Iphigenie Auf Tauris 1 Aufzug 2 Auftritt Zusammenfassung

Okay, lasst uns über Iphigenie auf Tauris reden. Genauer gesagt: Erster Aufzug, zweite Szene. Ja, ich weiß. Klingt nach verstaubtem Deutschunterricht. Aber bleibt dran! Ich verspreche, es wird... unterhaltsam? Naja, zumindest weniger langweilig als ihr denkt.
Also, Iphigenie hängt auf Tauris rum. Ihr Job? Priesterin. Ihr Problem? Sie hat Heimweh. Und zwar gewaltig. Man könnte sagen, sie hat 'ne kleine Midlife-Crisis. Oder besser gesagt, eine "Gott-sei-Dank-bin-ich-nicht-mehr-geopfert-Crisis".
Sie jammert. Viel. Und ich meine, richtig viel. Über ihr Schicksal, über die Götter, über alles. Sie vermisst ihre Familie, ihr Zuhause, Griechenland überhaupt. Können wir ihr das verdenken? Tauris klingt jetzt nicht unbedingt nach dem Urlaubsparadies schlechthin.
Sie redet mit sich selbst. Das ist ja an sich schon unterhaltsam. Ich meine, wer von uns hat das noch nie gemacht? Nur dass Iphigenie das Ganze auf Griechisch oder so macht, und eben in Versform. Stellt euch vor, ihr beschwert euch über den Stau in Hexametern. Genial!
Ich muss sagen, Iphigenie in dieser Szene ist… sagen wir mal, ein bisschen anstrengend. Ja, ich weiß, das darf man nicht sagen. Sie ist das arme Opfer! Aber ganz ehrlich? Sie ist auch ein bisschen ein Drama-Queen. Da steh ich dazu. Sie könnte ja auch mal versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, oder? Ok, ok, ich weiß, leichter gesagt als getan.
Sie erinnert sich an ihre Vergangenheit. Vor allem an das mit dem fast-Geopfert-werden. Verständlicherweise kein schönes Erlebnis. Ihr Vater Agamemnon hatte da ja so seine Schwierigkeiten mit dem Wind und so... Und da war dann eben die Idee, die Tochter zu opfern. Läuft bei denen.
Und dann kommt noch dazu, dass sie diese ständig wachsende Liste an zu opfernden Fremden hat. Das belastet sie psychisch. Kein Wunder, dass sie ein bisschen depri ist.
Ich finde, Goethe hätte ihr vielleicht noch einen Hund geben sollen. Oder wenigstens ein Tamagotchi. Irgendwas, um sie abzulenken. Okay, ich weiß, das ist blasphemisch. Aber man darf ja wohl noch träumen!
Ich meine, diese Szene ist ja auch total wichtig. Sie etabliert Iphigenies Charakter. Wir sehen, dass sie innerlich zerrissen ist. Zwischen ihrer Pflicht als Priesterin und ihrem Wunsch nach Freiheit und Heimat. Und wir verstehen, warum sie später so handelt, wie sie handelt.
Trotzdem... diese Monologe! Puh! Respekt an alle Schauspielerinnen, die das jemals gespielt haben. Ich glaube, nach so einem Abend brauchst du erstmal ein langes Bad und eine Tafel Schokolade.
Man könnte fast meinen, sie bräuchte eine Therapie. "Hallo, ich bin Iphigenie, und ich habe ein kleines Problem mit meiner Vergangenheit... und meiner Zukunft... und überhaupt allem."
Unpopuläre Meinung:
Ich finde ja, Iphigenie sollte mal Thor daten. Der hat auch so seine Familienprobleme und reist ständig zwischen Welten hin und her. Die beiden hätten bestimmt viel Gesprächsstoff. Und er könnte sie mal eben nach Griechenland zurückfliegen. Zack!
Oder noch besser: Sie gründet eine Selbsthilfegruppe für mythologische Figuren mit Trauma. Mit Ödipus, Elektra, Medea... Da gäbe es bestimmt spannende Gruppensitzungen.
Aber Spaß beiseite. Die zweite Szene im ersten Aufzug von Iphigenie auf Tauris ist schon ein Schlüsselmoment. Sie zeigt uns, was in Iphigenie vorgeht und warum sie so handelt, wie sie handelt. Und auch wenn sie ein bisschen anstrengend sein kann, ist sie doch auch irgendwie bewundernswert. Weil sie eben nicht einfach aufgibt. Sie kämpft. Auch wenn sie nur mit sich selbst kämpft.
Und ganz ehrlich? Das ist doch auch schon mal was. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen mehr Iphigenie sein. Nur vielleicht ein bisschen weniger jammern. Okay, ich versuche es. Versprochen. Fast.



