Kann Man Stranded Deep Zu Zweit Spielen

Okay, lasst uns mal ehrlich sein. Stranded Deep. Gestrandet. Tief. Klingt romantisch, oder? So richtig was für ein Pärchenabend, bei dem man Hand in Hand Sonnenuntergänge bestaunt und sich gegenseitig Kokosnüsse öffnet. Aber... kann man das eigentlich zu zweit spielen?
Die Antwort ist... (Trommelwirbel)... nein. Jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Kein Splitscreen-Spaß auf der Couch. Keine epischen Koop-Abenteuer gegen Haie und Krabben. Kein "Ich baue das Floß, du suchst nach Kokosnüssen!"-Teamwork.
Warum zur Hölle schreibe ich dann darüber?
Gute Frage! Weil ich finde, dass es eine Diskussion wert ist. Und weil ich eine, vielleicht unpopuläre, Meinung dazu habe.
Klar, es gibt den "Hot Seat"-Modus. Einer spielt, der andere guckt zu und gibt kluge Ratschläge. Aber ist das wirklich ZUSAMMEN spielen? Ich finde, das ist eher so, als würde man jemandem beim Wäschewaschen zusehen und sagen: "Hättest du das nicht anders sortieren können?" Nicht gerade das prickelndste Spielerlebnis, oder?
Man stelle sich vor: Man strandet auf einer einsamen Insel. Man ist allein. Verlassen. Die Hoffnung schwindet. Klingt nach einem tiefen, persönlichen Erlebnis, oder? Man kämpft ums Überleben, stellt sich seinen Ängsten... und lernt vielleicht sogar, sich selbst besser kennen. Und jetzt stellt euch vor, da wäre noch jemand. Jemand, der ständig nörgelt, weil man die Hütte nicht gerade genug gebaut hat. Jemand, der alle Kokosnüsse isst, bevor man überhaupt ein Schlückchen abbekommt. Jemand, der ständig in den Hai-verseuchten Gewässern rumplanscht und "Hilfe!" schreit. Nein, danke!
Ich sage nicht, dass Koop-Spiele schlecht sind. Im Gegenteil! Ich liebe es, mit Freunden Abenteuer zu erleben. Aber Stranded Deep? Das ist für mich ein Spiel, das man alleine genießen sollte. Eine Art digitale Selbstfindungstrip.
Die Einsamkeit als Spielmechanik
Die Einsamkeit ist ein Teil des Spiels. Sie ist das Salz in der Suppe. Sie treibt dich an, weiterzumachen, zu überleben, dich zu beweisen. Wenn da jemand wäre, der dich anfeuert, würde das die Erfahrung verwässern.
"Aber... aber... dann ist es ja gar kein gemeinsames Erlebnis!"
Eben! Und das ist meiner Meinung nach auch gut so. Es ist ein Spiel über das Überleben. Und manchmal ist das Überleben eben eine einsame Angelegenheit.
Klar, es gibt Mods. Und vielleicht wird es ja irgendwann einen offiziellen Koop-Modus geben. Aber bis dahin bleibe ich bei meiner Meinung: Stranded Deep ist am besten, wenn man es alleine spielt.
Denkt mal drüber nach. Ihr sitzt am Lagerfeuer. Die Sonne geht unter. Die Wellen rauschen. Und ihr seid... allein. Okay, vielleicht ein bisschen gruselig. Aber auch irgendwie... befreiend. Und niemand klaut euch die letzte Kokosnuss. Ist das nicht wundervoll?
Und wenn ihr unbedingt ein Koop-Spiel spielen wollt, gibt es ja noch tausend andere. Aber lasst Stranded Deep einfach das sein, was es ist: Ein einsamer Kampf ums Überleben. Eine Ode an die Individualität. Ein Spiel, das euch dazu zwingt, euch euren Ängsten zu stellen... ganz allein.
Also, schnappt euch eure virtuelle Axt, eure virtuelle Hütte und eure virtuelle Einsamkeit. Und genießt das Abenteuer! Aber bitte, lasst eure Freunde zu Hause. Sie würden euch nur die Show stehlen (und eure Kokosnüsse).
P.S.: Wenn ihr doch unbedingt zu zweit spielen wollt, könnt ihr euch ja gegenseitig abwechseln und euch danach gegenseitig von euren Abenteuern erzählen. Aber das ist ja fast so, als würde man ein Buch vorlesen. Nicht ganz das Gleiche, oder?



