Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria..." Moment mal, da sind wir schon mitten im Mysterium! Da muss man erst mal mental mithalten können, besonders wenn man versucht, sich daran zu erinnern, ob man den Herd ausgemacht hat.
Ich sage nicht, dass ich den Glauben in Frage stelle. Um Gottes Willen, nein! Aber ich stelle die praktische Anwendbarkeit des Singens dieses Glaubensbekenntnisses unter erschwerten Bedingungen in Frage. Vor allem, wenn man noch hungrig ist und das Mittagessen in greifbarer Nähe wartet.
Vielleicht sollten wir eine Karaoke-Version einführen. Mit Untertiteln. Und einem kleinen animierten Engel, der uns sagt, wann wir atmen sollen. Nur so eine Idee.
Die ewige Frage: Tonhöhe halten?
Und dann ist da noch das Problem der Tonhöhe. Versuchen Sie mal, die Tonhöhe zu halten, während Sie gleichzeitig versuchen, sich an den Text zu erinnern, die Noten zu lesen und darüber nachzudenken, ob Sie wirklich alle Lichter ausgeschaltet haben, bevor Sie das Haus verlassen haben. Das ist eine Aufgabe für Superhelden! Ich persönlich tendiere dazu, irgendwann in ein undefinierbares Murmeln überzugehen, das hoffentlich niemandem auffällt.
Ich vermute, ich bin nicht allein damit. Ich habe schon Leute gesehen, die nur die Lippen bewegten, als würden sie eine extrem anspruchsvolle Yoga-Übung für den Mund machen. Respekt!
Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns alle eingestehen: Das Singen von "Ich glaube an den Vater" kann eine echte Herausforderung sein. Und das ist okay! Es ist ein Marathon für die Stimme, ein Test für die Konzentration und eine Übung in Demut.
Vielleicht sollten wir uns einfach alle anlächeln, wenn wir merken, dass wir den Text vergessen haben oder die Tonhöhe verfehlt haben. Denn am Ende des Tages geht es ja nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, gemeinsam zu glauben (und vielleicht ein bisschen zu murmeln).
Oder wir starten eine Petition für eine einfachere Version. Mit weniger Noten. Und mehr Pausen. Und vielleicht noch ein bisschen Background-Gesang von Beyoncé. Das wäre doch was, oder?
Glauben mit einem Augenzwinkern
Ich bin mir bewusst, dass das alles ein bisschen respektlos klingt. Aber ich meine es nicht so. Ich glaube an den Glauben. Ich glaube an die Kirche. Ich glaube sogar an die Noten, auch wenn sie mich manchmal in den Wahnsinn treiben.
Ich glaube einfach, dass man über alles ein bisschen lachen können sollte. Auch über sich selbst. Auch über die Momente, in denen man versucht, "Ich glaube an den Vater" zu singen und dabei kläglich scheitert.
Also, das nächste Mal, wenn Sie in der Kirche stehen und dieses Glaubensbekenntnis singen, denken Sie an mich. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind. Und denken Sie daran, dass es völlig okay ist, wenn Sie den Text vergessen oder die Tonhöhe verfehlen.
Hauptsache, Sie glauben. Und Hauptsache, Sie haben Spaß dabei (sofern das irgendwie möglich ist). Und vielleicht, ganz vielleicht, können wir ja irgendwann mal eine Version singen, die ein bisschen einfacher ist. Mit weniger Noten. Und mehr Beyoncé.
Bis dahin: Üben wir einfach weiter. Und lächeln wir uns an. Und hoffen wir, dass der Pfarrer uns nicht komisch anschaut, wenn wir wieder mal den Text vergessen. Amen!



