Klassenarbeit Brief Schreiben 5 Klasse Gymnasium Beispiele

Hand aufs Herz: Wer von uns hat in der 5. Klasse *nicht* geschwitzt, wenn es um die gefürchtete Klassenarbeit im Fach Deutsch ging? Vor allem, wenn das Thema "Brief Schreiben" lautete. Puh!
Erinnern wir uns kurz zurück. Da saßen wir, 10 oder 11 Jahre alt, bewaffnet mit Füller und einem Blatt Papier, das uns die Welt bedeutete (zumindest für die nächsten 45 Minuten). Vor uns: Die Aufgabe. Ein Brief. An wen? Warum? Und vor allem: Wie bitte schreibt man das Ding?
Ich habe da eine, sagen wir mal, unpopuläre Meinung: War das nicht alles ein bisschen...überzogen? Fünfte Klasse! Da dachten wir doch noch, dass Einhörner existieren könnten und dass man mit einem Baumhaus zum Mond fliegen kann!
Klar, ich verstehe die Logik. Kommunikation ist wichtig. Briefe sind eine Form der Kommunikation. Also, ab in den Lehrplan damit. Aber mal ehrlich, die Beispiele, die uns da präsentiert wurden?
Die typischen Klassenarbeits-Brief-Beispiele – Ein kleiner Rückblick
Da gab es den Brief an die Oma zum Geburtstag. "Liebe Oma, vielen Dank für die gestrickten Socken..." Gähn! Wer hat denn bitte freiwillig seiner Oma *so* geschrieben? Ich meine, klar, Höflichkeit und so. Aber die Briefe klangen immer, als hätte ein Roboter sie verfasst. Null Persönlichkeit!
Oder der Brief an den Freund, der weggezogen ist. "Lieber/Liebe [Name des Freundes], ich vermisse dich so sehr. Die Schule ist ohne dich ganz anders..." Okay, das war vielleicht noch ein bisschen authentischer. Aber trotzdem irgendwie...gestellt.
Und dann der absolute Horror: Der Brief an den Bürgermeister, um sich über den Zustand des Spielplatzes zu beschweren. Äh, ja. Mit 10 Jahren habe ich mich viel lieber *auf* dem Spielplatz herumgetrieben, als mich über ihn zu beschweren!
Die Krux an der Sache war ja, dass es nicht darum ging, einen echten Brief zu schreiben. Es ging darum, die *Form* zu beherrschen. Anrede, Datum, Betreffzeile, Grußformel... Ein formeller Tanz auf dem Papier. Und wehe, man vergaß ein Komma!
Ich behaupte mal, dass die meisten von uns nach so einer Klassenarbeit erst mal genug von Briefen hatten. Da war die Lust, sich wirklich mal hinzusetzen und einen echten Brief zu schreiben, erst mal dahin.
"Liebe Frau Lehrerin, ich finde Briefe schreiben doof! Können wir nicht lieber was über Dinosaurier lernen?"
Das hätte ich schreiben sollen! Hätte bestimmt eine glatte Sechs gegeben, aber wäre es nicht ehrlicher gewesen?
Heutzutage, im Zeitalter von WhatsApp und E-Mails, wirken diese Brief-Klassenarbeiten noch skurriler. Wer schreibt denn heute noch einen Brief von Hand? Okay, vielleicht die Oma. Aber die kriegt dann eher eine liebe Sprachnachricht.
Vielleicht sollten wir in der 5. Klasse lieber lernen, wie man eine überzeugende E-Mail schreibt. Oder wie man respektvoll in einem Chat kommuniziert. Oder wie man einen witzigen TikTok-Kommentar verfasst. Wäre das nicht praxisnäher?
Oder noch besser: Wir lassen die Kinder einfach mal Kinder sein! Geben ihnen Stifte und Papier und lassen sie schreiben, was *ihnen* in den Sinn kommt. Ohne Formzwang. Ohne Benotung. Einfach nur schreiben. Wäre das nicht viel schöner?
Ich bin mir sicher, dass da viel mehr kreative und authentische Texte entstehen würden, als bei diesen erzwungenen Briefen an Omas, weggezogene Freunde oder den armen Bürgermeister.
Denn mal ehrlich: Wer erinnert sich denn wirklich noch an die Inhalte dieser Brief Beispiele aus der 5. Klasse? Ich jedenfalls nicht. Aber ich erinnere mich noch genau an das mulmige Gefühl, das ich hatte, als ich vor diesem leeren Blatt Papier saß und dachte: "Oh nein, nicht schon wieder ein Brief!"
Lasst uns die Kinder von heute von diesem Gefühl befreien!

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