Klassische Konditionierung Einfache Erklärung

Okay, mal ehrlich, wer von uns ist nicht ein bisschen Pawlows Hund? Ja, ich rede von der Pawlowschen Konditionierung. Klingt super wissenschaftlich, ist es aber eigentlich gar nicht. Oder vielleicht doch ein bisschen. Egal.
Im Grunde geht's darum: Unser Gehirn ist faul. Es sucht nach Abkürzungen. Es verknüpft Dinge, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Und das, meine Freunde, ist die Essenz der klassischen Konditionierung. Meine unbeliebte Meinung: Unser Gehirn ist ein Meister darin, uns zu verarschen.
Denkt an den guten alten Iwan Pawlow. Der Mann mit den Hunden. Er klingelte mit einer Glocke (oder war es eine Stimmgabel? Details, Details!) jedes Mal, wenn er seinen Hunden Futter gab. Irgendwann reichte schon das Klingeln, und die Hunde sabberten wie verrückt. Futter war gar nicht mehr nötig. Das Klingeln hatte sich mit dem Futter "verbunden".
Pawlow im Alltag: Überall!
Und das passiert uns ständig! Denkt mal drüber nach: Habt ihr ein bestimmtes Lied, das euch sofort an eine bestimmte Person erinnert? Auch wenn die Person und das Lied eigentlich nichts miteinander zu tun haben? Bingo! Pawlow lässt grüßen.
Oder wie wäre es mit dem Geruch von frisch gebackenem Kuchen? Erinnert euch der nicht sofort an eure Oma? Oder an Weihnachten? Selbst wenn ihr den Kuchen gerade in einem hippen Café in Berlin esst und eure Oma tausende Kilometer entfernt ist? Pawlow hat zugeschlagen!
Ich behaupte: Wir sind alle kleine pawlowsche Maschinen. Wir lernen ständig, Dinge miteinander zu verknüpfen. Gute Dinge, schlechte Dinge, völlig absurde Dinge. Und unser Gehirn speichert das alles ab.
"Klingt komisch, ist aber so!" - Vermutlich auch Pawlow, irgendwo, irgendwann.
Die Macht der Werbung
Die Werbeindustrie weiß das natürlich ganz genau. Warum sonst zeigen sie in TV-Spots ständig gut aussehende Menschen, die teure Autos fahren oder in der Sonne liegen und ein bestimmtes Getränk schlürfen? Sie wollen, dass wir das Produkt mit positiven Gefühlen verbinden. Und meistens funktioniert es auch! (Okay, ich gebe zu, manchmal falle ich auch drauf rein.)
Meine noch unbeliebtere Meinung: Die Werbeindustrie hält uns alle für dumm. Und sie haben vermutlich Recht. Sonst würde das ja nicht funktionieren, oder?
Aber hey, es gibt auch positive Seiten! Dank der klassischen Konditionierung können wir auch lernen, uns vor Dingen zu ekeln, die uns schaden könnten. Zum Beispiel, wenn wir uns einmal so richtig den Magen mit verdorbenem Essen verdorben haben. Danach werden wir dieses Essen wahrscheinlich nie wieder anrühren. Pawlow rettet Leben!
Ein bisschen Kontrolle, bitte!
Können wir uns vor der klassischen Konditionierung schützen? Vermutlich nicht ganz. Aber wir können uns bewusst machen, wie sie funktioniert. Wir können versuchen, unsere Reaktionen besser zu verstehen. Und vielleicht, nur vielleicht, können wir uns ein bisschen weniger von unserem Gehirn verarschen lassen.
Oder wir geben einfach auf und genießen das Sabbern beim Klang der Eiswagen-Melodie. Ist ja auch irgendwie schön.
Fazit: Pawlowsche Konditionierung ist überall. Sie ist lustig. Sie ist ein bisschen gruselig. Und sie erklärt, warum ich jedes Mal, wenn ich das Titellied meiner Lieblingsserie höre, sofort Lust auf Pizza bekomme. Auch wenn ich gerade erst gefrühstückt habe.
Und jetzt entschuldigt mich, ich muss Pizza bestellen. Danke, Iwan Petrowitsch Pawlow!



