Kruger National Park To Johannesburg Airport

Okay, stell dir vor: Du bist im Krüger Nationalpark. Die Sonne geht auf, du hast gerade einen Elefanten beim Frühstücken beobachtet (Müsli scheint nicht auf seinem Speiseplan zu stehen, eher Akazienblätter) und dein Herz ist voller Wildnis. Aber, oh weh, der Flieger nach Hause wartet in Johannesburg. Vom Busch ins Getümmel, sozusagen.
Der Abschied von den Big Five
Der Abschied vom Krüger ist immer ein bisschen, als würde man sich von einer sehr entspannten, aber potenziell gefährlichen Großfamilie verabschieden. Du winkst den Zebras zu (obwohl die wahrscheinlich nicht zurückwinken) und fragst dich, ob der Gepard, den du gestern gesehen hast, heute auch wieder faul im Schatten liegt. Der Gedanke, dass du in ein paar Stunden im Stau auf der M1 sitzt, wirkt irgendwie... surreal.
Die Fahrt vom Krüger zum Johannesburg International Airport, dem OR Tambo, ist eine Reise durch verschiedene Welten. Erst die holprigen Schotterpisten, wo du innerlich betest, dass die Federung des Mietwagens durchhält. Dann die endlosen Weiten des Highveld, wo Kühe gemütlich grasen, scheinbar unbeeindruckt von der Tatsache, dass du in Kürze in einem tonnenschweren Metallvogel sitzen wirst.
Tankstellen-Oasen und Nando's-Träume
Unterwegs gibt es Tankstellen, die sich anfühlen wie kleine Oasen in der afrikanischen Savanne. Du kaufst dir Biltong (das getrocknete Fleisch ist quasi die afrikanische Antwort auf Studentenfutter) und ein Savanna Dry (ein südafrikanischer Cider, der erfrischender nicht sein könnte). Und dann ist da der Moment, in dem du realisierst, dass du in Johannesburg wahrscheinlich bei Nando's landen wirst. Das ist quasi ein ungeschriebenes Gesetz. Jeder, der in Südafrika war, MUSS bei Nando's essen. Es ist wie eine religiöse Pflicht, nur mit scharfer Peri-Peri-Soße.
Einmal habe ich auf dieser Strecke ein Warzenschwein am Straßenrand gesehen, das aussah, als würde es trampen. Ich schwöre, es hat den Daumen rausgestreckt! Vielleicht wollte es auch nur zu Nando's.
Von Safari zu Shopping Malls
Je näher du Johannesburg kommst, desto dichter wird der Verkehr. Die Landschaft verändert sich von offenen Feldern zu Vorstädten und schließlich zum pulsierenden Stadtleben. Es ist ein bisschen, als würde man in einen anderen Film geraten. Von "König der Löwen" zu "Mad Max", nur mit mehr Shopping Malls. Plötzlich stehst du im Stau neben einem Taxi, das laute Kwaito-Musik spielt, und fragst dich, ob der Fahrer jemals einen Elefanten gesehen hat. Die Antwort ist wahrscheinlich: Ja, wahrscheinlich sogar mehrere.
Die Ankunft am OR Tambo Airport ist dann der endgültige Bruch mit der Wildnis. Du stehst in einer Schlange, um dein Gepäck aufzugeben, umgeben von gestressten Reisenden, die alle nur nach Hause wollen. Der Geruch von Duty-Free-Parfum und Fast Food liegt in der Luft. Der Unterschied zum frischen Duft von wilden Gräsern und Elefantendung vor ein paar Stunden könnte nicht größer sein.
Der Jetlag und die Erinnerung
Und dann sitzt du im Flugzeug, kämpfst gegen den Jetlag und versuchst, die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Das Bild des Elefanten, der genüsslich Akazienblätter kaut, vermischt sich mit dem Geräusch des Kwaito-Taxis und dem Geschmack von Peri-Peri-Hähnchen. Du weißt, dass du bald wieder in deinem Alltag bist, aber ein kleiner Teil von dir wird immer noch im Krüger Nationalpark sein, irgendwo zwischen den Zebras und den faulen Geparden.
Vielleicht träumst du sogar von einem Warzenschwein, das versucht, ein Taxi zum Flughafen zu nehmen. Wer weiß? In Südafrika ist alles möglich.
Also, das nächste Mal, wenn du vom Krüger Nationalpark zum Johannesburg Airport fährst, versuche, die Reise zu genießen. Es ist mehr als nur eine Transferfahrt. Es ist eine Achterbahn der Kontraste, ein Abenteuer für sich. Und vergiss nicht, Biltong und Savanna Dry einzupacken. Und natürlich: Besuch Nando's!













