Itunes Lädt Gerade Software Für Das Iphone

Es ist Sonntagvormittag. Draußen regnet es, und die beste Freundin meiner Oma Hildegard, Frau Müller, hat sich zum Kaffeetrinken angekündigt. Hildegard, eine Frau von 83 Jahren, die das Internet immer noch für eine Erfindung der Regierung hält, um ihre Marmeladenrezepte zu stehlen, besitzt seit kurzem ein iPhone. Genauer gesagt, ihr Enkel, ein junger Mann mit Bart und einer Vorliebe für komplizierte Computerspiele, hat ihr eins geschenkt. "Damit du uns nicht vergisst, Oma!", hatte er gesagt und ihr das glänzende Ding in die Hand gedrückt.
Natürlich hat Hildegard das Gerät zuerst einmal in eine dicke Häkeldecke gewickelt, aus Angst, es könnte sich erkälten. Aber nach einer Woche der vorsichtigen Beobachtung, ermutigt durch die ständigen Anrufe des Enkels, wagte sie sich langsam an die Benutzung heran. "Telefonieren kann es!", stellte sie triumphierend fest, "und sogar Fotos machen, wenn man den richtigen Knopf findet!"
Und dann kam der Moment, als ihr Enkel vorschlug, ihr iPhone mit dem Computer zu verbinden, "um es auf den neuesten Stand zu bringen". Hildegard, die "auf den neuesten Stand" immer mit der Tageszeitung und dem Wetterbericht assoziierte, willigte ein. "Schaden kann's ja nicht", sagte sie, während der Enkel das iPhone an den alten Laptop anschloss, der normalerweise nur dazu diente, Kreuzworträtsel auszudrucken.
Und da passierte es: iTunes öffnete sich und begann, Software für das iPhone zu laden. Hildegard, die mit Technik ungefähr so viel anfangen konnte wie ein Goldfisch mit Quantenphysik, beobachtete das Geschehen mit wachsendem Misstrauen. Der Fortschrittsbalken kroch in Schneckentempo voran. "Was macht er denn da?", fragte sie besorgt. Der Enkel beruhigte sie: "Keine Sorge, Oma, das ist nur ein Update."
Ein Update. Für Hildegard klang das bedrohlich. Was, wenn dieses Update ihr iPhone in einen Toaster verwandeln würde? Oder schlimmer noch: Was, wenn es all ihre gespeicherten Telefonnummern löschte? Sie hatte doch gerade erst herausgefunden, wie man ihre Freundin Frau Müller anrufen konnte, ohne den Enkel um Hilfe zu bitten!
Während iTunes weiterlud, begann Hildegard, sich die seltsamsten Szenarien auszumalen. Vielleicht lud das Programm geheime Botschaften vom Mars herunter! Oder vielleicht war es ein Virus, der ihr iPhone dazu bringen würde, ununterbrochen Schlager zu spielen! Sie erinnerte sich an einen alten Schwarzweißfilm, in dem ein Computer die Weltherrschaft an sich reißen wollte. "So fängt es an!", dachte sie, "erst ein harmloses Update, dann die Weltherrschaft!"
Nach gefühlten Stunden, in denen sich Hildegard innerlich auf den Weltuntergang vorbereitet hatte, war der Download endlich abgeschlossen. Der Enkel strahlte. "Fertig! Jetzt ist dein iPhone auf dem neuesten Stand!" Hildegard betrachtete ihr iPhone misstrauisch. Es sah noch genauso aus wie vorher. Keine Toaster-Funktion, keine marsianischen Botschaften, keine Schlager-Endlosschleife.
Vorsichtig wagte sie es, das iPhone in die Hand zu nehmen. Sie tippte auf den Telefonhörer und wählte die Nummer von Frau Müller. "Guten Tag, Frau Müller, hier spricht Hildegard. Alles auf dem neuesten Stand!" Sie lachte leise. Vielleicht war dieses iPhone doch nicht so schlimm. Vielleicht konnte man sogar lernen, mit dieser Technik umzugehen, ohne gleich in Panik zu geraten. Vielleicht… war es sogar ein bisschen lustig.
Und während Hildegard mit Frau Müller über das gestrige Kaffeekränzchen plauderte, startete der Enkel im Hintergrund iTunes neu, um sein eigenes iPhone zu aktualisieren. Er wusste ja nicht, was für ein Abenteuer Hildegard gerade erlebt hatte. Aber er ahnte, dass seine Oma noch einige Überraschungen bereithalten würde. Denn mit einem iPhone und einer blühenden Fantasie konnte das Leben einer 83-jährigen Dame sehr aufregend werden. Besonders wenn iTunes gerade Software lädt. Und wer weiß, vielleicht lernt sie ja noch, wie man Selfies macht. Das wäre dann wirklich ein Update der Extraklasse.



