Ich Kam Sah Und Hatte Direkt Keinen Bock

Wir alle kennen das Gefühl, oder? Dieses wohlige Kribbeln, wenn wir uns auf etwas freuen. Sei es ein neues Buch, ein langersehnter Urlaub oder einfach nur ein entspanntes Wochenende. Die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Aber was passiert, wenn diese Freude urplötzlich…verpufft? Wenn aus "Ich komme, sehe und werde siegen" ein "Ich kam, sah und hatte direkt keinen Bock" wird? Nun, das ist ein Thema, mit dem sich überraschend viele von uns identifizieren können.
Dieser plötzliche Motivationsverlust, diese Abkehr von etwas, das wir eigentlich wollten, kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal ist es schlichtweg Überforderung. Die Vorstellung, etwas Großes zu stemmen, mag anfänglich spannend gewesen sein, aber die Realität der vielen kleinen Schritte, die dafür notwendig sind, kann entmutigend wirken. Oder vielleicht haben sich unsere Prioritäten geändert. Was gestern noch wichtig war, ist heute irrelevant. Und das ist völlig in Ordnung!
Die "Ich kam, sah und hatte direkt keinen Bock"-Mentalität ist gar nicht mal so schlecht, wie sie klingt. Sie kann uns vor Zeitverschwendung bewahren. Warum etwas weitermachen, das uns keinen Spaß bringt oder uns nicht weiterhilft? Es ist ein Signal unseres Unterbewusstseins, das uns darauf hinweist, dass unsere Energie anderswo besser investiert wäre. Denken Sie nur an das angefangene Puzzle, das seit Wochen unberührt in der Ecke liegt, oder an den Online-Kurs, den Sie voller Enthusiasmus begonnen, aber nach der zweiten Lektion aufgegeben haben.
Ein häufiges Beispiel ist der Sport. Man meldet sich euphorisch im Fitnessstudio an, kauft teure Sportkleidung und ist fest entschlossen, dreimal die Woche zu trainieren. Nach zwei Wochen sieht die Realität anders aus: Muskelkater, Zeitmangel und die Erkenntnis, dass man doch lieber auf der Couch liegt. Oder ein neues Hobby: Das Töpfern, die Aquarellmalerei, das Erlernen einer neuen Sprache. Der Anfang ist aufregend, aber dann…die Perfektionierungsansprüche, die Angst vor Fehlern und die Erkenntnis, dass es doch mehr Zeit und Übung erfordert, als man dachte. Zack! "Ich kam, sah und hatte direkt keinen Bock."
Wie können wir also besser damit umgehen? Erstens: Seien Sie ehrlich zu sich selbst! Zwingen Sie sich nicht, etwas zu tun, das Ihnen keine Freude bereitet. Zweitens: Hinterfragen Sie Ihre Motivation! Warum wollten Sie das überhaupt? Hat sich etwas geändert? Drittens: Setzen Sie sich realistische Ziele! Kleine Schritte sind oft besser als große Sprünge. Viertens: Erlauben Sie sich, aufzugeben! Es ist keine Schande, etwas nicht zu Ende zu bringen. Manchmal ist es sogar die klügere Entscheidung. Und fünftens: Finden Sie etwas, das Ihnen wirklich Spaß macht! Die Welt ist voller Möglichkeiten. Es gibt bestimmt etwas, das Sie mit Leidenschaft verfolgen können.
Also, das nächste Mal, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie "keinen Bock" mehr haben, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Es könnte Sie auf einen besseren Weg führen. Und wer weiß, vielleicht kommt die Motivation später wieder. Oder auch nicht. Hauptsache, Sie tun das, was Sie glücklich macht.



