web statistics

John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt


John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt

Okay, stell dir vor, du stehst vor der Eisdiele. Die Sonne scheint, du hast Bock auf Eis. Aber – da sind zehn verschiedene Sorten. Schoko, Vanille, Erdbeer, Zitrone… die Qual der Wahl! Was machst du? Ganz ehrlich, du wählst wahrscheinlich die Sorte, die dich am glücklichsten macht, richtig?

Genau darum geht's im Kern auch bei John Stuart Mills Utilitarismus. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Im Grunde sagt der Utilitarismus: Handle immer so, dass das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen entsteht. Simpel, oder?

Was ist Utilitarismus eigentlich?

John Stuart Mill, ein britischer Philosoph aus dem 19. Jahrhundert, hat diesen Gedanken nicht erfunden, aber er hat ihn maßgeblich weiterentwickelt. Er wollte eine Art „moralische Gebrauchsanweisung“ für die Gesellschaft schaffen. Eine Anleitung, die uns hilft, zu entscheiden, was richtig und was falsch ist.

Denk an das Eis-Beispiel zurück. Wenn du dir eine Kugel Schoko nimmst, weil du Schoko liebst, dann maximierst du dein eigenes Glück. Aber was wäre, wenn du die letzte Kugel Schoko wegnimmst, obwohl du weißt, dass ein Kind hinter dir auch Schoko will und total traurig wäre, wenn es leer ist? Im utilitaristischen Sinne wäre es vielleicht besser, Vanille zu nehmen, damit das Kind nicht enttäuscht ist. Es geht also darum, das große Ganze zu betrachten!

Es geht nicht nur um dein eigenes Glück. Es geht darum, das Glück aller Betroffenen zu berücksichtigen. Und das ist manchmal gar nicht so einfach, wie es klingt.

Warum sollte mich das interessieren?

Warum ist das Ganze wichtig? Weil es uns hilft, bessere Entscheidungen zu treffen! Nicht nur beim Eisessen, sondern in vielen Bereichen unseres Lebens.

Im Kleinen: Stell dir vor, du sitzt im Bus und eine ältere Dame steht. Du bist müde und willst sitzen bleiben. Aber der Utilitarismus würde dich vielleicht dazu anregen, aufzustehen und der Dame deinen Platz anzubieten. Warum? Weil ihr Glück, sitzen zu können, dein Unglück, kurz stehen zu müssen, wahrscheinlich überwiegt.

Im Großen: Denke an politische Entscheidungen. Sollte der Staat mehr Geld für Bildung ausgeben? Oder für die Straßenreparatur? Der Utilitarismus würde uns auffordern, abzuwägen, welche Entscheidung langfristig das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen bringt.

Mehr als nur Glück: Qualität spielt eine Rolle!

Mill war aber auch schlau genug zu erkennen, dass nicht alles Glück gleich ist. Er unterschied zwischen "höheren" und "niedrigeren" Freuden. Ein Schwein, das den ganzen Tag nur frisst und schläft, mag zwar auch "Glück" empfinden, aber das ist nicht dasselbe wie das Glück, das man durch ein gutes Buch, ein schönes Konzert oder ein tiefgehendes Gespräch mit Freunden erfährt.

Mill sagte sinngemäß: "Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Narr." Damit meinte er, dass intellektuelle und moralische Freuden qualitativ wertvoller sind als rein körperliche Genüsse.

Kritik am Utilitarismus – wo hakt es?

Klar, der Utilitarismus ist nicht perfekt. Es gibt einige Kritikpunkte:

  • Schwer messbar: Wie misst man Glück? Ist das Glück eines Menschen wirklich vergleichbar mit dem eines anderen?
  • Ungerechtigkeit: Was, wenn das Glück der Mehrheit auf Kosten einer kleinen Minderheit geht? Ist das moralisch vertretbar?
  • Unvorhersehbarkeit: Kann man die Folgen einer Handlung wirklich immer genau vorhersagen?

Trotz dieser Kritikpunkte ist der Utilitarismus ein wichtiger und einflussreicher moralischer Kompass. Er fordert uns auf, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Auswirkungen unserer Handlungen auf andere zu berücksichtigen.

Utilitarismus im Alltag: Ein paar Gedankenanstöße

Hier sind ein paar Fragen, die du dir im Alltag stellen kannst, um utilitaristischer zu denken:

  • Welche Entscheidung bringt das größte Glück für alle Beteiligten?
  • Gibt es eine Möglichkeit, die Vorteile einer Entscheidung gerechter zu verteilen?
  • Denke ich kurzfristig oder langfristig? Welche Folgen hat meine Entscheidung in der Zukunft?

Utilitarismus ist kein starres Regelwerk, sondern eher eine Denkweise. Es geht darum, bewusst über die Konsequenzen unserer Handlungen nachzudenken und zu versuchen, die Welt ein bisschen besser zu machen – ein Eisbecher nach dem anderen!

Also, das nächste Mal, wenn du vor einer Entscheidung stehst, denk an John Stuart Mill und frag dich: Was würde das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen bringen? Vielleicht überraschst du dich selbst, wie oft du intuitiv schon utilitaristisch handelst!

John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt fity.club
fity.club
John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt ar.inspiredpencil.com
ar.inspiredpencil.com
John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt prezi.com
prezi.com
John Stuart Mill Utilitarismus Einfach Erklärt www.independent.co.uk
www.independent.co.uk

Articles connexes