Ich Hab Dich Schon Lang Nicht Mehr Gesehen

Ach, diese Phrase. "Ich hab dich schon lang nicht mehr gesehen." Kennt ihr das? Es ist wie ein Klingelton, den man schon tausendmal gehört hat. Aber jedes Mal, wenn er kommt, zuckt man kurz zusammen.

Mal ehrlich, ist es wirklich immer ein Drama? Ich finde nicht! Manchmal ist es sogar... herrlich. Ja, ich habe es gesagt. Eine unbequeme Wahrheit, die ausgesprochen werden muss.

Freunde oder... Bekannte?

Wir alle haben sie. Diese Leute, die wir "Freunde" nennen, weil wir sie seit der Schulzeit kennen. Oder weil man sich mal auf einer Party zufällig betrunken angefreundet hat. Aber sind sie wirklich *Freunde*? Also, im Sinne von "ich rufe dich um 3 Uhr morgens an, weil ich Liebeskummer habe"-Freunde?

Meistens nicht. Es sind eher... Bekannte. Und Bekannte muss man nicht zwangsläufig alle zwei Wochen zum Brunch treffen. Oder jeden ihrer Instagram-Posts liken. (Auch wenn Instagram es so will!)

Ich behaupte: Je länger man manche Leute nicht sieht, desto besser. Für beide Seiten!

Die Kunst der sozialen Distanzierung (vor Corona!)

Manchmal ist es einfach so: Menschen entwickeln sich auseinander. Man hat andere Interessen, andere Prioritäten. Sie wollen über ihre neue Kryptowährung reden, ich will über meine neue Zimmerpflanze philosophieren. Da ist die Spannung vorprogrammiert!

Und dann kommt diese Phrase: "Ich hab dich schon lang nicht mehr gesehen". Es schwingt ein Hauch von Vorwurf mit. Aber vielleicht ist es auch einfach nur... Feststellung? Eine neutrale Beobachtung des Universums?

Ich plädiere für Letzteres. Seien wir ehrlich. Manchmal vermeidet man aktiv bestimmte Leute. Nicht, weil man sie hasst. Sondern weil... es anstrengend ist. Soziale Interaktion ist Arbeit. Und manche Jobs sind einfach besser bezahlt (mit guter Laune und innerem Frieden!).

Das schlechte Gewissen und seine Tücken

Natürlich meldet sich das schlechte Gewissen. "Oh nein, ich bin ein schlechter Freund! Ich sollte mich melden! Ich sollte mich entschuldigen!"

Aber warum? Warum sollte man sich für etwas entschuldigen, das vielleicht sogar guttut? Für etwas, das beiden Seiten Raum zum Atmen gibt? Für die Erkenntnis, dass man nicht für jeden Menschen im Leben zuständig ist?

Ich sage: Lasst das schlechte Gewissen in der Ecke sitzen und ein stilles Liedchen trällern. Es ist nicht immer der beste Ratgeber.

Die magische Kraft der Ausrede

Wenn man dann doch mal wieder in diese Situation gerät, gibt es natürlich die klassischen Ausreden: "Ich war so beschäftigt!" (Ja, mit Netflix und Nickerchen.) Oder: "Die Zeit vergeht so schnell!" (Ja, wenn man Spaß hat, ohne dich!).

Aber ganz ehrlich? Die Wahrheit ist oft besser. Eine ehrliche, freundliche Erklärung kann Wunder wirken. "Hey, es tut mir leid, dass wir uns so lange nicht gesehen haben. Im Moment habe ich viel um die Ohren. Aber ich denke an dich!" (Und damit ist der Ball wieder im Spielfeld des anderen. Genial!).

Fazit: Weniger ist mehr (manchmal)

Freundschaft ist wichtig. Aber Freundschaft sollte sich nicht wie eine Pflicht anfühlen. Sie sollte Freude bereiten, Energie geben, nicht rauben. Und manchmal bedeutet das eben, dass man sich seltener sieht.

Also, das nächste Mal, wenn jemand zu dir sagt: "Ich hab dich schon lang nicht mehr gesehen", antworte einfach mit einem Lächeln: "Ja, stimmt! Wie schön, dich jetzt zu sehen!" Und dann rede über Zimmerpflanzen. Oder was auch immer dich glücklich macht.

Denn am Ende des Tages geht es darum, ein Leben zu führen, das einem selbst gefällt. Und manchmal bedeutet das eben, dass man sich von manchen Leuten... einfach etwas distanziert.

Unpopular opinion? Vielleicht. Aber ich stehe dazu. Und wer weiß, vielleicht denkt dein Gegenüber ja insgeheim genauso.