Interpretation Von Kurzgeschichten Beispiele

Kurzgeschichten. Kleine, freche Dinger, nicht wahr? Man liest sie, nickt verständnisvoll und tut so, als hätte man alles kapiert. Aber Hand aufs Herz: Wer blickt da wirklich durch?
Die Sache mit der Interpretation
Interpretation, das klingt immer so hochtrabend. Als ob wir alle kleine Freuds wären, die tiefenpsychologische Abgründe in jedem Satz entdecken. Ich sage: Pustekuchen! Manchmal ist eine Zigarre einfach nur eine Zigarre. Entschuldigung, Sigmund!
Nehmen wir mal an, eine Geschichte handelt von einem Mann, der einen roten Regenschirm verliert. Die typische Interpretation: Der Regenschirm symbolisiert seine verlorene Lebensfreude. Seine rote Farbe steht für die Leidenschaft, die aus seinem Leben entwichen ist. Und so weiter und so fort.
Meine Interpretation? Vielleicht war der Mann einfach nur ein bisschen schusselig und hat seinen Regenschirm in der Bahn vergessen. Fertig. Aus. Mikrofone fallen.
Beispiele gefällig? Aber sicher!
Denkt an "Die Verwandlung" von Franz Kafka. Gregor Samsa wacht auf und ist ein Käfer. Klar, das ist eine Metapher für Entfremdung und Isolation. Blablabla. Ich behaupte: Vielleicht hatte Gregor einfach nur einen richtig schlechten Tag. Wer von uns fühlt sich nicht manchmal wie ein Krabbeltier, das im Hamsterrad des Lebens gefangen ist?
Oder "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway. Ein Fischer kämpft tagelang mit einem riesigen Marlin. Die offizielle Lesart: Ein Kampf gegen das Schicksal, die Würde des Menschen angesichts des Todes, und so weiter. Meine bescheidene Meinung? Der Mann hatte einfach einen mordsmäßigen Hunger und wollte Fisch essen!
Unpopuläre Meinungen sind die besten
Ich weiß, was ihr denkt: "Dieser Mensch hat ja keine Ahnung von Literatur!" Mag sein. Aber ist es nicht viel befriedigender, eine Geschichte so zu interpretieren, dass sie zu deinem eigenen Leben passt? Dass sie dich zum Lachen bringt? Dass sie dich... nun ja... nicht langweilt?
Viele Interpretationen sind doch reine Spekulation. Der Autor selbst hätte wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn er unsere Elaborate gelesen hätte. "Was? Das soll ich mir dabei gedacht haben? Niemals!"
Das soll nicht heißen, dass man Kurzgeschichten gar nicht interpretieren soll. Aber vielleicht sollten wir uns nicht so ernst nehmen dabei. Vielleicht sollten wir uns erlauben, ein bisschen Quatsch zu machen. Ein bisschen zu spinnen. Ein bisschen... unrecht zu haben.
Denn mal ehrlich: Wer kann schon wirklich wissen, was in den Köpfen von Kafka oder Hemingway vorgegangen ist?
Also, was lernen wir daraus?
Kurzgeschichten sind wie Wolken. Jeder sieht etwas anderes darin. Und das ist gut so! Lasst uns die Freiheit nehmen, sie so zu interpretieren, wie es uns gefällt. Hauptsache, wir haben Spaß dabei!
Nächstes Mal, wenn ihr eine Kurzgeschichte lest, ignoriert all die "tiefgründigen" Interpretationen und fragt euch: Was macht DIESE Geschichte MIT MIR? Was löst sie in MIR aus? Und wenn die Antwort "Nichts" lautet... dann lest halt eine andere Geschichte. Es gibt genug davon!
Und falls ihr euch trotzdem unsicher seid... dann schreibt einfach eure eigene Kurzgeschichte. Dann habt ihr die Kontrolle über die Interpretation! (Achtung: Das ist nur ein Scherz. Oder etwa nicht?)
Aber im Ernst: Lasst euch von der Interpretation nicht einschüchtern. Es ist nur eine von vielen möglichen Lesarten. Und eure Meinung ist genauso wichtig wie die jedes Literaturprofessors. Versprochen!
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt." – Mahatma Gandhi (Okay, das hat jetzt nichts mit Kurzgeschichten zu tun. Aber es klang gerade so gut.)
Also, lasst uns in die Welt der Kurzgeschichten eintauchen. Mit einem Augenzwinkern. Und mit der Erlaubnis, alles ein bisschen anders zu sehen.



