Ich Möchte Mit Dir über Die Arbeit Sprechen

Also, ehrlich gesagt, wer von uns hat noch nie über die Arbeit gesprochen? Egal ob beim Familientreffen, im Café mit Freunden oder beim zufälligen Treffen im Supermarkt – die Arbeit kriecht irgendwie immer ins Gespräch. Und mal ehrlich, manchmal ist es ein echter Segen, sich den Frust von der Seele zu reden, oder?
Ich erinnere mich an eine Silvesterparty vor ein paar Jahren. Die Korken knallten, die Musik dröhnte, und alle versuchten angestrengt, über etwas anderes als die Arbeit zu reden. Aber dann, plötzlich, platzte es aus meiner Tante Helga heraus: "Ich möchte mit dir über die Arbeit sprechen! Dieser neue Chef, der ist doch...!" Und dann sprudelte es nur so aus ihr heraus. Was folgte, war eine einstündige Tirade über inkompetente Kollegen, unmögliche Deadlines und den unerträglichen Lärm im Großraumbüro. Zuerst war es etwas peinlich, aber dann schlossen sich immer mehr Leute an, und bald gab es eine riesige Gruppe, die sich gegenseitig Geschichten von Arbeitsplatzwahnsinn erzählte. Es war kathartisch, fast schon therapeutisch!
Aber es muss ja nicht immer nur Gejammer sein. Manchmal sind es auch die kleinen, unerwarteten Momente, die das Gespräch über die Arbeit so interessant machen. Ich habe mal einen Kollegen gehabt, der jeden Tag ein anderes, absurdes Zitat auf seinen Monitor klebte. Eines Tages stand da: "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem." Anfangs dachte ich, er spinnt, aber dann habe ich gemerkt, dass es ihm tatsächlich geholfen hat, mit Stress umzugehen. Und es hat immer wieder zu interessanten Gesprächen geführt, über Philosophie, Lebensansichten und die Frage, ob man sich über solche Sprüche eigentlich lustig machen darf oder nicht.
Die Arbeitskollegen als Comedy-Goldmine
Und dann sind da natürlich die Kollegen. Jeder von uns hat doch mindestens einen Kollegen, der einfach unbezahlbar ist. Der, der immer zu spät kommt, der, der den ganzen Tag Witze erzählt, oder der, der einfach immer alles besser weiß. Ich hatte mal eine Kollegin, Frau Schmidt, die war fest davon überzeugt, dass sie telepathische Fähigkeiten besitzt. Sie hat immer gesagt: "Ich spüre, wenn der Chef schlechte Laune hat." Und erstaunlicherweise lag sie oft richtig! Das hat natürlich zu endlosen Spekulationen und heimlichen Beobachtungen geführt. Und natürlich zu unzähligen Gesprächen über die Arbeit, die eigentlich gar nicht über die Arbeit handelten.
Manchmal ist es auch einfach nur der Wunsch nach Anerkennung, der uns dazu bringt, über die Arbeit zu sprechen. Wer freut sich nicht, wenn man für eine gut erledigte Aufgabe gelobt wird? Oder wenn ein Kollege sagt: "Hey, das hast du echt super gemacht!" Ich glaube, dass diese kleinen Anerkennungen enorm wichtig sind, um die Arbeitsmoral hochzuhalten. Und natürlich, um Gesprächsstoff zu liefern.
"Die Arbeit ist das halbe Leben", sagt ein altes Sprichwort. Und wenn das stimmt, dann ist es doch nur logisch, dass wir darüber reden wollen, oder?
Aber was, wenn man wirklich genug hat von den Arbeitsgesprächen? Wenn man jedes Mal, wenn das Thema aufkommt, innerlich seufzt und am liebsten davonlaufen würde? Dann hilft nur eins: Ablenkung! Versuche, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Erzähle von deinem letzten Urlaub, von deinem neuen Hobby oder von dem lustigen Video, das du gestern auf YouTube gesehen hast. Oder, noch besser: Stelle Fragen! Die meisten Leute reden gerne über sich selbst. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja sogar etwas Neues über deine Gesprächspartner.
Am Ende ist es doch so: Die Arbeit ist ein Teil unseres Lebens, und es ist ganz natürlich, dass wir darüber reden wollen. Manchmal ist es frustrierend, manchmal lustig, manchmal einfach nur notwendig. Aber egal wie, es verbindet uns. Und wer weiß, vielleicht findet man ja gerade im Gespräch über die Arbeit die Inspiration, die man braucht, um den nächsten Tag zu meistern. Oder zumindest eine gute Geschichte für die nächste Silvesterparty. Prost!



