Katze Putzt Sich Ständig Und Ist Unruhig

Meine Katze. Sagen wir mal, sie ist... beschäftigt. Sehr beschäftigt. Besonders mit sich selbst. Und mit allem anderen, was sich bewegt. Oder eben auch nicht.
Die endlose Fellpflege-Show
Kennt ihr das? Katze putzt sich. Okay, normal. Katze putzt sich minutenlang. Ähm, okay. Katze putzt sich so lange, dass man sich fragt, ob sie plant, eine zweite Haut abzulegen. Und dann, zack! Plötzlich rennt sie wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung.
Ich behaupte ja, das ist kein Putzen. Das ist eine Performance. Eine hochdramatische Solo-Performance mit dem Titel: "Das Leben ist ein einziges, großes Fell-Desaster (und ich bin die Heldin, die es beheben muss!)".
Ist es übertrieben? Vielleicht. Aber hey, meine Couch hat auch schon bessere Tage gesehen, dank der anschließenden "Ich-bin-so-aufgedreht-ich-muss-irgendwas-zerstören"-Phase.
Und wisst ihr was? Ich glaube, das ist mein Unpopular Opinion: Manchmal nervt's. Ja, ich hab's gesagt. Ich liebe meine Katze, aber wenn sie zum gefühlt hundertsten Mal am Tag ihr Hinterteil leckt, während ich versuche, in Ruhe einen Kaffee zu trinken... nun ja, dann sehne ich mich nach einem kurzen Moment der Stille. Oder wenigstens nach einem Staubsauger mit eingebautem Katzenschnorchel (Patent angemeldet!).
Hyperaktiv auf Samtpfoten
Die Unruhe. Oh, die Unruhe! Es ist faszinierend. Es ist anstrengend. Es ist... eine Katze. Aber meine Katze ist quasi die Verkörperung von ADHS auf vier Pfoten.
Schlafen? Ja, schon. Aber nur in Mini-Intervallen, unterbrochen von plötzlichen Sprüngen, Attacken auf unsichtbare Feinde und dem unbändigen Drang, alles, was sich in ihrem Sichtfeld befindet, zu untersuchen. Und damit meine ich wirklich alles. Sogar die Staubfluse unter dem Sofa, die da seit Wochen ihr Dasein fristet. Die ist plötzlich mega-interessant.
Ich frage mich manchmal, ob sie heimlich Energy-Drinks schlürft, wenn ich nicht hinschaue. Oder ob sie eine geheime Verschwörung mit den Nachbarskatzen plant, um die Weltherrschaft zu übernehmen. Wer weiß?
Manchmal, ganz ehrlich, beneide ich Hunde. Die scheinen, zumindest im Klischee, etwas... entspannter. Die liegen rum, wedeln mit dem Schwanz und freuen sich über ein Leckerli. Meine Katze? Die plant den nächsten Überfall auf den Küchentisch. Und das, obwohl sie gerade erst gefressen hat.
Akzeptanz (oder so ähnlich)
Ich habe gelernt, damit zu leben. Mit dem Putzwahn. Mit der Unruhe. Mit dem ständigen Gefühl, dass jeden Moment eine kleine, pelzige Bombe explodieren könnte.
Es ist Teil ihres Charmes. (Oder zumindest versuche ich mir das einzureden).
Und vielleicht, ganz vielleicht, ist es ja auch ein Zeichen, dass sie sich wohlfühlt. Dass sie glücklich ist. Dass sie einfach nur... sie selbst ist. Eine völlig durchgeknallte, aber liebenswerte Katze.
Oder sie braucht dringend einen Therapeuten. Wer weiß das schon bei Katzen?
Fazit: Ja, meine Katze putzt sich ständig und ist unruhig. Und ja, manchmal nervt's. Aber ich würde sie trotzdem nicht gegen die entspannteste, schlafende Katze der Welt eintauschen. Weil sie eben meine ist. Und weil sie, ganz ehrlich, für ziemlich gute Unterhaltung sorgt. Auch wenn die Couch darunter leidet.
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss die Wohnung katzensicher machen. Für den Fall, dass sie beschließt, heute die Weltherrschaft an sich zu reißen.



